Klimawandel im Zeichen der Fehlinformation
Fehlinformationen zum Klimawandel sind ein echtes Problem für wirksame Umweltschutzmaßnahmen und den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Obwohl sich die Wissenschaft einig ist, dass menschliche Aktivitäten das Klima beeinflussen, gibt es immer noch viele falsche Theorien, die die Meinung und das Verhalten der Leute beeinflussen.
Daniel Onea und Adina Olaru, 23.06.2025, 21:21
Fehlinformationen gibt es in vielen Formen: Leugnen der globalen Erwärmung, Herunterspielen der Auswirkungen der Industrie, die Idee, dass der Klimawandel ein natürliches Phänomen ist, oder Verschwörungstheorien. Diese werden oft über soziale Netzwerke, alternative Medien oder Quellen verbreitet, die die Infos nicht überprüfen. Um dem entgegenzuwirken, braucht es einen komplexen Ansatz, der auf korrekter Information, Bildung und Zusammenarbeit zwischen den Institutionen basiert. Der erste Schritt ist, die wissenschaftliche und mediale Kompetenz der Bevölkerung zu verbessern. Die Leute müssen verstehen, wie der wissenschaftliche Prozess funktioniert, was validierte Beweise sind und wie man vertrauenswürdige Quellen von falschen unterscheidet. Adina-Eliza Croitoru, Professorin an der Babeș-Bolyai-Universität und Mitglied des InfoClima-Projekts, sagt, dass es Projekte gibt, um die Kommunikation zu verbessern.
„Es gibt ein Forschungsprojekt, das durch das europäische Förderprogramm Horizon finanziert wird. In der ersten Phase lernen wir, die wir uns mit dem Thema Klimawandel beschäftigen, wie wir die wissenschaftliche Fachsprache besser vermitteln können. Das ist manchmal ziemlich kompliziert. Wir lernen auch von den Besten. Zusammen mit unseren externen Partnern aus diesem Projekt, aus Italien, Deutschland und Belgien, versuchen wir, unsere Kommunikation zu verbessern und gleichzeitig Leitfäden und grundlegende Informationen zu erstellen und Begriffe zu definieren. Wir haben noch ein weiteres Projekt in Cluj, das gerade läuft und bei dem wir Überraschungen erlebt haben. Wir sind mitten unter die Leute gegangen, in die Nachbarschaft, an verschiedene Orte, die am Wochenende von den Bürgern aufgesucht werden, und haben versucht, mit ihnen ganz locker, auf eine für alle zugängliche Art und Weise über diese Probleme zu reden. Dabei haben wir ein paar Infos bekommen, von denen ich zumindest als Forscher nicht gedacht hätte, dass es sie derzeit noch gibt. Wir haben zum Beispiel einen fast klassischen, für Fachleute einfachen Begriff verwendet: Net Zero, Net Zero City. Cluj hat dieses Gütesiegel erhalten. Jemand sagte uns: „Wie könnt ihr Forscher euch vorstellen, dass wir in dieser hoch entwickelten Stadt Cluj ohne Internet leben könnten?“ Dabei hatten wir eigentlich die Umweltverschmutzung gemeint.
Aber warum sind Botschaften, die falsch informieren, so erfolgreich?
„Sie sind in einer sehr einfachen, sehr kurzen Sprache verfasst und geben nicht viele Erklärungen. Wir Forscher neigen dagegen dazu, Erklärungen in die Länge zu ziehen. Ich habe mir die Botschaften genau angesehen. Wir geben längere Botschaften. Ich hab das Gefühl, dass die jüngeren Generationen keine Geduld haben, viel zu lesen, und deshalb müssen wir auch in diesem Bereich ein bisschen arbeiten, um kurze und wirkungsvolle Informationen zu liefern.“
Die Bekämpfung von Falschinformationen zum Klimawandel ist nicht nur Aufgabe der Experten, sondern der gesamten Gesellschaft. Der Schutz der wissenschaftlichen Wahrheit ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Klimakrise.