Energiespeicherung – eine Notwendigkeit
Die Speicherung von Energie gehört zu den wirksamsten Maßnahmen, um Kosten unter Kontrolle zu halten. Das hat der rumänische Energieminister Bogdan Ivan im Zusammenhang mit den stark angestiegenen Energiepreisen erklärt.
Leyla Cheamil und Sorin Georgescu, 15.12.2025, 14:00
Rumänien ist in der Energieerzeugung aktiv, steht jedoch vor einem zentralen Problem: dem Mangel an Kapazitäten zur Speicherung von Überschüssen. Fachleute weisen darauf hin, dass mit dem wachsenden Bedarf an fortschrittlichen Lösungen zur Flexibilisierung der Stromnetze Batteriespeichersysteme eine Schlüsselrolle spielen. Sie tragen dazu bei, Angebot und Nachfrage auszugleichen und die Energiesicherheit des Landes zu stärken.
Vor diesem Hintergrund hat Energieminister Bogdan Ivan angekündigt, dass im nordwestlichen Landkreis Cluj die derzeit größte Batteriespeicheranlage Rumäniens in Betrieb genommen wurde. Die Anlage verfügt über eine Leistung von 200 Megawatt. Energiespeicherung sei eine der effizientesten Möglichkeiten, die Kosten für die Bevölkerung berechenbar zu halten, betonte der Minister. Zudem ließen sich auf diese Weise Ungleichgewichte im Energiesystem verringern und Strom von sogenannten Prosumenten – also privaten Erzeugern – besser in das Netz integrieren.
In einem Beitrag auf seiner Facebook-Seite hob Bogdan Ivan hervor, dass es sich um saubere und kostengünstige Energie handele, die gezielt gespeichert werde, um dann genutzt zu werden, wenn der Bedarf am größten ist. Die Investition des Unternehmens Nova Power & Gas sei innerhalb von nur sechs Monaten umgesetzt worden – ein sehr kurzer Zeitraum für ein Projekt dieser Größenordnung. Lokale Investoren setzten auf Energiespeicherung, weil hier der Schlüssel zu Systemstabilität und fairen Preisen liege, so der Minister.
Eine kürzlich veröffentlichte Fachumfrage zeigt, dass fast die Hälfte der Rumänen – mehr als 46 Prozent – in Batteriespeicher für grüne Energie investieren würde, sofern staatliche Förderungen zur Verfügung stünden. Rund neun Prozent gaben an, die Vorteile solcher Systeme nicht zu kennen. Mehr als 60 Prozent der Befragten sehen die Kosten als größtes Hindernis bei der Anschaffung und Einrichtung eines Speichers, obwohl die große Mehrheit Energiespeicherung aus erneuerbaren Quellen für sehr wichtig hält.
Die Autoren der Studie betonen, dass Batteriespeicher für Besitzer von Photovoltaikanlagen von zentraler Bedeutung sind: Sie gleichen die schwankende Stromerzeugung aus, indem sie tagsüber überschüssige Energie speichern und abends oder nachts zur Verfügung stellen. Dadurch steigt der Eigenverbrauch, die Stromrechnung sinkt, Unabhängigkeit und Versorgungssicherheit nehmen zu. Zugleich entlasten die Speicher das Stromnetz, reduzieren Überspannungen und tragen zur Stabilisierung des Systems bei. Darüber hinaus bereiten sie den Weg für die Energiezukunft, etwa durch die Teilnahme an Flexibilitätsmärkten und intelligenten Energiedienstleistungen.
Knapp neun Prozent der Befragten erklärten, keine ausreichenden Informationen über die Bedeutung und die Vorteile von Batteriespeichern zu haben. Mehr als 24 Prozent verfügen nach eigenen Angaben nicht über geeigneten Platz für eine Installation. Das geschätzte Budget für ein Komplettsystem aus Photovoltaikanlage und Batteriespeicher liegt für 41 Prozent der Teilnehmenden unter 5 000 Euro, während 37 Prozent mit Kosten zwischen 5 000 und 10 000 Euro rechnen.