Nachrichten 21.09.2025
Die wichtigsten Meldungen des Tages
Newsroom, 21.09.2025, 17:00
Rumänien wurde für die Amtszeit 2025 bis 2027 als Mitglied des Gouverneursrats der Internationalen Atomenergie-Organisation gewählt. Die Wahl fand am 19. September statt – so das rumänische Außenministerium. Als Mitglied des Rates wird Rumänien aktiv an den Entscheidungsprozessen der Agentur mitwirken – sowohl im Hinblick auf die friedliche Nutzung der Kernenergie als auch bei der Stärkung der nuklearen Sicherheitsstandards, der radiologischen Sicherheit und der Einhaltung der Nichtverbreitungsverpflichtungen. Laut Außenministerium ist diese Entscheidung eine Anerkennung der über 60-jährigen Expertise, die Rumänien im Bereich der zivilen Nutzung der Kernenergie aufgebaut hat. Rumänien war in den Jahren 2008 bis 2010 im Gouverneursrat vertreten.
Der rumänische Premierminister Ilie Bolojan wird sich am Montag in Brüssel aufhalten, um mit mehreren EU-Kommissaren – darunter dem Kommissar für Wirtschaft und dem für Verteidigung – über Rumäniens aufgenommene Kredite und das Haushaltsdefizit zu sprechen. Kürzlich erklärte der Regierungschef, dass Rumänien derzeit ein Defizit von rund 30 Milliarden Euro verzeichne. Allein die Zinszahlungen, die Bukarest in diesem Jahr leisten muss, belaufen sich auf 11 Milliarden Euro. Angesichts dieser schwierigen Lage sah sich die Regierung gezwungen, schnell Maßnahmen zur Ausgabenkürzung zu ergreifen – zumal die Gefahr besteht, dass europäische Fördermittel ausgesetzt werden, falls das Haushaltsdefizit bis zum 15. Oktober wie von der EU-Kommission gefordert nicht korrigiert wird. Rumänien müsse eine strikte Haushaltsdisziplin einhalten, damit öffentliche Mittel nicht verschwendet werden und stabile Bedingungen für wirtschaftliche Entwicklung und Unterstützung geschaffen werden – so Ilie Bolojan.
Am Sonntag gehen in der Hauptstadt die Feierlichkeiten anlässlich der Bukarester Tage weiter. Im Stadtzentrum werden geführte Touren angeboten, und auf dem Parlamentsplatz findet ein internationales Rallye-Event statt – mit über 100 Fahrzeugen, gesteuert von Prominenten und Wirtschaftsführern aus dem In- und Ausland. Am Samstag besuchten Tausende thematische Ausstellungen, nahmen an Stadtführungen teil oder fuhren kostenlos mit den „Bucharest City“-Bussen – all das zum 566. Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung der Stadt. Ebenfalls am Samstag öffnete das Rathaus der Hauptstadt seine Türen für Besucher, und am Abend wurde das Multimedia-Festival iMapp mit spektakulären Projektionen auf Gebäude in der Piaţa Constituţiei veranstaltet – das Event wird auch heute fortgesetzt. Ein besonderes Highlight des Tages ist der Crosul Arenelor – ein einzigartiger 10-Kilometer-Lauf, der nur in eine Richtung führt – die einzige Veranstaltung dieser Art in Rumänien. Ein zentraler Treffpunkt bleibt die Calea Victoriei, die auch an diesem Wochenende im Rahmen von „Străzi deschise“ – „Offene Straßen“ – zur Fußgängerzone wird. Besucher erwartet eine Vielzahl künstlerischer und gemeinschaftlicher Veranstaltungen, darunter eine farbenfrohe Parade mit Pferden, historischen Kostümen, Künstlern und berühmten Figuren aus der rumänischen Geschichte. Am Triumphbogen kann eine Fotoausstellung über Bukarest in der Zwischenkriegszeit besichtigt werden. Und bei den Brâncoveanu-Palästen am Stadtrand finden historische und militärische Nachstellungen sowie Ehrungen der rumänischen Helden statt.
Der britische Premierminister Keir Starmer wird voraussichtlich noch am Sonntag bekannt geben, dass das Vereinigte Königreich den Staat Palästina offiziell anerkennt. Wie die BBC berichtet, stellt diese Entscheidung einen bedeutenden Kurswechsel in der britischen Außenpolitik dar. Frühere britische Regierungen hatten betont, eine Anerkennung Palästinas solle erst im Rahmen eines Friedensprozesses zwischen Israel und den Palästinensern erfolgen – und zu einem Zeitpunkt mit größtmöglicher politischer Wirkung. Starmer jedoch hatte bereits im Juli gewarnt, dass Großbritannien Palästina anerkennen werde, sollte Israel bestimmte Bedingungen nicht erfüllen – darunter ein Waffenstillstand im Gazastreifen sowie die Bereitschaft, sich ernsthaft an einem umfassenden Friedensprozess auf Grundlage der Zwei-Staaten-Lösung zu beteiligen. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sowie mehrere britische Konservative kritisierten die geplante Anerkennung scharf. Netanjahu erklärte, eine solche Entscheidung käme einer Belohnung für Terrorismus gleich. Auch andere westliche Länder – darunter Frankreich, Portugal, Belgien, Australien und Kanada – haben angekündigt, Palästina anzuerkennen. Die Erklärungen werden zur kommenden UN-Generalversammlung in New York erwartet, die am Montag beginnt. Der Staat Palästina wird bereits von fast 150 der insgesamt 193 UN-Mitgliedsstaaten anerkannt – darunter auch zehn EU-Länder, wie etwa Rumänien. Die Anerkennung erfolgte noch vor dem EU-Beitritt, insbesondere in den Ländern Mittel- und Osteuropas.
Am Brüsseler Flughafen wurden am Sonntag rund die Hälfte aller geplanten Abflüge gestrichen – Grund ist ein massiver Cyberangriff vom Samstag, der die Check-in- und Boarding-Systeme lahmgelegt hat. Insgesamt waren zwölf europäische Flughäfen betroffen – darunter auch Berlin und London-Heathrow. Dutzende Flüge wurden annulliert, Hunderte hatten erhebliche Verspätungen. Laut Experten im Luftverkehr könnte es noch mehrere Tage dauern, bis sich der Betrieb vollständig normalisiert. Das rumänische Außenministerium rät allen Bürgerinnen und Bürgern, die in die am stärksten betroffenen Länder – Großbritannien, Belgien und Deutschland – reisen möchten, sich vor der Abreise unbedingt über den aktuellen Flugstatus zu informieren. Nach Angaben von Reuters handelt es sich bei diesem Vorfall um den jüngsten in einer ganzen Serie von Cyberattacken, die weltweit Unternehmen und öffentliche Einrichtungen ins Visier genommen haben.
Die 27. Ausgabe des Internationalen George-Enescu-Festivals geht am Sonntag in Rumänien feierlich zu Ende. Im Laufe des Festivals wurden fast 100 Konzerte und Aufführungen veranstaltet – ein musikalisches Großereignis, das dem Publikum sowohl die Werke George Enescus als auch bedeutende Kompositionen anderer Meister näherbrachte. Zu hören waren unter anderem die berühmten Rumänischen Rhapsodien, Sinfonien, Orchestersuiten, selten aufgeführte Kammermusik – sowie Enescus monumentale Oper „Oedipe“, in einer spektakulären Inszenierung des visionären Regisseurs Stefano Poda. Das Festival würdigte in diesem Jahr auch den 70. Todestag des großen Komponisten – ein Anlass, Enescus künstlerisches Erbe und seinen tiefgreifenden Einfluss auf die klassische Musik weltweit zu ehren. Schon von der ersten Ausgabe wird das Festival vom öffentlich-rechtlichen Sender Radio Rumänien begleitet – als offizieller Koproduzent der Veranstaltung.