Die Woche 29.04. – 03.05.2013 im Überblick
Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse der vergangenen Woche in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
Florentin Căpitănescu, 06.05.2013, 13:13
DIE THEMEN:
– Rumänische Währung im Aufwärtstrend
– Verwaltungsreform: Vertrauensfrage für Regionalisierungsgesetz nicht ausgeschlossen
– US-Stützpunkt in Deveselu ab 2015 funktionsfähig Cristian David, Minister für Auslandsrumänen, zu Besuch in Italien
– Verlängerter“ 1. Mai
Rumänische Währung im Aufwärtstrend
Die rumänische Währung Leu hat den höchsten Wert der letzten 16 Monate im Vergleich zur europäischen Einheitswährung Euro erreicht. Anfang dieser Woche meldete die Nationalbank Rumäniens einen Kurs von 4,32 Lei für einen Euro und 3,30 Lei für einen US-Dollar. Laut Finanzexperten sei die Aufwertung des Leu die Folge der Devisenverkäufe der ausländischen Akteure, die Staatsanleihen in Lei gekauft haben.
Über die Kraft der rumänischen Währung sprach auch der Notenbankchef Mugur Isărescu bei einem Symposium über Bankgeschichte und Bankkultur mit dem Titel Gold in der Geschichte der Zentralbanken“. Der Chef der rumänischen Nationalbank erklärte, heutzutage habe der Leu eine höhere Deckung in Gold als in der Vergangenheit. Mugur Isărescu sagte, Rumänien besitze 102 Tonnen Gold und zähle somit zu den Ländern, die über die größte Menge an Gold pro Einwohner verfügt. Für die Kuriositätenjäger oder für diejenigen, die die Geschichte nach Hörensagen interpretieren, kann ich Folgendes sagen“, meinte Isarescu: Wenn man die Währungsbasis betrachtet, nämlich das Geld, das von der rumänischen Nationalbank ausgestellt wird, so haben wir heutzutage eine höhere Golddeckung des Leu als im Jahr 1916. Es gibt Leute, die sagen, vor dem Ersten Weltkrieg sei der Leu stärker gewesen, weil er eine Golddeckung von 33% hatte. Darauf habe ich folgende Antwort: Der heutige Leu hat eine Golddeckung von 60-70%, und das heißt, dass er noch stärker ist als zuvor!“
Verwaltungsreform: Vertrauensfrage für Regionalisierungsgesetz nicht ausgeschlossen
Die Bukarester Regierung will die Vertrauensfrage für den Gesetzesentwurf über die Regionalisierung und Dezentralisierung des Landes stellen, sollten die Parlamentsparteien diesbezüglich eine Einigung erreichen. Dies verkündete Ministerpräsident Victor Ponta nachdem sein Stellvertreter, Liviu Dragnea, die Vertrauensfrage für den Gesetzesentwurf als einzige Möglichkeit bezeichnete, damit das Gesetz bis Ende 2013 verabschiedet und ab Jahresanfang 2014 umgesetzt werden kann.
Sollte hingegen der Gesetzesentwurf zur parlamentarischen Debatte gestellt werden, sei infolgedessen nicht ausgeschlossen, dass er bis Jahresende nicht verabschiedet und anschließend nächstes Jahr nicht umgesetzt werden kann. Ministerpräsident Victor Ponta erläutert:
Die Regionalisierung ist nicht weniger wichtig als die Verfassungsnovelle und sie kann nur dann umgesetzt werden, wenn alle Parlamentsparteien, einschließlich Oppositionsparteien, sich darauf einigen. Die regierende Sozialliberale Union (USL) kann ihren eigenen Willen allein nicht durchsetzen, um das Gesetz zu verabschieden. Sollte eine Einigung erreicht werden, so wie sie beim Gesetz zur Rückerstattung der in Kommunismus enteigneten Immoblien zustande kam, dann können wir die Vertrauensfrage im Parlament stellen. Wenn nicht, dann sollen der Gesetzesentwurf im Plenum des Parlaments debattiert und Änderungen vorgenommen werden.“
US-Stützpunkt in Deveselu ab 2015 funktionsfähig
Der rumänische Staatssekräter im Außenministerium Bogdan Aurescu ist am Mittwoch mit dem Stellvertretenden des Assistenten des US-Beauftragten für Raum und Schutzpolitik, Frank Rose, zu Gesprächen zusammengekommen. Rose beteiligte sich in Bukarest an der 9. internationalen Tagung zum US-Raketenschild. Der US-Kongress habe die erforderliche Finanzierung bereits beschlossen, die 2015 die Abwehranlage im südrumänischen Deveselu als Teil des US-Raketenschildes in Europa einsatzfähig machen soll, erklärte Rose in Bukarest. Außerdem kamen die strategische bilaterale Partnerschaft und die Kooperation mit Russland in der Raketenabwehr zur Sprache.
Cristian David, Minister für Auslandsrumänen, zu Besuch in Italien
Der delegierte Minister für Auslands-Rumänen, Cristian David, ist zusammen mit einer Delegation der rumänischen Gemeinschaft in Italien ist von Papst Franziskus in einer Audienz empfangen worden, teilte das Rumänische Außenminsiterium mit. Die Audienz war anlässlich des orthodoxen Osterfestes von dem Verein der Rumänen in Italien angesucht worden. Minister Cristian David hat dabei seiner Heiligkeit Papst Franziskus die Situation der in Italien lebenden Rumänen vorgestellt und dem Souverän des Vatikanstaats zudem eine Grußbotschaft aller Rumänen ausgerichtet.
Verlängerter“ 1. Mai
Zahlreiche Rumänen verbringen die diesjährigen sogen. Miniferien“ anlässlich des 1. Mai und der nächsten Sonntag darauffolgenden orthodoxen Ostern an der rumänischen Schwarzmeerküste. Die ungewöhnlich hohen Temperaturen machten es möglich: Die Sommersaison 2013 ist offiziell eröffnet worden. Man erwartete rund 40.000 Touristen.
Die offizielle Eröffnungsfeier der Saisson 2013 wurde im touristischen Hafen Mangalia organisiert. Auf der Straßenroute Constanţa-Eforie-Mangalia-Mamaia fuhr eine Karawane von zig Oldies, Motorrädern, Bussen, die voller Touristen waren. Die Terrassen und Klubs waren natürlich offen, es wurden sogar Konzerte organisiert.
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