Nachrichten 10.07.2025
Die wichtigsten Meldungen des Tages im Überblick
Newsroom, 10.07.2025, 14:35
In Rumänien hat sich das Handelsbilanzdefizit in den ersten fünf Monaten dieses Jahres deutlich vergrößert. Es lag bei rund 14,3 Milliarden Euro – das sind 16,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie aus heute veröffentlichten Daten des Statistikamts INS hervorgeht. Wenig Bewegung gab es beim Bruttoinlandsprodukt. Im ersten Quartal stagnierte die Wirtschaft im Vergleich zum Vorquartal. Im Jahresvergleich lag das Wachstum bei nur 0,3 Prozent, wie vorläufige Zahlen des Statistikamts zeigen. Negativ wirkte sich vor allem die Industrie aus – dort ging das Produktionsvolumen um 3 Prozent zurück. Der Staatshaushalt für dieses Jahr rechnet weiterhin mit einem Wachstum von 2,5 Prozent.
In Bukarest hat die nationalistische Opposition einen Misstrauensantrag gegen die Regierung von Premierminister Ilie Bolojan eingebracht. Die Koalition aus PSD, PNL, USR und UDMR hatte zuvor die Vetrauensfrage für ein erstes Sparpaket zur Senkung des Haushaltsdefizits gestellt. Die Debatte und Abstimmung im Parlament sind für Montag, den 14. Juli, angesetzt. Sollte der Misstrauensantrag eine Mehrheit finden, wäre die Regierung Bolojan abgesetzt. Wird er abgelehnt, tritt das Sparpaket automatisch in Kraft.
In Bukarest protestieren diese Woche Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst gegen das Sparpaket der Regierung. Am Donnerstag organisierte der Gewerkschaftsbund BNS eine Kundgebung vor dem Finanzministerium – beteiligt waren Mitarbeiter des Ministeriums und der Steuerbehörde ANAF. Am Freitag folgen Proteste vor dem Umweltministerium. Zudem hat der BNS angekündigt, jeden Donnerstag von 10 bis 12 Uhr Protestaktionen vor Institutionen abzuhalten, in denen er vertreten ist. Hintergrund sind die umstrittenen Sparmaßnahmen der Regierung Bolojan, die im Parlament vorgestellt wurden. Das erste Paket sieht unter anderem Steuererhöhungen, Ausgabenkürzungen und mehr Haushaltsdisziplin vor. Die Ankündigung von zwei weiteren Reformpaketen sorgt für zusätzliche Unruhe – auch in anderen Teilen des Landes haben bereits Beschäftigte protestiert.
Die Ratingagentur Moody’s sieht in den Sparmaßnahmen der rumänischen Regierung einen wichtigen Schritt hin zu einem ausgeglichenen Haushalt. In einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht warnt Moody’s jedoch: Jede Abweichung vom Plan könnte die Konsolidierung gefährden und zu einer weiteren Herabstufung der Kreditwürdigkeit führen. Ziel der Regierung sei es, das Haushaltsdefizit zu senken und das Schuldenwachstum zu bremsen – schneller als bisher erwartet, so Moody’s. Entscheidend für den Erfolg sei laut Agentur die strikte Einhaltung der Haushaltsziele. Rumäniens aktuelles Rating liegt bei Baa3. Moody’s ist derzeit die einzige große Agentur mit stabilem Ausblick. Sowohl Fitch als auch S&P stufen Rumänien mit negativem Ausblick ein – nur noch einen Schritt vom Ramsch-Niveau entfernt.
SPORT/FUSSBALL: Am Mittwoch hat der rumänische Meister FCSB in der Champions-League-Qualifikation gespielt. Der Hauptstadtklub gewann das Heimspiel gegen Inter Club d’Escaldes aus Andorra mit 3:1. Im Falle eines Weiterkommens treffen die Bukarester in der zweiten Runde auf den Sieger der Partie zwischen The New Saints (Wales) und Shkendija (Nordmazedonien) – das Hinspiel endete 0:0. Die Rückspiele finden kommende Woche statt.
WETTER: In Rumänien zeigt sich das Wetter heute zweigeteilt. Im Westen, Norden und in der Landesmitte ist es kühl und stark bewölkt, örtlich kommt es zu Schauern und Gewittern. Dabei können über 15 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. In den übrigen Regionen bleibt es nahezu trocken, bei wechselnder Bewölkung und Temperaturen im normalen Bereich. Der Wind frischt zeitweise kräftig auf, besonders im Südwesten und Nordosten, mit Böen zwischen 45 und 65 Kilometern pro Stunde. Die Höchstwerte liegen landesweit zwischen 18 und 30 Grad Celsius. In Bukarest wurden am Mittag 25 Grad gemessen.