Außenministerin besuchte Kiew
Die rumänische Außenministerin Oana Ţoiu hat sich am Donnerstag in Kiew aufgehalten, wo sie mit Präsident Wolodymyr Selenskyj, Ministerpräsidentin Iuliia Swyrydenko und ihrem Amtskollegen Andrij Sybiha zusammentraf. Besprochen wurden laufende gemeinsame Projekte, die Beteiligung rumänischer Unternehmen am Wiederaufbau der Ukraine, die Zusammenarbeit in der Rüstungsindustrie sowie Minderheitenrechte.
Roxana Vasile, 08.08.2025, 17:25
Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf Telegram, er danke Rumänien für militärische, politische und logistische Hilfe sowie für den Beitrag zur Stärkung der ukrainischen Flugabwehr – im vergangenen Jahr hatte Bukarest Kiew ein Patriot-System geschenkt. Er begrüßte zudem das kürzlich vom Parlament verabschiedete Gesetz, das den Abschuss von Drohnen erlaubt, die in den rumänischen Luftraum eindringen.
„Wir bauen eine strategische Partnerschaft zwischen Rumänien und der Ukraine auf – für Frieden, starke Demokratien und Wohlstand. (…) Die Ukraine kämpft mutig auch für die Sicherheit und Freiheit Rumäniens und ganz Europas. Dies ist ein Krieg, den sich die Ukraine nicht gewünscht hat, den sie heute aber entschlossen im Namen der Werte führt, an die auch Rumänien glaubt – Freiheit, Souveränität und Unabhängigkeit“, schrieb Oana Ţoiu auf Facebook.
Sie betonte, es liege im direkten Interesse Rumäniens, dass ein Frieden in der Ukraine gerecht und dauerhaft sei, um die Unabhängigkeit, territoriale Integrität und den europäischen Kurs des Nachbarstaates ebenso zu sichern wie die Stabilität und Sicherheit der gesamten Region.
Beim Gespräch mit Andrij Sybiha ermutigte Oana Ţoiu die Ukraine, die Umsetzung glaubwürdiger, verlässlicher und umfassender Reformen für den EU-Beitritt fortzusetzen. Sie erinnerte daran, dass Rumänien seit Beginn des russischen Angriffskrieges ein entschlossener Unterstützer seines Nachbarn sei, und stellte die Hilfsmaßnahmen vor, mit besonderem Augenmerk auf Investitionen in die grenzüberschreitende Infrastruktur. Solche Großprojekte, sagte sie, seien entscheidend für Rumäniens aktive Teilnahme am Wiederaufbau der Ukraine, für die wirtschaftliche Entwicklung und für die Stärkung der regionalen Widerstandsfähigkeit.
Neben den kurzfristigen Prioritäten sprachen Ţoiu und Sybiha auch über die langfristige Entwicklung der bilateralen Beziehungen, einschließlich einer Aufwertung zu einer strategischen Partnerschaft. In diesem Zusammenhang unterstrich die rumänische Außenministerin die grundlegende Bedeutung des Schutzes der Rechte nationaler Minderheiten, einschließlich Bildungs- und Religionsfreiheit sowie des Rechts auf freie Vereinigungen. Sie würdigte den besonderen Beitrag der Rumänen in der Ukraine und der Ukrainer in Rumänien zur Annäherung beider Länder und zur Sicherung einer europäischen, sicheren und wohlhabenden Zukunft.