Rumänische Handeslkammer: „Bukarest bleibt nach wie vor Pfeiler der rumänischen Wirtschaft“
In Bukarest hat ein Forum zur Entwicklung Bukarests statthefunden, das die nachhaltige Umgestaltung der Stadt durch integrierte Infrastrukturprojekte und die Digitalisierung der öffentlichen Dienstleistungen in den Vordergrund stellte.

Mihai Pelin, 22.05.2025, 11:59
Bukarest ist nach wie vor der stabile Pfeiler der rumänischen Wirtschaft. Mehr als die Hälfte der ausländischen Direktinvestitionen, die seit 1990 nach Rumänien geflossen sind, wurden in der Hauptstadt getätigt, so die Rumänische Industrie- und Handelskammer. Das Wachstumspotenzial wird jedoch durch bürokratische Hindernisse ernsthaft beeinträchtigt. Dies war das Hauptthema der Konferenz „Fokus Bukarest 2025“, einem Forum, das Vertreter der lokalen Regierung, Unternehmer und internationale Investoren zusammenbrachte. Aus den Daten der Nationalbank geht hervor, dass die Region Bukarest-Ilfov allein im Jahr 2023 ausländische Investitionen in Höhe von 4,1 Milliarden Euro angezogen hat, doppelt so viel wie jeder andere Landkreis. Dennoch verliert die Hauptstadt jedes Jahr Dutzende von Produktivitätsstunden im Verkehr, 97 Stunden pro Fahrer, ein Negativrekord auf europäischer Ebene, und bleibt anfällig für Umweltverschmutzung und sozioökonomische Ungleichheiten.
Bei der nachhaltigen Entwicklung der Hauptstadt geht es nicht nur um moderne Gebäude, sondern um eine kohärente Infrastruktur, eine echte Digitalisierung und eine Kreislaufwirtschaft, betonte der Präsident der Industrie- und Handelskammer in Bukarest, Iuliu Stoclosa: “Wir sind an der nachhaltigen Entwicklung der Hauptstadt interessiert, was die Infrastruktur, die Digitalisierung und die Kreislaufwirtschaft angeht. In allen drei Bereichen gehen wir in die richtige Richtung, überall haben wir Projekte gestartet, und das Ziel ist es, die lokale Regierung mit dem Geschäftsumfeld zusammenzubringen.. Hier kann ich Ihnen eine Zahl nennen: 56 % der Direktinvestitionen in Rumänien werden in Bukarest getätigt, was für ausländische Investoren sehr attraktiv ist, da die Stadt an der Kreuzung zweier paneuropäischer Korridore liegt.“ Iuliu Stoclosa sagte im Anschluß, dass Bukarest bereits die meisten ausländischen Investitionen konzentriert und im Gegenzug vergleichbare Geschäftsbedingungen wie die großen europäischen Hauptstädte zu bieten hat.
Costin Băcilă, Leiter des Rechenzentrums, stellte seinerseits zwei Pilotprojekte vor, die zeigen, wie die Digitalisierung Warteschlangen beseitigen kann: „Wenn man in anderen Hauptstädten ein Unternehmen gründen oder eine Investition tätigen und innerhalb eines Monats etwas bauen will, hat man alle Dokumente auf dem Tisch und man kann schnell mit der Arbeit beginnen, hier sprechen wir von Monaten oder sogar Jahren, in denen man buchstäblich mit der Bürokratie kämpft. Wir haben über zwei große Projekte gesprochen, die wir im letzten Jahr umgesetzt haben, den Digitalisierungsprozess bei dem Zentralen Fahrzeugregister RAR, bei dem wir alle Papierkomponenten und physischen Unterschriften ersetzt haben.
Von der Programmierung bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich zum RAR gehe, läuft alles in einer digitalen Umgebung ab. Wir haben auch über e-Sigiliu, elektronisches Siegel gesprochen, ein Projekt, das wir mit dem rumänischen Zoll und der Generaldirektion für Betrugsbekämpfung zur Überwachung des Transports durch Rumänien durchgeführt haben”. Die Teilnehmer waren sich einig, dass der Bürokratieabbau eine Priorität für die künftige Lokalverwaltung sein muss. Aber bis dahin bleibt Bukarest paradoxerweise Meister darin, sowohl Kapital anzuziehen als auch Zeit im Verkehr zu verschwenden.