Mit dieser Ausgabe unserer Rubrik Business Club beenden wir die Rückblickreihe der wichtigsten Wirtschaftsereignisse des Jahres 2014.
Im ersten Teil des Monats Mai 2014 hat die Deutsche Bank in Bukarest ein Software-Entwicklungszentrum für ihre Schatzkammer und für Kreditrisikomanagement eingeweiht. Hier sollen bis 2016 etwa 500 Mitarbeiter eingestellt werden. Rumänien wurde als Standort für dieses vierte Zentrum dieser Art der Deutschen Bank gewählt, da es hier eine ausgezeichnete IT- und Telekom-Infrastruktur, hochqualitative Büroräume sowie fähige und innovative rumänische IT-Fachleute gibt, die zudem über sehr gute Englischkenntnisse verfügen.
Am 8. Mai 2014 informierte Renault Rumänien, dass der 5-millionste Wagen das Dacia-Werk im südrumänischen Mioveni verlassen hat. Das besagte Werk in Mioveni wurde 1966 eröffnet. 1985 erreichte es 1 Million gebauter Autos. 1998, ein Jahr vor der Übernahme durch den Konzern Renault, erreichte Dacia die 2-Millionen-Marke und die 3-Millionen-Schwelle wurde 2007 überschritten. Die Gesellschaft gab im März 2011 das 4-millionste gebaute Wagen bekannt. Die Kapazität des Werkes in Mioveni beträgt 350.000 Wagen jährlich. Letztes Jahr wurden 93% der Produktion exportiert.
Das deutsche Unternehmen Bosch weihte am 9.Mai 2014 in der Ortschaft Jucu, im mitte-west-rumänischen Landkreis Cluj, die zweite Fabrik für Autoteile ein, die sie in Rumänien besitzt. Dabei handelt es sich um eine Investition von über 70 Millionen Euro. Dirk Hoheisel, Mitglied im Verwaltungsrat der Gruppe Bosch, erklärte, dass die neue Fabrik ein wichtiger Stützpfeiler der Gesellschaft ist und die Rolle hat, die Produktions- und Entwicklungstätigkeit in Europa zu festigen.
Am 16. Mai 2014 verbesserte die Finanzbewertungsagentur Standard & Poor's das Rating Rumäniens auf 'BBB Minus', vor dem Hintergrund des Wirtschaftswachstums und der Einhaltung der Steuerdisziplin durch die Regierung. 'BBB minus' ist das erste Rating in der Kategorie, die für Investitionen empfohlen wird. Infolge des Beschlusses gleicht das Landesrating Rumänien dem Russlands, Brasiliens und Spaniens. Standard & Poor's war die einzige große Ratingagentur, die Rumänien in der Kategorie angeführt hatte, die für Investitionen nicht empfohlen war, während Fitch Ratings und Moody's Rumänien bereits 2013 Rumänien in die Kategorie mit niedrigem Investitionsrisiko eingestuft hatten.
Laut dem Jahresbericht Ernst & Young European Attractiveness Survey, der am 25. Mai 2014 veröffentlicht wurde, hat Rumänien Ungarn in der Rangliste der für Investitionen attraktivsten Länder in Mittel- und Osteuropa im Jahr 2014 überholt. Somit belegte es den dritten Platz, hinter Polen und Tschechien. Nichtsdestotrotz befinden sich die ersten zwei Platzierten auf einem Abwärtstrend 2014 verglichen mit 2013. Die Attraktivität Rumäniens ist um 2% gestiegen. Wenn diese Tendenz beibehalten wird, könnte Rumänien Tschechien 2015 überholen und somit zum zweiten Land in Mittel- und Osteuropa, gemessen an der Attraktivität für ausländische Investoren, werden, hieß es noch im besagten Bericht.
Ein neues Werk wurde am 8. Juli 2014 in Cluj-Napoca (Klausenburg) durch die amerikanische Gesellschaft Emerson eröffnet. Der Investitionswert beträgt rund 76 Millionen Dollar. Das Werk stellt Teile für Automatisierungssysteme her. Die amerikanische Gesellschaft begann 2006 in Cluj zu investieren. Außer der Werksgruppe in Cluj hat die amerikanische Gesellschaft weitere 50 Millionen Euro für ein Werk im westlichen Oradea (Großwardein) investiert.
Die Europäische Kommission hat am 6. August 2014 das Partnerschaftsabkommen mit Rumänien verabschiedet. Dieses legt die Strategie zur optimalen Verwendung der Bukarest zugewiesenen EU-Fonds im Zeitraum 2014-2020 fest. „Das Abkommen bereitet das Feld für die Investition von 23 Milliarden Euro vor. Dieser Betrag stellt den Gesamt an Finanzierungen im Rahmen der Kohäsionspolitik sowie acht Milliarden für ländliche Entwicklung und 168 Millionen Euro für den Fischfang- und Maritimbereich dar“, informierte die Europäische Kommission.
Am 6. September 2014 bestätigte Fitch das Rating der langfristigen Staatsverschuldung Rumäniens in ausländischer Währung bei BBB Minus und in Landeswährung bei BBB. Dabei behielt Fitch die Bewertung in der Kategorie Investment Grade. Die Agentur wies darauf hin, dass die Beibehaltung des Ratings Rumäniens in erster Linie auf die Erwartungen zurückzuführen sei, dass Rumänien sein Haushaltsdefizitziel für 2014 bei 2,2% des BIP einhalten wird.
Am 1.Oktober 2014 sind die Sozialbeiträge für Arbeitgeber um 5% zurückgegangen. Auf diese Maßnahme hatten Unternehmer bereits seit 5 Jahren gewartet. Für das Geschäftsumfeld wird diese als nützlich bewertet.
Am 17. Oktober 2014 bestätigte die Ratingagentur Standard & Poor’s die Bewertung Rumäniens für lang- und kurzfristige Verschuldung in ausländischer Währung bei BBB Minus, mit stabiler Perspektive. Die Beibehaltung der Ratings Rumäniens ist der Fortsetzung des Verfahrens zur Steuerkonsolidierung und der Senkung des externen Verschuldungsgrads Rumäniens zu verdanken, heißt es in der Verlautbarung der genannten Finanzagentur.
Am 13. November 2014 gab der amerikanische Riese Procter & Gamble den Verkauf seiner Waschmittelfabrik in Timişoara (Temeswar) an die deutsche Gruppe Dalli bekannt. Diese stellt Privatmarken her. 2010 hatte die amerikanische Gesellschaft in der Ortschaft Urlaţi, im südrumänischen Lankreis Prahova, eine Shampoo- und Haarpflegemittelfabrik eingeweiht. Dort wurden über 100 Millionen Dollar investiert. Es handelte sich dabei auch um die erste Investition der amerikanischen Gruppe in Rumänien auf der grünen Wiese.
Am 10. Dezember 2014 wurde bekannt, dass die Transilvania Bank, mit mehrheitlich rumänischem Kapital, die Aktien von Volksbank Rumänien zu 100% erworben hat. Diese wurden von der Österreichische Volksbanken AG, zwei deutschen und eine französischen Bank verkauft. Der Vorsitzende des Verwaltungsrates der Transilvania Bank, Horia Ciorcilă, kündigte an, die Transilvania Bank übernehme somit von der Volksbank 190.000 Kunden und sehr viele Hypothekenkredite. Der Wert diese Transaktion wurde nicht veröffentlicht.
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