Student aus Nigeria: „Nach dem Studium werde ich Menschen in meinem Land helfen können“
Ogamdi Emmanuel Chimdiebere kommt aus Nigeria, derzeit studiert er Rumänisch im Vorbereitungsjahr an der Fakultät für Literatur der Universität Alexandru Ioan Cuza“ in Iași.
Carmen Pelin, 18.05.2021, 18:16
Aus Nigeria, dem Land mit der größten Bevölkerung in Afrika — rund 200 Millionen Menschen leben dort –, kommt Ogamdi Emmanuel. Er studiert derzeit Rumänisch an der Fakultät für Literatur an der Universität Alexandru Ioan Cuza“ in Iași. Bis 2019 studierte er Medizin in China:
Der Name meiner Universität war »Shenyang Medical College«. An der Universität habe ich auf Englisch studiert, aber ich habe auch etwa vier Monate lang Chinesisch gelernt. Aber hauptsächlich habe ich Chinesisch von den Menschen um mich herum gelernt, und nicht in den vier Monaten Unterricht an der Universität. Ich hatte schon Freunde, die nach China gegangen waren, es war eine leichte Entscheidung für mich. Außerdem ist China in meinem Land ein beliebtes Ziel für ein Studium.“
In dem asiatischen Staat war Ogamdi Emmanuel Mitglied des Vereins internationaler Studenten in China am Shenyang Medical College. Nach Studiumabschluss kehrte er in sein Heimatland Nigeria zurück, arbeitete etwa ein Jahr lang im Sanitärbereich und entschied sich dann, nach Rumänien zu kommen, um an der Fakultät für Psychologie und Erziehungswissenschaften in Iași einen Masterabschluss zu machen:
Ich habe mich für ein Studium hier entschieden, weil die Bildungsstandards hier auf europäischem Niveau liegen. Ich suchte im Internet nach einer sehr guten Fakultät für klinische Psychologie und Psychotherapie und so entschied ich mich für die Universität in Iași. Ich schrieb eine E-Mail an die Fakultät dort und schickte meine Bewerbungsunterlagen. Ich fühle mich sehr wohl in Rumänien, ich mag die Menschen und die Landschaften hier, mir schmeckt die traditionelle Küche.“
In seiner Freizeit schreibt Ogamdi Emmanuel Artikel auf der Plattform medium.com, schaut Filme und verbringt seine Zeit mit Freunden:
Ich schaue gerne Fußball, ich bin ein großer Fan von Chelsea, ich lese hauptsächlich Zeitungen, zum Beispiel die britische Tageszeitung »The Guardian« und Bücher über politische oder soziale Themen, ich surfe auch gerne im Internet. In Rumänien habe ich nicht viele Freunde, ich habe hier an der Universität nicht viele Kollegen aus Nigeria, aber in meinem Land habe ich viele Freunde. Meine Freunde sind ehrlich, lustig und intelligent. Meine Botschaft an Sie und Ihre Hörer lautet: Genießt das Leben, denn das Leben ist kurz.“
Nach dem Abschluss seines Masterstudiums in Iași schließt Ogamdi Emmanuel nicht aus, in Rumänien zu bleiben, um zu unterrichten.
Mein Traum ist es, Psychologe zu werden. Ich habe mich noch nicht entschieden, wo ich arbeiten werde. Aber ich weiß sicher, dass ich viele Gründe habe, mir eine Karriere in Rumänien aufzubauen. Jetzt weiß ich noch nicht, ob ich nach Hause zurückkehre oder nicht. In meinem Land gibt es nicht viele Spezialisten in diesem Gebiet. Ich denke, meine hier erworbenen Kenntnisse werden für Menschen in meinem Land hilfreich sein. Niemand weiß, was die Zukunft bringt, aber für mich ist der berufliche Erfolg sehr wichtig. Wenn mir das gelingt, werde ich bestimmt glücklich sein. Wir werden sehen, was Schritt für Schritt passiert.“
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