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Rumäniens Naturerbe begeistert – doch der Tourismus schadet der Umwelt

Rumänien hat mit seinen Urwäldern, malerischen Landschaften, dem Donau-Delta und einer reichen Artenvielfalt ein beeindruckendes Naturerbe geboten. Diese Vielfalt hat das Land zu einem beliebten Ziel für Inlands- wie Auslandstouristen gemacht. Doch hinter dem Wachstum des Tourismussektors verbirgt sich ein alarmierender Trend: die Zerstörung der Natur.

Rumäniens Naturerbe begeistert – doch der Tourismus schadet der Umwelt
Rumäniens Naturerbe begeistert – doch der Tourismus schadet der Umwelt

, 30.05.2025, 11:55

Am sichtbarsten ist die Abholzung von Wäldern zugunsten von Unterkünften oder Infrastruktur. Hinzu kommt die Verschmutzung durch Plastikmüll und Essensreste, die von Touristen in Wäldern, am Strand oder in den Bergen zurückgelassen werden – oft mangels Mülleimern oder Aufklärungskampagnen. Um dem entgegenzuwirken, setzen sich in Rumänien neue Formen des Reisens durch: Ökotourismus, sanfter Tourismus und grüner Tourismus. Was sich hinter diesen Begriffen verbirgt, erklärt Bogdan Papuc, Geschäftsführer des rumänischen Ecotourismus-Verbands:

„Wir haben alle Zutaten, um Europas Nummer eins im Ökotourismus zu werden. Für uns in der Branche sind diese Begriffe nützlich, auch wenn sie für Urlauber zweitrangig sind. Zwischen ‚grünem Tourismus‘ und ‚Ökotourismus‘ gibt es deutliche Unterschiede. Ersterer bezieht sich vor allem auf die Umweltwirkungen des Tourismus. Ökotourismus oder nachhaltiger Tourismus hingegen umfasst auch die Unterstützung lokaler Gemeinschaften, damit sie durch den Tourismus finanziell profitieren. Es geht auch um den Erhalt der lokalen Kultur und um ehrliches Marketing – man darf den Gästen nichts versprechen, was sie vor Ort nicht erleben können.“

Ein weiteres Problem sind motorisierte Freizeitaktivitäten wie Quad- oder Schneemobilfahren. Sie zerstören den Boden, verschrecken Tiere und begünstigen Erosion. Auch der zunehmende Autoverkehr in der Hochsaison führt zu starker Luftverschmutzung.

„Ökotourismus bedeutet, Natur zu erleben – aber mit minimalem Einfluss. Wir fördern keine Jagd, keine Offroad-Aktivitäten. Stattdessen wollen wir ländliche Kultur vermitteln. Wer etwa nach Maramureș reist, sollte sich nicht nur Sehenswürdigkeiten anschauen, sondern verstehen, was sie bedeuten. Am besten mit einem lokalen Reiseleiter, der die Kultur und Holzarchitektur dort erklärt.“

Aber ein hilfreiches Instrument sind dabei auch spezielle Landkarten. Solche von ‚Entdecke ÖkoRumänien‘ zeigen nicht nur die Berge, sondern auch die umliegenden Dörfer und touristischen Angebote. So können Gäste im Dorf übernachten und Wandertouren unternehmen, Mountainbike fahren oder Tiere und Pflanzen beobachten, erklärt der Geschäftsführer des rumänischen Ecotourismus-Verbands.

Um aber sicherzugehen, dass Anbieter wirklich nachhaltigen Tourismus betreiben, braucht es Zertifikate unabhängiger Stellen. Es reicht nicht, wenn jemand einfach behauptet, Ökotourismus zu machen, sagt Bogdan Papuc. Die Qualität sollte durch externe Akteure bestätigt sein, die anhand klarer Kriterien prüfen. Das ist wie ein Gütesiegel., meint er.

Doch wie positioniert sich Rumänien international?

„Seien wir doch mal ehrlich. Wir glauben gern, dass wir ein wichtiger Zielmarkt in Europa sind. Das stimmt für Märkte wie Großbritannien – dort haben wir durch König Charles ein gutes Image. Doch in Ländern wie Schweden oder den Niederlanden wissen viele nicht einmal, wo Rumänien liegt. Wir nehmen regelmäßig an internationalen Tourismusmessen teil, und selbst wir waren überrascht, wie oft Besucher an unseren Stand kamen und erzählten, dass sie schon überall auf der Welt waren, aber über Rumänien gar nichts wussten. Das ist nicht ihre Schuld. Leider kommunizieren wir als Land einfach nicht. Wenn Rumänien in den Medien anderer Länder vorkommt, dann meist mit negativen Schlagzeilen. Das liegt nicht an ihnen, sondern an unserer fehlenden Kommunikation. Es braucht aktives Engagement, von der Regierung über die Ministerien bis zu den Botschaften und Kulturinstituten.“

Rumänien hat also die einmalige Chance, ein Vorbild für nachhaltigen Tourismus zu werden – doch das gelingt nur mit langfristiger Planung, Verantwortungsbewusstsein und Respekt gegenüber der Natur.

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