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„Lernen, am gleichen Strang zu ziehen“

Der Verein Umweltplattform für Bukarest wird auch in diesem Jahr drei Projekte unterstützen und vier neue Projekte finanzieren, die die Qualität der Grünflächen der Stadt verbessern sollen.

„Lernen, am gleichen Strang zu ziehen“
„Lernen, am gleichen Strang zu ziehen“

, 25.11.2022, 12:37

Bukarest sei eine Stadt, die an zu wenig Grünflächen erstickt und von der Natur abgekoppelt ist, was zu Umweltverschmutzung, Stress, steigenden Temperaturen und begrenztem Raum für Erholung und Sport beiträgt. Deshalb sind städtische Grünflächen, die der Gemeinschaft offen stehen, eine Priorität für das nächste Jahr und das Hauptthema für die zweite Finanzierungsrunde.


Eines der Projekte betrifft die Luftqualität in der rumänischen Hauptstadt, und die Gründe für die Beteiligung an solchen Projekten werden von Vereinschef Alexandru Oprița von der Umweltplattform für Bukarest dargelegt:


„Was die Luftqualität betrifft, haben wir vor Beginn der Arbeit in der Plattform einen Forschungsbericht über den Zustand der Umwelt in Bukarest veröffentlicht, der uns zeigt, was wir bereits wussten: Die Luftqualität in der Stadt ist nicht gut, und die meisten Verschmutzungsquellen sind auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen – sei es der Verkehr, die Abfallwirtschaft oder die schlechte Qualität der Grünflächen. Zunächst einmal müssen wir uns fragen, in welcher Art von Stadt wir leben wollen, denn wir sind irgendwie an einem Punkt angelangt, der allgemeingültig ist, nicht nur für Bukarest, wo wirtschaftlicher Wohlstand nicht mehr ausreicht. Wir müssen in einer besseren Umwelt leben, und unser Einfluss auf die Umwelt ist sehr gro‎ß. Das 21. Jahrhundert bringt zwei gro‎ße Veränderungen in der Mentalität mit sich, die wir vornehmen müssen, wenn wir einen besseren Lebensstandard haben wollen. Zum einen die Art und Weise, wie wir mit der Natur umgehen. Wir müssen lernen, nicht gegen die Natur zu arbeiten, sondern mit ihr. Zweitens spielt der Ansatz eine Rolle. Wir müssen lernen, die Dinge nicht nur vom Standpunkt des Einzelnen aus zu betrachten, sondern vor allem aus der Perspektive der Gemeinschaft. Das Gemeinwohl gehört in den Vordergrund gestellt, denn egal wie gut es auch jedem von uns zu Hause gehen mag, wenn wir auf die Stra‎ße gehen, atmen wir alle die gleiche Luft ein, treffen wir alle auf den gleichen Verkehr, auf Staus und auf öffentliche Räume, deren Qualität wir nicht mögen.”



Alexandru Oprița, Chef des Vereins Umweltplattform für Bukarest, sprach auch die konkrete Entwicklung des Projekts an: 
“Das von uns finanzierte Projekt zur Luftqualität hei‎ßt aerlive.ro und wird vom Verein Ecopolis durchgeführt. Wir haben erkannt dass wir, bevor wir öffentliche Ma‎ßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität ergreifen können, transparente Daten benötigen, um zu sehen, welche Komponenten unseres Verhaltens die Luftqualität am meisten beeinflussen. Deshalb hat Ecopolis ein unabhängiges Netz zur Überwachung der Luftqualität eingerichtet, weil das öffentliche Netz nicht transparent genug ist und die Daten zum Teil in Frage gestellt werden können. Und durch das von uns finanzierte Projekt wurde dieses Netz um 20 weitere Sensoren erweitert. Diese Expansion wird weitergehen. Darüber hinaus haben drei der Gemeinden im Umkreis von Bukarest zusammen mit Ecopolis eine Reihe von öffentlichen Ma‎ßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität erarbeitet.



Die Umweltplattform für Bukarest bringt gemeinnützige Organisationen, Bürgerinitiativen, Behörden und Unternehmen zusammen, um die kollektive Wirkung zu erzielen, die erforderlich ist, um die rumänische Hauptstadt in eine Stadt zu verwandeln, in der die Menschen ein gesundes und angenehmes Leben führen. Die bürgerschaftliche Entwicklung ist daher eine besonders wichtige Komponente., findet Alexandru Oprița:



„Durch die Umweltplattform haben wir beschlossen, die Dinge anders zu gestalten. Uns ging es darum, eine Umweltgemeinschaft zu schaffen, die die Zivilgesellschaft, die öffentliche Verwaltung und die Unternehmen umfasst, damit wir die Kultur der Zusammenarbeit fördern. Meistens mangelt es sogar an Vertrauen. Wir in der Zivilgesellschaft haben gelernt, wie man Lobbyarbeit betreibt, wie man sich gegen bestimmte Ma‎ßnahmen der öffentlichen Verwaltung wehrt. Die öffentliche Verwaltung hat gelernt, sich zu verteidigen; was uns fehlt, ist das Verständnis dafür, wie man gemeinsam etwas aufbaut. 
Die Umweltprobleme in Bukarest sind so komplex, dass wir einen strategischen Ansatz brauchen, zu dem alle Stakeholder gleicherma‎ßen beitragen. Wir müssen lernen, uns nicht gegenseitig zu sabotieren, wir müssen lernen, unsere Sachpolitik auf den Dialog zu gründen, und wir müssen das Rezept finden, wie wir am gleichen Strang ziehen, damit wir am Ende des Tages nicht immer die Mauer einrei‎ßen, die der andere gerade baut. Wir sollten nicht immer bei Null anfangen, sondern irgendwie lernen, auf dem Fundament des anderen aufzubauen. Wenn es um die Luftqualität geht, kann die öffentliche Verwaltung natürlich einiges tun, aber auch die Bürger können einiges tun. Die Entscheidung, ob man das Auto eines Tages aufgibt oder nicht, ist auch eine persönliche Entscheidung der Bürger, aber dafür brauchen wir Daten, wir brauchen mehr Bewusstsein für das Problem, wir brauchen Alternativen. Die gleiche Frage können wir uns auch für die Grünflächen in der Hauptstadt stellen. Wir stellen oft fest, dass sie in manchen Gegenden fehlen. Oder dass dort, wo es Grünflächen zwar gibt, diese sehr, sehr schlecht gepflegt sind”, sagt Umweltaktivist Alexandru Oprița.



In den 11 Jahren ihres Bestehens hat die Bukarester Stiftung über 700 Projekte und Zuschüsse in Höhe von fast 4 Millionen Euro finanziert. Sie ist Teil eines nationalen Netzwerks, zusammen mit 18 anderen ähnlichen Organisationen in Rumänien.

(foto: StockSnap / pixabay.com)
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