09.08.2025
Die wichtigsten Meldungen im Überblick
Newsroom, 09.08.2025, 21:40
Rumänien, die Republik Moldau und die Ukraine haben vereinbart, ihre Kräfte im Kampf gegen Desinformation zu bündeln – vor dem Hintergrund „massiver Angriffe“ aus der Russischen Föderation. Das erklärte die rumänische Außenministerin Oana Ţoiu am Freitag in der ukrainischen Stadt Czernowitz, wo sie am dritten trilateralen Treffen Ukraine–Rumänien– Moldau teilnahm. Die Minister sprachen unter anderem über gemeinsame Bedrohungen im Schwarzen Meer und in der Ostsee, die nur durch enge Zusammenarbeit bekämpft werden könnten. Oana Ţoiu bekräftigte Rumäniens festes Bekenntnis, die beiden Nachbarländer weiterhin zu unterstützen. Sie hob die Notwendigkeit einer dauerhaften, gerechten und inklusiven Friedenslösung in der Ukraine mit positiven regionalen Auswirkungen hervor. Gemeinsam mit ihren Amtskollegen Andrii Sybiha aus der Ukraine und Mihai Popşoi aus der Republik Moldau begrüßte sie den Testbetrieb einer neuen Bahnverbindung zwischen Kiew, Chişinău und Bukarest. Weitere Schwerpunkte der Gespräche waren die Eröffnung neuer Grenzübergänge sowie die Modernisierung und effizientere Nutzung bestehender Kapazitäten.
Das zweite Paket von Steuer- und Haushaltsmaßnahmen zur Senkung des Defizits – derzeit das höchste in der EU – soll wie das erste Paket per Vertrauensfrage im Parlament eingebracht werden. Laut Vizepremier Barna Tánczos haben alle Koalitionsparteien zugestimmt, das Verfahren beginnt kommende Woche. Vorgesehen sind Stellenabbau und Dezentralisierung in der Kommunalverwaltung, Reformen im Gesundheitswesen und bei staatlichen Unternehmen. Das erste Paket trat am 1. August in Kraft und umfasst höhere Mehrwertsteuer- und Verbrauchsteuersätze, Krankenversicherungsbeiträge für Renten über rund 600 Euro, Einfrieren von Renten und Gehältern im öffentlichen Sektor sowie Einschränkungen bei Zulagen und Neueinstellungen. Dagegen gab es zahlreiche Proteste.
Die rumänische Zentralbank belässt den Leitzins bei 6,5 Prozent. Laut dem jüngsten Bericht wird die Inflation im dritten Quartal deutlich steigen und erst in den drei darauffolgenden Quartalen langsam und schwankend zurückgehen. Finanzanalysten erwarten ebenfalls einen kräftigen Inflationsanstieg – ausgelöst durch höhere Steuern und das Ende der Preisdeckelung für Strom und Gas.
Das rumänische Außenministerium meldet einen immer schärferen Personalmangel, verursacht durch Pensionierungen, schlecht bezahlte Stellen, jahrelange Einstellungssperren und den Ausbau des Konsulatsnetzes in Europa. Derzeit sind im Auswärtigen Dienst 598 diplomatische und konsularische Mitarbeiter sowie 386 technische Kräfte tätig, teils abgeordnet aus anderen Behörden. Die Anwerbung von hochqualifizierten Quereinsteigern soll den Personalbestand stabilisieren.
Der rumänische Amateur-Langstreckenschwimmer Avram Iancu hat eigenen Angaben nach als erster Mensch Europa auf den wichtigsten Wasserwegen von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer durchschwommen. Nach Rhein und Donau bewältigte er nun auch den Main-Donau-Kanal – 556 Kilometer in 40 Tagen, ohne Neoprenanzug. Insgesamt legte er in den drei Etappen 4.448 Kilometer in 177 Tagen zurück. Iancu ist im beruflichen Leben Bibliothekar.
Nach fast drei Jahren umfangreicher Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten ist das antike Amphitheater von Ulpia Traiana Sarmizegetusa in Zentralrumänien wieder für Besucher geöffnet. Das Bauwerk – eines der wertvollsten Denkmäler aus der Römerzeit – soll künftig auch für Kulturveranstaltungen genutzt werden; die neuen Tribünen bieten Platz für bis zu 500 Zuschauer. Nach zwei Feldzügen in den Jahren 101–102 und 105–106 unter Kaiser Trajan eroberten die römischen Legionen das alte Königreich Dakien nördlich der Donau und machten Ulpia Traiana Sarmizegetusa zur Hauptstadt der neuen Provinz. Eines der spektakulärsten Gebäude war das römische Amphitheater, in dem damals Gladiatorenkämpfe, künstlerische Darbietungen und sportliche Wettkämpfe stattfanden. Die meisten Überreste der einstigen Provinzhauptstadt liegen heute verstreut in der Umgebung, da das heutige Dorf Sarmizegetusa direkt über der antiken römischen Siedlung errichtet wurde.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Gespräche mit europäischen Verbündeten intensiviert, nachdem bekannt wurde, dass US-Präsident Donald Trump am 15. August in Alaska mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin zusammentreffen wird. Selenskyj erklärte, die Ukraine und ihre europäischen Partner wollten so effizient wie möglich zusammenarbeiten, um einen echten Frieden zu erreichen. „Es ist entscheidend, dass es den Russen nicht erneut gelingt, jemanden zu täuschen. Wir brauchen ein wirkliches Ende des Krieges und verlässliche Sicherheitsgrundlagen für die Ukraine und andere europäische Staaten“, sagte er. Zuvor hatte Selenskyj ein Abkommen abgelehnt, das einen Gebietstausch zwischen Russland und der Ukraine vorsähe.