Nachrichten 11.08.2025
Die wichtigsten Meldungen des Tages
Newsroom, 11.08.2025, 17:00
Der rumänische Premierminister Ilie Bolojan hat seine Hoffnung geäußert, dass die Sozialdemokratische Partei (PSD) nicht aus der Regierungskoalition austreten werde. Hintergrund sind die jüngsten Spannungen innerhalb der Koalition wegen unterschiedlicher Haltungen zu den offiziellen Trauerfeierlichkeiten für den ehemaligen Präsidenten Ion Iliescu. Bolojan betonte in einer Fernsehsendung, dass politische Stabilität für Rumänien – besonders angesichts der aktuellen wirtschaftlichen und sozialen Lage – von entscheidender Bedeutung sei. Er meinte, dass es in einer Koalition aus vier Parteien, unterstützt von der Minderheitengruppe, nicht immer einfach sei, gemeinsame Positionen zu finden. Dennoch sei Verantwortung gefragt, um das Land voranzubringen. Die PSD-Führung kommt am Montag zu einer Sitzung zusammen, um die Auswirkungen des Boykotts der Trauerfeierlichkeiten durch die Koalitionspartner von der USR zu besprechen. Diese hatten ihr Fernbleiben mit dem Respekt für die Opfer der Revolution und der sogenannten „Mineriaden“ begründet. Die Sozialdemokraten wollen nun die Zusammenarbeit in der Koalition bewerten und eine klare Position zur Fortsetzung der Regierungsbeteiligung unter Bedingungen des gegenseitigen Respekts und politischer Fairness festlegen.
Die rumänische Regierung beginnt diese Woche mit den Vorbereitungen für das zweite Paket an Haushaltsreformen. Hintergrund ist die bevorstehende Veröffentlichung des Länderratings durch die Agentur Fitch am 15. August – eine Bewertung, die entscheidend für Rumäniens Kreditwürdigkeit auf den internationalen Finanzmärkten ist. Laut Fitch sind die Reduzierung des Haushaltsdefizits und die Stabilisierung der Staatsverschuldung zentrale Voraussetzungen, um eine Herabstufung zu vermeiden. Derzeit liegt das Rating bei BBB- mit negativem Ausblick. Das sogenannte „Paket 2“, für das die Regierung unter Premier Ilie Bolojan – wie bereits beim ersten Reformpaket – die Vertrauensfrage im Parlament stellen will, enthält tiefgreifende Änderungen in der Struktur und Funktionsweise des Staates, sowohl auf zentraler als auch auf lokaler Ebene. Eine der Maßnahmen betrifft die gesetzliche Regelung der zweiten Säule des Rentensystems. Künftig soll verhindert werden, dass Begünstigte den gesamten angesparten Betrag auf einmal abheben können. Der Präsident der Finanzaufsichtsbehörde ASF, Alexandru Petrescu, betont, das gemeinsam mit dem Finanzministerium entwickelte Projekt sei notwendig und dringend, da es den gesetzlichen Rahmen vervollständige – und darüber hinaus einer Empfehlung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung entspricht, auf die Rumänien reagieren müsse.
Die Außenminister der EU und ihr ukrainischer Amtskollege kommen am Montag zu einer außerordentlichen Videokonferenz zusammen. Thema der Gespräche: eine mögliche Beteiligung an den hochrangigen Verhandlungen zwischen den USA und Russland über den Krieg in der Ukraine. Die europäischen Staats- und Regierungschefs drängen darauf, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Gipfeltreffen am Freitag in Alaska zwischen Donald Trump und Wladimir Putin teilnimmt. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas, die das Treffen einberufen hat, betont: Jegliche Vereinbarung zwischen den USA und Russland müsse auch die Ukraine und die EU einbeziehen – es gehe um die Sicherheit Kiews und ganz Europas. US-Vizepräsident J.D. Vance erklärte, Washington setze sich dafür ein, dass Präsident Selenskyj an die Gespräche teilnehmen wird.
Bei einem Erdbeben der Stärke 6,1, das sich am Sonntagabend im Westen der Türkei ereignete, sind laut Behördenangaben zwölf Gebäude eingestürzt. Eine unbekannte Zahl von Menschen wurde verletzt, berichten die Nachrichtenagenturen AFP und EFE. Das Beben trat um 19:53 Uhr Ortszeit in der Provinz Balikesir auf – mit dem Epizentrum nahe der Stadt Sindirgi, etwa 200 Kilometer von der Millionenmetropole Istanbul entfernt. Das Erdbeben war in einem weiten Umkreis spürbar, auch in großen Städten wie Istanbul, Izmir, Bursa und Kocaeli. In der folgenden Stunde wurden mehrere Nachbeben mit einer Stärke über 4 registriert. Der Gouverneur von Istanbul, Davut Gül, erklärte, dass in der Stadt keine größeren Schäden oder Opfer gemeldet wurden.
In Rumänien hält die Hitzewelle auch heute an – vor allem im Südwesten, gebietsweise im Süden sowie vereinzelt im Zentrum des Landes. Die gefühlte Belastung durch die Hitze bleibt hoch. In den übrigen Regionen sinken die Temperaturen im Vergleich zum Vortag und nähern sich den für diese Jahreszeit üblichen Durchschnittswerten an. Die Höchstwerte liegen zwischen 25 bis 26 Grad im Nordosten und örtlich bis zu 41 Grad im Süden. Der Himmel bleibt meist klar – mit Ausnahme einiger Gebiete im Süden und Zentrum, wo es am Nachmittag und Abend lokal zu Wetterunruhen kommen kann: zeitweise starke Bewölkung, heftige Regenschauer und Gewitter. In Bukarest wurden am Mittag 33 Grad Celsius gemessen.