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Wirtschaftliche Auswirkungen der Gesundheitskrise

Im zweiten Quartal dieses Jahres ist das Bruttoinlandsprodukt Rumäniens im Vergleich zur selben Zeitspanne des Vorjahres um 12 % gesunken, meldet das Nationale Institut für Statistik.

Wirtschaftliche Auswirkungen der Gesundheitskrise
Wirtschaftliche Auswirkungen der Gesundheitskrise

, 09.09.2020, 14:33

Die rumänische Wirtschaft schrumpfte in der ersten Hälfte dieses Jahres stark ein, aufgrund der von der Covid-19-Pandemie verursachten gesundheitlichen Situation. Nach den vom Nationalen Institut für Statistik erhobenen Daten verzeichnete das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal einen Rückgang von 12,3 % im Vergleich zum ersten Quartal des Jahres 2020. Alle Wirtschaftsbereiche trugen zu diesem Ergebnis bei, den grö‎ßten negativen Beitrag leisteten jedoch die Industrie mit einem Rückgang von etwa 14 %, der Kultur- und Freizeitbereich und an dritter Stelle die Reparatur von Haushaltsgeräten und andere Dienstleistungen, deren Aktivitäten um fast 30 % zurückgingen. Positive Beiträge zum BIP kamen vom Bauwesen, der Kommunikation, der öffentlichen Verwaltung, der Verteidigung, dem öffentlichen Sozialversicherungssystem, der Bildung, dem Gesundheitswesen und der Sozialhilfe. Der Finanzminister, Florin Cîţu, sagt, dass das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal eher schwach ausfallen werde, aber eine technische Rezession verhindert werden könne, die durch zwei aufeinanderfolgende Quartale mit rückläufigem BIP definiert wird. Der Minister fügt hinzu, dass im nächsten Quartal der Beitrag der Landwirtschaft zum BIP mit dem höchsten Risiko behaftet ist, aber Investitionen eine positive Rolle übernehmen werden.



Wirtschaftsexperte Aurelian Dochia hält es jedoch für unwahrscheinlich, dass das BIP bis Ende des Jahres nur um 4 % sinken wird, so wie die Regierung es erwartet. Das Nationale Institut für Statistik hat eine starke Schrumpfung der rumänischen Wirtschaft in der ersten Hälfte dieses Jahres bestätigt, eine Situation, die viele andere europäische Volkswirtschaften und sogar andere Regionen der Welt erlebt haben. Es ist kaum zu glauben, dass der Aufschwung am Ende des Jahres so stark sein wird, dass der jährliche Rückgang des BIP die von der Regierung vorgesehenen 4 % nicht überschreiten wird, da der Rückgang von 10 % wieder aufgeholt werden müsste. Dies ist gar nicht so einfach, da die Sorgen hinter der wirtschaftlichen Verlangsamung nach wie vor gro‎ß sind. Während die europäische Wirtschaft und die der wichtigsten Partner Rumäniens, vor allem Deutschlands, Anzeichen einer Erholung zeigen, bleibt eine Rückkehr zu früheren Niveaus unwahrscheinlich. Somit könnte das BIP Rumäniens für das Gesamtjahr um 5-6 % sinken. sagte er.



Vor dem Hintergrund der Pandemie unterstreicht eine Studie des Nationalen Statistik Instituts die Tatsache, dass mehr als ein Drittel der Haushalte in Rumänien Schwierigkeiten oder gro‎ße Schwierigkeiten haben, die laufenden Ausgaben zu decken. Rechnet man die Haushalte hinzu, die ab und zu Schwierigkeiten bei der Deckung der täglichen Ausgaben haben, kommen wir auf 77 % der Gesamtzahl der rumänischen Haushalte. Derselben Quelle zufolge stellen die laufenden Ausgaben nur in einem von fünf Haushalten keine besonderen Probleme dar. Mehr als die Hälfte der Haushalte ist der Ansicht, dass das zur Deckung dieser Ausgaben erforderliche Einkommen mehr als 3000 Lei (mehr als 600 Euro) pro Monat betragen sollte, unterstreicht die Studie.

Foto: presidency.ro
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