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Auf den Spuren von Mircea Eliade durch Bukarest

Anlässlich des 110. Jahrestages der Geburt des Schriftstellers und Philosophen Mircea Eliade werden in Bukarest zahlreiche Veranstaltungen organisiert. Unter anderem ein Projekt, das die Stimmung in Eliades Literatur ins Leben rufen will.

Auf den Spuren von Mircea Eliade durch Bukarest
Auf den Spuren von Mircea Eliade durch Bukarest

, 20.04.2017, 17:30

110 Jahre nach der Geburt des Schriftstellers und Philosophen Mircea Eliade laden wir Sie ein, eine kulturelle Reise in die Vergangenheit zu unternehmen. Wir wollen gemeinsam in die Fu‎ßstapfen des berühmten Schriftstellers treten und die Stimmung in seinen Romanen nachstellen. Das Vorhaben Zu Fu‎ß durch Bukarest mit Mircea Eliade“ wird an allen Wochenenden im Laufe des Monats April umgesetzt. Im Rahmen des Projektes wurden mehrere kulturelle Routen festgelegt. 2015 beteiligten sich mehr als 5.000 Teilnehmer an den Spaziergängen am Wochenende. Edmond Niculuşcă, Vorsitzender der Organisation ARCEN, lieferte uns mehr Einzelheiten zum Projekt:



Es sind 110 Jahre seit der Geburt von Mircea Eliade vergangen. Das war Anlass genug, um seine literarischen Werke unter die Lupe zu nehmen und womöglich aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Unser Projekt »Eliade 110« umfasst zwei Konferenzen und sechs kulturelle Strecken. Dieser zweite Teil des Projektes läuft unter dem Namen »Zu Fu‎ß durch Bukarest mit Mircea Eliade«. Die erste Konferenz — »Sieben Spaziergänge durch Bukarest zu Zeiten von Mircea Eliade« — fand schon im Französischen Kulturinstitut statt. Es ging hauptsächlich um sieben sich wiederholende Orte in Mircea Eliades Literatur. Fast alle gibt es auch heute noch in Bukarest. Die letzte Konferenz besteht in einer Lesung über Ileana, der weiblichen Figur in Eliades literarischen Werken. Obwohl der Name unter verschiedenen Variationen vorkommt — Leana, Lena, Elena –, handelt es sich immer um die gleiche Figur. Sie kommt in seinen fantastischen Novellen vor, aber auch in den Romanen »Nuntă în cer« (dt. »Hochzeit im Himmel«) oder »Noaptea de Sânziene« (dt. »Der verbotene Wald«), nur unter anderen Namen.“




Die Spaziergänge durch die Stadt Bukarest, in der Eliade gelebt hat, erzählen Geschichten über die Architektur und die Entwicklung alter Bukarester Viertel. Die Teilnehmer erfahren Erlebnisse aus der Kindheit von Mircea Eliade und werden mit den fantastischen Erzählungen vertraut, die der Schriftsteller während seiner Exilzeit schrieb. Der Startpunkt für alle kulturellen Stadtbummel ist jeweils der gleiche: die Kirche Biserica Mântuleasa (Str. Mântuleasa Nr. 20). Wir wollten von Edmond Niculuşcă erfahren, ob die Bukarester Stra‎ßen den Zauber von einst noch bewahren:



Manche Häuser stammen aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg. Und viele haben noch den Verputz von damals. Sie haben einen gro‎ßen Innenhof, mit Weinreben und Obstbäumen. Es gibt allerdings auch viele beschädigte Stadtteile, wie zum Beispiel sämtliche historische Viertel in der Hauptstadt. Doch die Stra‎ßen, die wir zum Schlendern in unserem Projekt vorschlagen, bewahren noch den Charme des alten Bukarest. In diesen Stra‎ßen kann die Stadt Anfang des 20. Jahrhunderts wiedererkannt werden.“




Die Projekturheber schicken eine Einladung hinaus — sie regen die Teilnehmer an, Bukarest besser kennenzulernen und fordern sie auf, mehr zu lesen:



Es ist eine Einladung, die Stadt mit anderen Augen zu sehen. Die Figuren in Mircea Eliades Werke pflegen eine intime, vertrauliche Beziehung zu dieser Stadt. Wir wollen zeigen, wie Bukarest erlebt werden kann und was die Stadt zu bieten hat. Gleichzeitig ist es eine Einladung zum Lesen. Sämtliche Haltestellen entlang der Kulturroute weisen auf die Literatur von Eliade hin. Letztendlich ist es eine Einladung, die Stadt anders wahrzunehmen, eine engere Beziehung zu Bukarest einzugehen. Die Einwohner von Bukarest pflegen derzeit eine eher giftige Beziehung zu ihrer Stadt. Das geht hervor aus den Entwicklungen auf den Stra‎ßen von Bukarest: Die Stadt wird zum Teil verstümmelt und ihre Identität sowie die Erinnerungen gehen verloren.“




Die zwei Stadtführer, Alberto Groşescu und Edmond Niculuşcă, beeindruckten das Publikum nicht nur mit Einzelheiten über die Gegend, in der Mircea Eliade aufgewachsen ist, sondern erzählten den Teilnehmern auch zahlreiche Geschichten, beriefen sich auf Eliades Memoiren und konturierten das Profil des Bewohners eines Armenviertels der damaligen Zeit. Das Projekt endet Ende April. Daher baten wir Edmond Niculuşcă, uns mehr über die Entwicklung des Projektes zu erzählen:



Die Bukarester sind jeden Samstag und Sonntag in der Mântuleasa-Stra‎ße 20 herzlichst willkommen. Der Startpunkt für unsere Spaziergänge ist die Mântuleasa-Kirche. Die Spaziergänge durch die Stadtviertel von Bukarest, in denen Eliade seine Kindheit verbrachte, dauern etwa zwei Stunden. Mircea Eliade ist in diesem Stadtteil aufgewachsen, er ging in die Mântuleasa-Schule. Nach der Schule begab er sich zu seinen Gro‎ßeltern in der Strada Mătăsari (Seidenfabrikgasse). Das ist die Umgebung, in der er aufgewachsen ist, ein fantastischer Ort, der in seiner fantastischen Literatur wieder auftaucht.“




Die Veranstaltungen anlässlich des 110. Jahrestages der Geburt von Mircea Eliade werden in Zusammenarbeit mit dem Französischen Kulturinstitut in Bukarest organisiert. Frankreich war ein entscheidender Haltepunkt in Eliades Leben. Es war das erste Adoptionsland während seines selbst auferlegten Exils. In Frankreich hatte Eliade die Gelegenheit, an der Universität École pratique des hautes études“ Vorlesungen zu halten und somit bekannt zu werden. In Frankreich veröffentlichte er einen Teil seiner Werke. Dazu wurden die in Rumänisch verfassten Texte ins Französische übersetzt.

Foto: facebook.com/MeridianFestival
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