Nachrichten 28.11.2025
Die wichtigsten Meldungen des Tages
Dora Mihălcescu, 28.11.2025, 18:01
Das rumänische Finanzministerium hat den Entwurf für die zweite Haushaltskorrektur dieses Jahres vorgelegt. Der Defizitzielwert bleibt bei 8,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Laut Dokument werden sowohl die Einnahmen als auch die Ausgaben des konsolidierten Gesamthaushalts um rund 2,13 Milliarden Lei reduziert. Das sind umgerechnet 426 Mio. Euro. Haushaltsmittel sollen vor allem für das Gesundheitsministerium – um mehr als 300 Mio. Euro –, für das Verkehrsministerium – um 150 Millionen Euro – sowie für das Landwirtschaftsministerium – um etwa 16,2 Millionen Euro – aufgestockt werden. Gekürzt werden hingegen vor allem die Budgets der Ministerien für Finanzen, Investitionen und europäische Projekte, Wirtschaft sowie der Staatsanwaltschaft.
Der Verteidigungsminister seitens der Union Rettet Rumänien (USR) im Vierparteienbündnis in Bukarest, Ionuţ Moşteanu, ist zurückgetreten. „Ich tue diesen Schritt in Verantwortung und Respekt gegenüber der rumänischen Armee“, schrieb er am Freitag in einem sozialen Netzwerk. Dem Rücktritt waren Medienberichte über Unstimmigkeiten in seinem Lebenslauf vorausgegangen; mehrere Politiker hatten daraufhin seinen Rücktritt gefordert. Insbesondere wurde seine akademische Ausbildung infrage gestellt: In seinem ersten öffentlichen Lebenslauf von 2016 war ein Abschluss der Atheneum-Universität aufgeführt, die allerdings bestritt, dass Moşteanu jemals dort studiert habe. Ministerpräsident Ilie Bolojan erklärte am Freitag, er nehme den Rücktritt zur Kenntnis und schlage Wirtschaftsminister Radu Miruţă als Interim vor.
Der Wahlkampf für die Teilkommunalwahlen am 7. Dezember in Bukarest läuft weiter; 17 Kandidaten treten für das Amt des Oberbürgermeisters an. Der Posten war vakant geworden, nachdem der frühere Amtsinhaber Nicuşor Dan im Mai zum Präsidenten Rumäniens gewählt worden war. Am 7. Dezember finden zudem Wahlen zur Führung des Kreisrats Buzău im Südosten des Landes sowie zur Bestimmung der Bürgermeister in zwölf Gemeinden statt. Das Innenministerium kündigte an, einen ordnungsgemäßen Ablauf des Wahlkampfs und der Wahlen sicherzustellen und erklärte, es seien bereits Maßnahmen ergriffen worden, um sichere Bedingungen für Bürger und Kandidaten zu gewährleisten.
Der Abschnitt 3 der A7-Autobahn, auch als Moldau-Autobahn bekannt, ist am Donnerstag für den Verkehr freigegeben worden. Der 13 Kilometer lange Teilabschnitt verbindet die Ortschaft Pietroasele mit der Stadt Buzău und ermöglicht nun durchgehenden Autobahnverkehr von Bukarest bis Focşani – über eine Strecke von rund 200 Kilometern. Cristian Pistol, Generaldirektor der Nationalen Gesellschaft für Straßeninfrastrukturverwaltung, erklärte, erstmals seien damit zwei historische Regionen Rumäniens autobahnmäßig verbunden. Verkehrsminister Ciprian Şerban kündigte an, dass – sofern es die Witterung zulasse – noch in diesem Jahr weitere 49 Kilometer zwischen Focşani und Adjud eröffnet werden sollen. Rumänien verfügt derzeit über mehr als 1.350 Kilometer Autobahnen und Schnellstraßen und liegt damit EU-weit an vorletzter Stelle; über 850 Kilometer befinden sich im Bau.
Die rumänische Regierung verabschiedet heute in einer außerordentlichen Sitzung den neuen Gesetzentwurf zu den Pensionen der Justizbediensteten – am Tag des Ablaufs der von der Europäischen Kommission gesetzten Frist im Rahmen des nationalen Aufbau- und Resilienzplans. Premierminister Ilie Bolojan zeigte sich zuversichtlich, dass das neue Gesetz – trotz des negativen Votums des Obersten Rates der Richter und Staatsanwälte am Donnerstag – einer verfassungsrechtlichen Prüfung standhalten werde. Demnach sollen Richter künftig mit 65 Jahren in den Ruhestand gehen und eine Pension in Höhe von 70 Prozent des letzten Gehalts erhalten. Ein früherer Reformentwurf war vom Verfassungsgericht verworfen worden, da das obligatorische, wenn auch konsultative Gutachten des Richterrates fehlte.
Rumänien brauche dringend eine klare, kohärente Strategie zur Vorbereitung der Arbeitskräfte auf kommende Herausforderungen. Dies erklärte der Wirtschaftsminister am Freitag in einem sozialen Netzwerk nach seiner Teilnahme an der Wirtschaftskonferenz Rumänien–Deutschland–Moldau in Stuttgart. Im Mittelpunkt der Gespräche standen Schlüsselbereiche für gemeinsame Projekte: industrielle Produktion, künstliche Intelligenz, Digitalisierung, Energie, Lebensmittelverarbeitung und berufliche Qualifizierung. Rumänien benötige verlässliche Partner, konkrete Projekte und einen Staat, der den privaten Sektor als gleichberechtigten Partner behandle. Nur so ließen sich mehr Investitionen, gut bezahlte Arbeitsplätze und eine echte Entwicklung für alle Bürger erreichen. Die Konferenz sei ein weiterer Schritt in die richtige Richtung gewesen.
Die rumänische Frauen-Handballnationalmannschaft ist am Donnerstagabend erfolgreich in die Gruppe A der Weltmeisterschaft in den Niederlanden und Deutschland gestartet: In Rotterdam siegte das Team mit 33:24 gegen Kroatien. Nach Angaben der Sportpresse in Bukarest spielte Rumänien insbesondere in der zweiten Halbzeit stark auf und gewann souverän. Torhüterin Iulia Dumanska, eine gebürtige Ukrainerin mit rumänischer Staatsbürgerschaft, wurde zur besten Spielerin der Partie gekürt. Nächster Gegner ist am Samstag Japan, am Montag trifft Rumänien auf Dänemark. Rumänien hat an allen bisherigen Weltmeisterschaften teilgenommen und gewann 1962 Gold, 1973 und 2005 Silber sowie 2015 Bronze.
In Rumänien gehen die Temperaturen zurück und bewegen sich nun um die mehrjährigen Durchschnittswerte. In den kommenden Tagen bleibt der Himmel überwiegend bedeckt. In den Bergregionen ist mit etwas Schneefall sowie Eisregen zu rechnen. Die Höchstwerte liegen zwischen 4 und 13 Grad. Eine Warnung vor Regen und starken Windböen gilt bis Sonntagabend für nahezu alle Landesteile.