Nachrichten 28.10.2025
Die wichtigsten Meldungen des Tages
Newsroom, 28.10.2025, 17:22
Die rumänischen Gewerkschaften bereiten neue Proteste vor. Die Spitzen der wichtigsten Verbände wollen am Mittwoch auf die Straße gehen, um gegen die Regierung zu demonstrieren, der sie Verachtung gegenüber Arbeit und Arbeitenden vorwerfen. Zu den Hauptforderungen zählen höhere Mindestlöhne und Renten, gerechtere Steuern und der Schutz von Arbeitsplätzen. Laut Bogdan Hossu, Chef der Konföderation „Cartel Alfa“, treffe die Regierung mit ihren Sparmaßnahmen vor allem die einfachen Bürger, ohne das Haushaltsdefizit zu verringern. In den letzten dreieinhalb Monaten seien über 7.500 Jobs weggefallen, weitere 14.000 sollen im öffentlichen Dienst gestrichen werden. Auch Lehrergewerkschafter Simion Hăncescu wirft der Regierung vor, das Bildungspersonal mit ihren Entscheidungen in Richtung eines Generalstreiks zu treiben.
Der rumänische Senat hat am Montag einen Gesetzentwurf verabschiedet, der häusliche Gewalt eindämmen soll. Vorgesehen ist eine Verschärfung der Strafen für Wiederholungstäter. Außerdem sollen vorläufige Schutzanordnungen so lange gelten, bis ein Gericht über den endgültigen Schutzbeschluss entscheidet. Der Entwurf erhielt einstimmige Zustimmung – sowohl von der Regierungskoalition als auch von der Opposition – und geht nun zur abschließenden Beratung an die Abgeordnetenkammer.
Der rumänische Premierminister Ilie Bolojan trifft sich am Dienstag mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomäus I., sowie mit Patriarch Daniel, dem Oberhaupt der mehrheitlich orthodoxen Kirche Rumäniens. Bartholomäus I., der anlässlich der Weihe der Wandmalereien in der Nationalkathedrale in Bukarest weilt, wurde am Montag von Präsident Nicușor Dan mit dem Nationalorden „Stern von Rumänien“ im Rang eines Collane ausgezeichnet – der höchsten staatlichen Ehrung des Landes. Der Ökumenische Patriarch betonte, die Kirche müsse sich aktiv am zeitgenössischen Dialog über Gerechtigkeit, Frieden und die Würde des Menschen beteiligen. Parallel dazu läuft auf dem Patriarchenhügel in Bukarest bis Freitag die Wallfahrt zu den Reliquien des Heiligen Dimitrie cel Nou und des Heiligen Ioan Iacob de la Neamț weiter. Die Reliquien des Heiligen Dimitrie, die seit 1774 in der Patriarchalkathedrale ruhen, gelten als Schutzpatron der Hauptstadt und der südrumänischen Region Wallachei. Gläubige aus dem ganzen Land warten stundenlang, um vor der Reliquienkapsel zu beten.
„Rumänien hat seit seinem EU-Beitritt im Jahr 2007 eine bemerkenswerte Entwicklung vollzogen. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf hat sich mehr als verdoppelt, und die ausländischen Investitionen haben sich verdreifacht“, schrieb EU-Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis in einem Beitrag in den sozialen Netzwerken – kurz vor seinen heutigen Treffen mit Vertretern der rumänischen Regierung. Geplant sind Gespräche mit Präsident Nicușor Dan und Premierminister Ilie Bolojan. Bolojan hatte bereits gestern EU-Energiekommissar Dan Jorgensen empfangen. Dabei betonte er, Rumänien müsse in Energiespeicher und in die Anbindung seiner Netze an Westeuropa investieren, um Produktion und Verbrauch besser auszugleichen – Projekte, die zugleich die Kosten senken und die Energiesicherheit erhöhen sollen.
Die digitale Plattform des nationalen Kulturtourismusprogramms „România Atractivă“ ist jetzt in sechs Sprachen verfügbar und wurde um 450 neue Sehenswürdigkeiten erweitert – verteilt auf zwölf thematische Routen durch das ganze Land. Laut den Programmverantwortlichen stehen nun über 2.000 multimediale Inhalte – darunter Texte, Fotos, Videos, Audioguides, 3D-Animationen und virtuelle Rundgänge – einem breiteren Publikum zur Verfügung, das Rumänien entdecken möchte. Die Plattform ist mit Google Maps verknüpft und ermöglicht es den Nutzern, verschiedene Sehenswürdigkeiten zu kombinieren und eigene Reiserouten zusammenzustellen. „România Atractivă“ ist das erste nationale Programm zur Förderung des Kulturtourismus. Es wurde im Mai 2024 gestartet und soll bis Juni 2026 abgeschlossen sein.
Trübes Wetter in Rumänien – in den meisten Regionen mit Regen und Wind. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 8 und 20 Grad Celsius.