Naturschützende Schulen
Jedes Jahr aufs Neue startet die Rumänische Ornithologische Gesellschaft ihr Bildungsprojekt „Schulen, die naturfreundlich sind“ – die Ausgabe 2025/2026 steht gerade in den Startlöchern. Das Projekt ist als Unterstützungsprogramm für Lehrkräfte aus dem Vorschul-, Grundschul- und Gymnasialbereich konzipiert.
Daniel Onea und Adina Olaru, 25.11.2025, 16:00
Naturwissen fördern
Das Hauptziel dieses Projekts ist es, das Wissen über die Natur und die Artenvielfalt in der direkten Umgebung der Schulen zu fördern. Die teilnehmenden Einrichtungen erhalten dafür ein umfangreiches Paket an Materialien und Leitfäden mit bewährten Verfahren, um die Umwelterziehung problemlos in den normalen Schulalltag zu integrieren.
Eine der zentralen Aktivitäten ist die Fütterung von Vögeln während der kalten Jahreszeit. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei, wie der Winter die Vögel durch die Verknappung von Nahrungsquellen wie Samen und Früchten beeinträchtigt.
Fensterkollisionen vermeiden
Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt ist die Prävention von Vogelkollisionen an Fensterscheiben. Die Materialien der Ornithologischen Gesellschaft erklären, dass Vögel Glas nicht als Barriere wahrnehmen, sondern darin die Reflexion des Himmels oder ihres Lebensraumes sehen. Die empfohlene Lösung: Das Anbringen visueller Zeichen auf den Glasflächen, um sie für die Tiere sichtbar zu machen.
Die Faszination der Vogelfütterung
Auf der Website der Rumänischen Ornithologischen Gesellschaft finden Interessierte den vollständigen Leitfaden zu allen möglichen Aktivitäten. Die Vogelfütterung ist dabei eine der erfolgreichsten Maßnahmen, wie uns Prof. Dr. Carmen Gache, Koordinatorin der Zweigstelle Iași der Ornithologischen Gesellschaft, bestätigt:
„In jedem Jahr müssen die beteiligten Schüler und Schulen im Rahmen des Projekts mindestens eine Aktivität aus fünf verschiedenen Bereichen umsetzen. Die Vogelfütterung ist eine Aktivität, die im Winter stattfindet. Alle Rückmeldungen, die wir von den Teilnehmern erhalten, sprechen von einem außerordentlichen Interesse der Kinder. Die Vogelfütterung, also die zusätzliche Bereitstellung von Nahrung während des Winters, bringt nämlich sehr große Befriedigung. Man hat zum einen die Gelegenheit, die Vögel ganz aus der Nähe zu beobachten, und zum anderen spürt man, dass man nützlich ist und etwas Sinnvolles tut, weil das Ergebnis sofort sichtbar wird. Ich habe gerade die Eindrücke einer Lehrkraft gelesen, die mit autistischen Kindern arbeitet. Diese Lehrkraft erzählte, dass sie eine so positive Reaktion von diesen Kindern in Bezug auf die Vogelfütterung nicht erwartet und nicht vorhergesehen hatten.“
Mehr als nur Vögel: Unterschlupf für alle
Darüber hinaus legt das Projekt der Rumänischen Ornithologischen Gesellschaft Wert auf die Schaffung von Unterkünften. Schulen werden ermutigt, künstliche Nistkästen aufzustellen. Diese sind allerdings nicht nur für Vögel gedacht. In den Unterlagen wird erklärt, dass auch andere Arten von der Einrichtung geschützter Ecken oder spezifischer Unterkünfte profitieren können, darunter kleine Säugetiere wie Igel oder Eichhörnchen, Amphibien und Reptilien.
Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts widmet sich außerdem Insekten und Pflanzen, die die Grundlage des städtischen Ökosystems bilden. Hier fördert das Programm den Bau und die Platzierung von sogenannten „Insektenhotels“.
Praxiserziehung im Fokus
Letztendlich hat jede teilnehmende Schule und jeder Kindergarten die Möglichkeit, eigene Aktivitäten aus dem Programmkatalog zu entwickeln. Dabei liegt der Fokus stets auf der praktischen Erziehung: Die Kinder sollen direkt in der Natur aktiv werden und so lernen, sie zu respektieren und zu schützen.