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Stadtviertel-Bildnisse: städtische Lebensräume durch Künstler und Einwohner porträtiert

Das Projekt Stadtviertel-Bildnisse“ wurde im Frühjahr dieses Jahres gestartet. Mehrere Künstler nahmen sich vor, ein kollektives Bild der Bukarester Stadtviertel zu skizzieren. Dafür legten Künstler zweier Vereine ihre Kräfte zusammen.

Stadtviertel-Bildnisse: städtische Lebensräume durch Künstler und Einwohner porträtiert
Stadtviertel-Bildnisse: städtische Lebensräume durch Künstler und Einwohner porträtiert

, 09.05.2019, 17:30

Zwei Bukarester Bürgerorganisationen starteten vor kurzem eine gemeinsame Initiative. Sie forderten die Bewohner der rumänischen Hauptstadt auf, an mehreren interaktiven Workshops teilzunehmen. Sie bekamen somit die Möglichkeit, ihre Beziehung zu ihrem Lebensraum, zu ihren Nachbarn in der Umgebung, zur Geschichte der Orte, an denen sie täglich vorbeikommen, zu überdenken. Im März 2019 wurde das Projekt Stadtviertel-Bildnisse“ gestartet. Künstler und Mitarbeiter zweier Vereine, nämlich Antistatic und ATU (Asociaţia pentru Tranziţie Urbană / Verein für den Wandel im Städtebau), schlagen den Bürgern ein neues Konzept vor — sie wollen sich die Bukarester Stadtviertel genauer anschauen und ein Bild dessen, was sie erfahren, unter Form kollektiver und zugleich subjektiver Bildnisse dem Publikum präsentieren.



Dafür sollen zwei Stadtteile erforscht werden: Străuleşti (Bucureştii Noi) und Calea Călăraşilor. Als erstes soll das Stadtviertel Străuleşti bis Juni dieses Jahres untersucht werden. Acht bildende Künstler begannen bereits ihre Erkundungsarbeit und freundeten sich schon mit mehreren Stadtviertelbewohnern an. Andra Mitia Dumitru ist Anthropologin und gleichzeitig eine der Mitbegründerinnen des Vorhabens. Sie erzählte uns mehr über das Projekt Urboteca“.



»Urboteca« ist ebenfalls ein Projekt des Vereins ATU, der sich für eine echte Wende im Städtebau einsetzt. Unser Ziel ist, die Bürger an der Entwicklung der Stadt teilnehmen zu lassen. Demnach fordern wir die Behörden auf, die Stadtbewohner zu konsultieren, bevor sie die Schwerpunkte der Stadtplanung festsetzen. Eine solche Zusammenarbeit wäre günstig für alle teilnehmenden Parteien, sowohl für die Verwaltung wie auch für die möglichen Investoren und für die Einwohner. Au‎ßerdem versuchen die Mitglieder unseres Vereins auch die Stadtforschung auf akademischen Level zu fördern.“




Eduard Bălaş vertritt die gemeinnützige Organisation Antistatic. Er erzählte uns, wie sie auf die Idee der Stadtviertel-Bildnisse“ kamen:



Wir wollten die Kunst zugänglicher machen und junge Künstler fördern. Wir hatten nämlich den Eindruck, dass Kunstgalerien, Museen und Ausstellungen ein begrenztes Publikum anlocken. Daher nahmen wir uns vor, flexibler, spontaner und mobiler zu sein. So kamen wir auf den Gedanken einer mobilen Galerie. Dafür schlossen wir die Partnerschaft mit ATU, dem Verein für den Wandel im Städtebau. Denn sie verfügten über einen LKW, den sie für ihre Urbanistik-Aktivitäten verwendeten. Diesen LKW wandelten wir in eine mobile Galerie um. 2017 und 2018 machten wir Gebrauch davon während der Nacht der Galerien. Wir organisierten zwei Gruppenausstellungen, mit denen wir ein breiteres Publikum erreichen wollten. Die erste Ausstellung fand im Hof des Mathematikinstituts im Jahr 2017 statt. Konkret: Wir parkten unseren LKW im Hof des Instituts. Die »Stadtviertelbildnisse« haben wir ebenfalls als Wanderausstellung entworfen. Hauptsache ist, unsere Kunst wird von möglichst vielen Menschen gesehen.“




Andra Dumitru, die Vertreterin von ATU, fügte noch hinzu:



Wir legen gro‎ßen Wert auf Interdisziplinarität und Vernetzung. Vor diesem Hintergrund ist die Begegnung zwischen den Künstlern von Antistatic und den Mitarbeitern von ATU, dem Verein für einen echten Wandel im Städtebau, besonders wichtig. Die Künstler zeigen uns, wie die Menschen ihren Lebensraum wahrnehmen, wie sie ihren Alltag aufbauen. Sie bereichern diese Wahrnehmung um eine künstlerische Dimension. Unsere Aufgabe ist, mit dem bunten LKW herumzufahren, ins Gespräch mit den Menschen zu treten, um zu schauen, wie sie leben, wie sie die Wirklichkeit um sich herum wahrnehmen. Und wir wollen zusammen Strategien zur Stadtentwicklung planen.“




Dieses Projekt sei Teil eines umfangreicheren Vorhabens, Urbane Erziehung live“. Es handelt sich um ein Projekt, an dem sich weitere drei Länder beteiligen — nämlich Finnland, Slowenien und England. Die Architekturuniversität in Sheffield prüft unter anderem akademische Methoden zur Verbesserung der Städtegemeinschaften.



Die Projektteilnehmer setzen derzeit das Projekt im Stadtviertel Bucureştii Noi um. Die Einwohner dieses Stadtviertels organisierten sich unter Form einer zivilgesellschaftlichen Gruppe. Das lockte unsere Gesprächspartner an. Dazu Eduard Bălaş:



Bis jetzt organisierten wir Workshops für Kinder innerhalb der Schulwoche »Bildung anders«. Die Ergebnisse waren überraschend positiv. Wir sind daran interessiert, wie die Leute ihren Lebensraum wahrnehmen, wir wollen ihre subjektiven Erfahrungen kennenlernen. Das Bildnis des Stadtviertels, das wir erstellen werden, soll ein kollektives Porträt sein, das die allgemeinen Züge der Ortsgemeinschaft widergibt. Wir forderten die Kinder auf, ihren Lebensraum, die Umgebung, in der sie wohnen, zu malen. Während des Monats Mai werden wir unseren LKW — also die mobile Galerie — im Schulhof der Schule Nr. 184 parken. Dort werden wir ebenfalls Workshops für Kinder veranstalten. Danach werden wir eine Ausstellung organisieren.“




Die Schlüsse, die sich aus diesen Workshops und der künstlerischen Forschung ergeben, werden von den Künstlern genutzt. Diese werden auch die von den Stadtvierteleinwohnern bereitgestellten Elemente aufnehmen und ihre Werke in jedem Stadtteil sowie in der Innenstadt von Bukarest präsentieren.

Foto: facebook.com/MeridianFestival
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