Am Anfang des Jahres haben die internationalen Finanzinstitute ein Wachstum von 1,6% für die rumänische Wirtschaft vorausgesagt
Am Anfang des Jahres haben die internationalen Finanzinstitute ein Wachstum von 1,6% für die rumänische Wirtschaft vorausgesagt. In der letzten Zeit aber haben diese Finanzinstitute, die rumänische Regierung und Wirtschaftsanalysten diese Einschätzungen auf 2 bis 2,5% angehoben. Der IWF hat zum Beispiel die Prognose für nächstes Jahr von 2% auf 2,5 % verbessert. Grund dafür waren die größeren Exporte und eine bessere landwirtschaftliche Produktion als 2012.
Der IWF erwartet eine Reduzierung des Leistungsbilanzdefizits bis auf 2-2,5 % vom BIP in diesem Jahr. Vor Jahresende sollte die Inflationsrate das von der rumänischen Nationalbank erzielte Intervall erreichen. Die IWF-Chefunterhändlerin für Rumänien, Andrea Schächter, erklärte, dass bezüglich der Fiskalpolitik die rumänische Regierung entschlossen sei, eine schrittweise Konsolidierung druchzuführen.
Bei der Ankündigung der Haushalts-Korrektur hat sich die Regierung vorgenommen, dieses Jahr ein Defizit von 2,3% vom BIP für Bargeld und von 2,4% für das Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen zu erreichen. Zudem soll ein Struktur-Defizit von höchstens 1% des BIP bis 2015 erreicht werden, sagte Andrea Schächter. Die Fiskalpolitik werde von Reformen der Institutionen, von Maßnahmen für die Stimulierung der mittelfristigen Planung, der Entwicklung der Verwaltungs-Kapazität und Maßnahmen für die Beschleunigung der Abschöpfung von EU-Fonds unterstützt. Weitere Maßnahmen betreffen die Konsolidierung der Verwaltung und der fiskalen Steuerung und eine bessere Kontrolle der Zahlungsrückstände.
In ihrem September-Bericht schätzt aber die Economist Intelligence Unit ein, dass die rumänische Wirtschaft 2013 um 2,5% wachsen wird. Das würde die Lage in der Euro-Zone widerspiegeln, das Wachstum werde in der Periode 2014-2017 im Durchschnitt jährlich 4% erreichen.
Im Bereich der Wirtschaft gibt es keine Wunder und nichts kann eine korrekte Kombination von Wirtschaftspolitiken für die Erreichung der nachhhaltigen Entwicklung eines Landes ersetzen, meint Rumäniens Notenbank-Chef Mugur Isărescu. In der folgenden Periode sollte das Rumäniens Ziel sein, so Isărescu:
„Ich glaube, das Hauptziel Rumäniens in der folgenden Periode ist ein ausgewogenes, nachhaltiges und inklusives Wirtschaftswachstum, durch diesen Begriff – inklusiv – meine ich ein Wirtschaftswachstum, das Arbeitsplätze schafft.“
Um ein solches Wirtschaftswachstum zu erzielen, müsse in erster Reihe das große Ungleichgewicht, das in den nächsten 10 oder 20 Jahren spürbar sein wird, gelöst werden, sagt Isărescu. Damit meint er das Verhältnis zwischen Rentnern und derjenigen, die in die Rentenkasse einzahlen. Zudem sollte ein über dem Potential beschleunigtes Wachstum in der Periode vor Wahlen vermieden werden. Das würde nach den Wahlen zu einem schnellen Rückgang führen.
Besser ein jährliches Wachstum von 4% für 10-12 Jahre als 7% für nur 2-3 Jahre, meint der rumänische Notenbank-Chef. Unter den jetzigen Bedingungen müsse viel Wert auf die wirtschaftliche Stabilität und auf die Verwertung der internen Ressourcen gesetzt werden. Seinerseits meinte Florin Georgescu, Erster Vizechef der rumänischen Nationalbank, der Staat müsse seine Rolle erfüllen und eine korrekte Kombination von Wirtschaftspolitiken zu erreichen. Zudem soll der Staat die Anteile, die er in der Wirtschaft noch besitzt, effizient verwalten und die Unternehmer unterstützen. Das sollte such die Diversifizierung der staatlichen Hilfen nach sich bringen, doch dafür braucht der Staat Geld. Florin Georgescu:
„Um diese Unterstützung für den Investoren-Sektor zu sichern, muss der Staat über einen vorhersehbaren und konsistenten Fluss von Finanzressourcen verfügen, weil er ansonsten nicht mehr glaubwürdig ist. Dieser vorhersehbare und konsistente Fluss kann nur durch eine strenge Finanzdisziplin aller Steuerzahler – natürliche Personen und Unternehmen – gesichert werden. Ihrerseits beruht diese Disziplin auf eine fiskale und buchhalterische Gesetzgebung, aus der die Unklarheiten und die leider noch existierenden Fehler beseitigt werden.“
Auch wenn die Wirtschaftswachstum-Prognose für 2013 verbessert wurde, werde sich das nicht gleichermaßen in einer Erhöhung der Haushalts-Einnahmen widerspiegeln, meint Ionuţ Dumitru, Vorsitzender des Fiskal-Rates:
„Ich glaube nicht, dass das in höheren Hauhalts-Einnahmen widerspiegelt wird. Es handelt sich um ein Wirtschaftswachstum, das auf Exporte beruht und diese erzeugen nicht allzu hohe Haushalts-Einnahmen. Das Wachstum beruht auch auf die Landwirtschaft und diese hat wieder keinen sehr großen Beitrag zu den Haushalts-Einnahmen.“
Mihai Tănăsescu, Vize-Vorsitzender der Europäischen Investitionsbank, erklärte, die Abschöpfung der EU-Fonds sei für die Sicherung des Wirtschaftswachstums von zentraler Bedeutung:
„Wir haben eine große Chance, eine einmalige Chance, die viele andere Länder nicht haben. Wir können mehr europäisches Geld heranziehen, wir können billiges Invetitions-Geld benutzen, wie das von der Europäischen Investitionsbank. Weiter können wir Ressourcen für große Projekte benutzen, so dass das Wirtschaftswachstum das Potential von 3-4%, das Rumänien hat, erreichen kann. Das ist möglich, man könnte dieses Potential in 2-3 Jahren erreichen.“
Im oben genannten Bericht der Economist Intelligence Unit wird gesagt, dass eine verbesserte Abschöpfung der EU-Fonds zu Infrastruktur-Investitionen beitragen wird. Und das könnte zu einem Wachstum des langfristigen Export-Potentials beitragen. Rumänien wurden 22 Milliarden Euro für den mehrjährigen EU-Finanzrahmen 2014-2020 zugewiesen. Für den jetzige Finanzrahmen waren es 20 Milliarden. Zudem werde Rumänien in der Zeitspanne 2014-2020 durch die gemeinsame Agrarpolitk Fonds für die Landwirtschaft in Höhe von 17,5 Milliarden Euro bekommen. Die Summe ist von 13,8 Milliarden für die Periode 2007-2013 deutlich gestiegen.
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