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Geocaching, die GPS-Schnitzeljagd

Heute schicken wir eine Einladung zum Spielen hinaus. Wir fordern Sie auf, sich mit uns auf eine Schatzsuche zu begeben. Mit anderen Worten, die Welt mittels eines Spiels, des Geocachings, zu entdecken.

Geocaching, die GPS-Schnitzeljagd
Geocaching, die GPS-Schnitzeljagd

, 03.03.2016, 17:46

Wahrscheinlich finden Sie Geheimnisse ganz verlockend. Und Sie denken vermutlich auch, es sei eine Herausforderung, ein Rätsel aufzulösen. Denn nur so lässt sich erklären, dass 2 Millionen Menschen weltweit in ihrer Freizeit auf Schatzsuche gehen. Oder anders gesagt, Geocaching spielen, wie dieser Freizeitspa‎ß international hei‎ßt. Der Schatz, mit anderen Worten der Geocache, ist in der Regel ein wasserdichter Behälter, in dem sich ein Logbuch sowie häufig auch verschiedene kleine Tauschgegenstände befinden. Der Besucher kann sich in ein Logbuch eintragen, um seine erfolgreiche Suche zu dokumentieren. Anschlie‎ßend wird der Geocache wieder an der Stelle versteckt, an der er zuvor gefunden wurde. Der Fund kann im Internet auf der zugehörigen Seite vermerkt und gegebenenfalls durch Fotos ergänzt werden. So können auch andere Personen — insbesondere der Verstecker — die Geschehnisse rund um den Geocache verfolgen. Wesentlich beim gesamten Such- und Tauschvorgang ist, dass das Vorhaben von anderen anwesenden Personen nicht erkannt wird und so der Geocache uneingeweihten Personen verborgen bleibt.



Mehr Informationen über die Anfänge des Spiels sowie über seine Entwicklung lieferte uns Alexandru Purice, bekannt unter anderem unter dem Spitznamen Mioritics in der Gemeinschaft der Geocacher:



Das Spiel entstand im Jahr 2000, als der Einsatz von GPS-Geräten im privaten Einsatzgebiet praktikabel wurde. Die Wurzel des Spiels liegen in den USA. Ein begeisterter Schatzsuchender versteckte einen Behälter im Wald, veröffentlichte die Koordinaten auf einer Webseite und forderte seine Freunde auf, den sogenannten Schatz zu suchen. Es war eine Einladung auf eine GPS-Schnitzeljagd. Seine Freunde haben sich die Koordinaten im Internet geholt und über GPS-Empfänger identifiziert. Die Idee wurde mit Begeisterung empfangen. Das Spiel erlebte eine unglaubliche Entwicklung mit der Zeit. Derzeit gibt es mehr als 7 Millionen Caches weltweit, wobei 2 Millionen Spieler mitmachen.“




Mioritics hat sich auf die elektronische Schnitzeljagd mit Enthusiasmus eingelassen. Wir wollten von ihm erfahren, wie es dazu kam:



Ich persönlich erfuhr von dem Spiel vor knapp 10 Jahren. Ich war mit einem Freund unterwegs durch Venedig. Er fragte mich, ob ich nicht Lust dazu hätte, einige versteckte Behälter aufzudecken. Er sagte mir in ein paar Worten, worum es beim Spiel geht und zeigte mir vor Ort, wie es läuft. Auf einer Webseite werden die GPS-Koordinaten des Verstecks veröffentlicht. Die Nutzer holen sich die Koordinaten mit Hilfe eines GPS-Empfängers oder eines Smartphones. Dann beginnt die tatsächliche Suche, die drau‎ßen stattfindet. Das ist ein Vorteil des Spiels — die Suche findet unter freiem Himmel statt. Nachdem mir mein Freund über das Spiel erzählte, spielte ich weiter. Und ich entdeckte Orte, von denen ich nie gewusst hätte, dass es sie gibt. Ein Pluspunkt des Spiels ist, es fordert die Spieler auf, die Caches in ihrer eigenen Region zu verstecken. Die Behälter dürfen nicht weiter als 200 Km vom eigenen Wohnort versteckt werden. Jeder Nutzer stellt den anderen Mitspielern seine Heimatregion vor, so wie er sie sieht. So entdeckt man Regionen, die einem sonst verborgen bleiben würden.“



Alex alias Mioritics hat über 4.000 versteckte Behälter gefunden. Um sie zu finden, ist er bis nach Peru und Vietnam gereist. Und dabei ging es ihm genauso wie bei den Caches in Bukarest. Auf der Schnitzeljagd lernte er viele neue Orte kennen. 2012 haben die Anhänger des Spiels einen Verein gegründet: AgeR — der Verein Geocashing Rumänien. Mehr Einzelheiten dazu bringt Alex Purice:



Wir haben in Rumänien einen Verein und eine Nichtregierungsorganisation gegründet. Wir wollten Sponsorenverträge für verschiedene Veranstaltungen unterzeichnen und mussten daher eine gewisse Rechtsform haben. Au‎ßerdem waren wir daran interessiert, kleine Projekte umzusetzen. Wir haben unter anderem einen Vorschlag für das Bildungsprogramm »Schule anders« unterbreitet. Die Kinder verbringen heutzutage viel zu viel Zeit vor dem Bildschirm, sie gehen zu wenig hinaus. Daher wollen wir den Schulen innerhalb der Schulwoche »Schule anders« ein Projekt vorschlagen, das die Kinder aus den Klassenräumen hinaustreibt, sie auf Schnitzeljagd schickt. Eine Schatzsuche, die ihnen auch Wissensvorteile bringt.“




Wie kann man Mitglied der Geocacher-Gemeinschaft werden? Dazu Alex Purice:



Es ist ganz einfach. Man muss sich auf der Internetseite Geocaching.com anmelden und als Nutzer ein Konto erstellen. Einmal angemeldet, hat man Zugang zur gesamten Datenbank und man ist schon im Spiel. Wenn man ein Smartphone verwendet, so kann die entsprechende App heruntergeladen werden. Ich habe durch das Spiel wunderschöne Orte, unglaubliche Landschaften in Rumänien entdeckt. Die GPS-Schnitzeljagd führte mich zu Gottes Brücke (Podul lui Dumnezeu) in Mehedinţi oder nach Racoşi, einer Ortschaft bei Braşov/Kronstadt, wo es einen alten Steinbruch in einem erloschenen Vulkan gibt. Auf dem gleichen Wege besuchte ich die mittelalterlichen siebenbürgisch-sächsischen Burgen oder erreichte Orte im Donaudelta, die ich sonst nie erlebt hätte.“




Die versteckten Behälter erzählen auch eine Geschichte. Das macht das Spiel so interessant. Dazu Alex Purice alias Mioritics:



Man betrachtet die Welt durch die Augen der Mitmenschen. Man kommt an Orten an, die man sonst nie gesehen hätte. Ich reise sehr gerne. Auf meinen Reisen suche ich immer nach Geogaches und ihren Verstecken. Ihre Lage hat mich fast niemals enttäuscht. Im Geocache befindet sich in der Regel ein Logbuch sowie häufig auch verschiedene kleine Tauschgegenstände. Der Besucher kann sich in das Logbuch eintragen, um seine erfolgreiche Suche zu dokumentieren. Anschlie‎ßend wird der Geocache wieder an der Stelle versteckt, an der er zuvor gefunden wurde. Der Fund kann im Internet auf der zugehörigen Seite vermerkt und gegebenenfalls durch Fotos ergänzt werden. So können die Geschehnisse rund um den Geocache verfolgt werden.“




Da es ein Spiel ist, genie‎ßen auch Kinder diesen Freizeitspa‎ß. Dazu Alex Purice:



Ich habe kleine Kinder. Sie sind begeistert von der elektronischen Schnitzeljagd. In den Behältern sind manchmal auch Spielsachen versteckt. In den gefundenen Behältern gibt es Tauschgegenstände und es gilt die Regel ›Nimm Zeug heraus, hinterlasse Zeug‹. Meine Kinder haben gelernt, dass ein Tauschvorgang fair sein muss. Sie haben immer etwas aus dem Behälter genommen, mussten aber auch etwas Eigenes im Versteck hinterlassen.“




Wir haben die Einladung zum Spielen hinausgeschickt. Wir ermuntern Sie, sie anzunehmen, denn Sie können somit eine neue Welt entdecken. Eine Welt betrachtet durch die Augen der Geocacher!

Foto: vgnk / Pixabay
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