Nachrichten 20.09.2025
Die wichtigsten Meldungen des Tages
Newsroom, 20.09.2025, 17:00
Ab Samstag beginnen die ersten Kolonnen mit Militärtechnik von NATO-Staaten über den Grenzübergang Curtici im Westen Rumäniens einzutreffen. Sie nehmen am Großmanöver Dacian Fall 2025 – kurz DAFA 2025 teil, das vom 20. Oktober bis zum 13. November in Rumänien und Bulgarien stattfindet. Das Hauptziel der Übung ist die operative Integration der unterstellten und zugeordneten Einheiten des Multinationalen Divisionskommandos Südost, mit Sitz in Bukarest. Wie General Dorin Toma, Kommandeur des Hauptquartiers, erklärte, markiert die Übung auch die abschließende Phase der Aufstockung der NATO-Gefechtsverbände in Rumänien und Bulgarien auf Brigade-Stärke. Über 5.000 Soldatinnen und Soldaten sowie 1.200 militärische Fahrzeuge und Geräte aus zehn NATO-Mitgliedstaaten nehmen teil. Die teilnehmenden Länder sind: Belgien, Bulgarien, Frankreich, Italien, Luxemburg, Nordmazedonien, Polen, Portugal, Rumänien und Spanien. Das rumänische Verteidigungsministerium betont, dass die NATO-Übung rein defensiven Charakter habe und vollständig im Einklang mit den internationalen Verpflichtungen Rumäniens durchgeführt werde.
Bukarest feiert an diesem Samstag und Sonntag seinen Stadttag mit einem vielfältigen Programm: Open-Air-Konzerte, Theateraufführungen, Filmvorführungen, Ausstellungen und geführte Touren laden zum Mitfeiern ein. Anlass ist das 566-jährige Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung der Stadt. Das Event „Offene Straßen“ (Străzi deschise) bringt Leben auf den Prachtboulevard Calea Victoriei – mit zahlreichen künstlerischen und gemeinschaftlichen Veranstaltungen. Ein farbenfroher Umzug mit Pferden, historischen Kostümen, Künstlern und bekannten Figuren aus der rumänischen Geschichte lässt die Atmosphäre vergangener Zeiten wiederaufleben. Eine Fotoausstellung über das Leben in Bukarest zur Zwischenkriegszeit ist am Triumphbogen zu sehen. Die Brâncoveanu-Paläste an den Toren der Stadt veranstalten historische und militärische Nachstellungen sowie Zeremonien zur Ehrung rumänischer Helden. Auch das Rathaus der Hauptstadt öffnet seine Türen für Besucher – mit Führungen, Filmprojektionen, Ausstellungen und kreativen Mitmachaktionen.
Das weltweit größte Festival für Video Mapping findet ab Samstag für zwei Tage in Bukarest auf dem Platz der Verfassung statt. iMapp Bukarest feiert in diesem Jahr gleich zwei Jubiläen: 566 Jahre seit der ersten urkundlichen Erwähnung der Stadt Bukarest – und das zehnjährige Bestehen des Festivals. Sieben preisgekrönte Teams von renommierten Festivals aus aller Welt präsentieren ihre Werke auf der größten Projektionsfläche weltweit – der Fassade des rumänischen Parlamentspalastes mit beeindruckenden 23.000 Quadratmetern. Die teilnehmenden Teams stammen aus Ländern wie: China, Japan, Indonesien, Ungarn, Deutschland, Frankreich und den Vereinigten Staaten. In diesem Jahr gibt es außerdem zwei besondere Beiträge zu Ehren rumänischer Künstler von Weltrang: Eine Projektion zu Ehren des Komponisten George Enescu sowie eine Video-Mapping-Installation, inspiriert vom Werk des berühmten Bildhauers Constantin Brâncuși.
Rumänien hat eine Entschädigung in Höhe von 5,7 Millionen Euro erhalten – für vier gestohlene Kulturgüter, die im Januar dieses Jahres aus einem Museum in den Niederlanden entwendet wurden. Dabei handelt es sich um drei dakische Armreifen und einen goldenen Helm, die Teil einer Ausstellung mit über 500 Leihobjekten aus Rumänien waren. Wie das rumänische Kulturministerium mitteilte, hat das Nationale Geschichtsmuseum bestätigt, dass der Versicherer den vollständigen Betrag gemäß der Versicherungs überwiesen hat. Die letzte Tranche ging am 12. September ein.Nach geltendem Recht wird die Entschädigung dem Staatshaushalt zugeführt. Sollten die gestohlenen Objekte wieder auftauchen und zurückgegeben werden, muss das Geld an die Versicherung zurückerstattet werden. Die strafrechtlichen Ermittlungen in dem Fall laufen weiter. Kulturminister András Demeter hat unterdessen eine Überprüfung der bisherigen Verfahren gefordert – insbesondere bei temporären Ausstellungen rumänischer Kulturgüter im Ausland –, um das Risiko ähnlicher Vorfälle künftig zu minimieren.
Die NATO und die Europäische Union haben die Verletzung des estnischen Luftraums durch drei russische Kampfflugzeuge am Freitag scharf verurteilt. Das russische Verteidigungsministerium wies die Vorwürfe zurück und bestritt, dass seine Flugzeuge estnisches Hoheitsgebiet überflogen hätten. Tallinn hat sich auf Artikel 4 des NATO-Vertrags berufen und dringende Konsultationen mit den Bündnispartnern beantragt. Die bisherigen Reaktionen zeigen volle Unterstützung für Estland. Auch Rumänien verurteilte die Luftraumverletzung durch russische Kampfflugzeuge. Außenministerin Oana Ţoiu äußerte sich dazu auf einem sozialen Netzwerk. Im laufenden Monat kam es zudem zu weiteren Vorfällen: Russische Drohnen verletzten den Luftraum sowohl Rumäniens als auch Polens. Am 13. September drang eine Drohne der Russischen Föderation für 50 Minuten in den rumänischen Luftraum ein. Sie wurde während des gesamten Fluges von NATO-Kampfjets überwacht. In Polen meldeten die Behörden in der Nacht vom 9. auf den 10. September mindestens 19 russische Drohnen, die den nationalen Luftraum verletzten. Einige davon wurden von der polnischen Luftwaffe und NATO-Einheiten abgeschossen.
Beim internationalen George-Enescu-Festival stehen am Samstag Konzerte, Ausstellungen und eine Buchpräsentation auf dem Programm. Im Gedenkhaus George Enescu in Sinaia spielen Valeriy Sokolov (Violine) und Maria Diana Petrache (Klavier) in einem Rezital. Auf der Festivalbühne in Bukarest tritt das George-Enescu-Philharmonieorchester unter der Leitung von Tiberiu Soare auf. Ein weiteres musikalisches Highlight des Tages ist das Konzert des Royal Concertgebouw Orchestra aus Amsterdam, dirigiert von Klaus Mäkelä, im Palastsaal. Auf dem Programm stehen Rendering von Franz Schubert / Luciano Berio sowie die 5. Sinfonie in cis-Moll von Gustav Mahler. Die 27. Ausgabe des Internationalen George-Enescu-Festivals findet noch bis Sonntag in Bukarest und weiteren Städten des Landes statt. Das diesjährige Motto lautet „Celebrations“ – zum Gedenken an den 70. Todestag des großen Komponisten.