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Nachzuchtprogramm für Donaustöre soll Aussterben verhindern

Der Europäische Stör hat 200 Mio. Jahre Entwicklungsgeschichte auf dem Buckel. Doch leider befindet er sich derzeit auf der roten Liste bedrohter Tierarten.

Nachzuchtprogramm für Donaustöre soll Aussterben verhindern
Nachzuchtprogramm für Donaustöre soll Aussterben verhindern

, 04.05.2020, 18:00

Vor ein paar Tagen wurden 300 junge Störe in der Nähe der Ortschaft Isaccea, 65 Seemeilen vom Schwarzen Meer entfernt, in die Donau entlassen. Die Störe sind im Schnitt 30 cm lang und wiegen etwa 200 Gramm. Vor der Entlassung wurden sie durch Mikrochips gekennzeichnet. So würden sie bei einem späteren Fang wiedererkannt und könnten als Untersuchungsmaterial für eventuelle Fachstudien verwendet werden.



Die jungen Störe stammen aus der Aquakultur, sie wurden in einer Fischzucht im Kreis Tulcea gezüchtet und sind etwa ein Jahr alt. Die jungen Störe wurden entsprechend geltender Vorschriften in immer grö‎ßeren Fischbecken gezüchtet. In der letzten Entwicklungsetappe lebten die jungen Störe in Zuchtbecken, die mit Wasser aus der Donau gefüllt waren, um sich somit an die künftigen Lebensbedingungen anzupassen. Dieser Schritt ist äu‎ßerst wichtig bei der Zucht von wandernden Fischarten, denn diese müssen sich an die künftigen Laichgewässer gewöhnen.



Die genannte Initiative ist Teil eines Nachzuchtprogramms des Störs im Donaugebiet. Die Fischart ist stark vom Aussterben gefährdet. Der Stör war früher unter der Bezeichnung Donaustör“ bekannt, weil es die am häufigsten in der Donau vorkommende Fischart war. Der Rückgang der Fischart wurde vor allem durch den Bau von Dämmen verursacht — z.B. Porţile de Fier I und II (Eisernes Tor 1 und 2). Die Dämme verhinderten den Zugang der Störe zu den Laichgewässern im Einzugsgebiet der Unteren Donau. Diese Stör-Art kann 2,35 m lang werden und mehr als 100 kg wiegen.



Derzeit befindet sich der Stör auf der roten Liste der stark bedrohten Tierarten der Weltnaturschutzunion. Auch weitere Fischarten wie der Kabeljau oder der Schellfisch befinden sich zusammen mit dem Stör auf einer Liste gefährdeter Arten, die laut dem Umweltminister geschützt werden sollten. Hierfür verabschiedete das zuständige Ministerium einen Erlass mit Schutzma‎ßnahmen, die zu treffen seien. Die Liste soll an das permanente Sekretariat der Kommission für den Schutz des Schwarzen Meeres verschickt werden, mit dem Zweck ihrer Aufnahme in die Rote Charta des Schwarzen Meeres, ein Dokument, das alle fünf Jahre aufgrund wissenschaftlicher Nachweise aktualisiert wird. Laut World Wide Fund Rumänien sei es äu‎ßerst wichtig, die in der Donau entlassenen Fische mit Hilfe des implantierten Mikrochips nachzuverfolgen. Die Daten, die bei einem Wiederfang somit erhalten werden, geben Auskunft über den Erfolg des Nachzuchtprogramms, über den Zustand des wilden Fischbestandes und der Seeumwelt und, zu guter Letzt — was die wandernden Fischarten betrifft –, über das Vorkommen und die Funktionsweise ökologischer Korridore.



Die Initiative zur Entlassung junger Störe in das Einzugsgebiet der Unteren Donau ist Teil eines MEASURES-Nachzuchtprogramms, gefördert durch EU-Mittel. Das Projekt läuft vom 1. Juni 2018 bis zum 31. Mai 2021. Zehn Donau-Anrainerstaaten beteiligen sich daran. Die Projektverbündeten bündelten ihre Kräfte, um die bedrohten wandernden Fischarten zu retten. Im Rahmen des gleichen Projekts wurden letztes Jahr weitere ein Tausend junge Störe in die Donau entlassen.

Foto: pixabay.com

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