Bildungsminister David befürwortet eine wissensbasierte Gesellschaft
Unzeitgemäße Änderungen von einem Jahr zum anderen oder mittelfristige Reformen, die von einem Bildungsminister befürwortet, dann aber von seinem Nachfolger aufgegeben und durch andere ersetzt wurden, haben mehr Schaden als Nutzen gebracht.

Roxana Vasile, 20.05.2025, 13:50
Jeder Minister, der in den letzten 30 Jahren vorübergehend das Amt des Bildungsministers bekleidet hat, wollte diesem für die Zukunft des Landes wichtigen Bereich seinen Stempel aufdrücken. Unzeitgemäße Änderungen von einem Jahr zum anderen oder mittelfristige Reformen, die von einem Minister befürwortet, dann aber von seinem Nachfolger aufgegeben und durch andere ersetzt wurden, haben mehr Schaden als Nutzen gebracht. Wir sprechen oft über den hohen Prozentsatz der funktionalen Analphabeten unter den rumänischen Schülern, d. h. der Kinder, die nicht in der Lage sind, ihre Grundkenntnisse (Lesen, Schreiben, Rechnen) zu nutzen, um sich an Aktivitäten zu beteiligen, die sie oder die Gemeinschaft brauchen, und die auch keine anderen Fähigkeiten entwickeln können.
Rumänien muss jedoch eine wissensbasierte Gesellschaft aufbauen, da dies der einzige Weg ist, um die Lebenserwartung und das Wohlergehen zu steigern – so die Meinung des derzeitigen Interims-Bildungsministers, Professor Daniel David. Neulich präsentierte er einen Bericht über Bildung und Forschung in Rumänien. Die Reformvorschläge orientieren sich zum Teil an Daten, zum Teil an bewährten europäischen/internationalen Verfahren und zum Teil an den eigenen Überlegungen des Ministers. Laut Daniel David ist das Bildungswesen im voruniversitären Bereich derzeit ineffizient und bringt Absolventen mit minderwertigen Fähigkeiten, hohen Schulabbruchquoten und einem hohen funktionalen Analphabetismus hervor, die zu einem nationalen Sicherheitsrisiko werden.
Deshalb – so der Minister – brauchen wir eine revolutionäre und tiefgreifende Reform in diesem Bereich. Die voruniversitäre Bildung muss den Erwerb der acht Schlüsselkompetenzen, die für die Eingliederung in den Arbeitsmarkt oder ein weiterführendes Studium notwendig sind, effektiver machen, und dafür ist es notwendig, die Lehrpläne der Schulen zu überdenken. Ressortminister David: ʺIch denke, das Schlüsselelement ist der Lehrplan, sowie die Lehrmethoden und das Lehrbuch. Im Bereich der Lehrpläne müssen wir weniger, aber relevanter und mit größerer Wirkung für die Kompetenzen, die wir für die Kinder wollen, unterrichten. Ich möchte also, dass die Diskussion in diese Richtung geht, wenn wir über Stunden, Fächer und Lehrplanbelastung sprechen, die Anzahl der Stunden sollte nicht aus der Logik eines Durchschnitts auf europäischer Ebene herausgehen, und wir werden praktisch alle Programme in dieser Logik überdenken müssen.ʺ
Was das Hochschulsystem betrifft, so sollte es darauf abzielen, hochqualifizierte Humanressourcen auszubilden, die ihre Kompetenzen durch lebenslanges Lernen erhalten und weiterentwickeln können. Nach Ansicht des Interims-Bildungsministers muss auch der Status des Lehrers reformiert werden – die Lehrer sollten besser bezahlt werden, müssen aber Leistungskriterien erfüllen, für die sie regelmäßig bewertet werden sollten.