Der öffentliche Rundfunk hat eine neue Leitung
Das Parlament in Bukarest hat am Mittwoch die neuen Leitungen der Rumänischen Rundfunkgesellschaft und des Rumänischen Fernsehens gewählt.
Ştefan Stoica, 27.11.2025, 21:41
In der gemeinsamen Sitzung bestätigte das Plenum den neuen Präsidenten und Generaldirektor des öffentlichen Radios, Robert Schwartz, Journalist und politischer Kommentator, mit über 30 Jahren Erfahrung bei der Deutschen Welle. Geboren 1956 in Sibiu/ Hermannstadt, absolvierte er Germanistik an der Universität Bukarest und arbeitete bereits während des Studiums mit den deutschen Redaktionen des rumänischen Rundfunks und Fernsehens zusammen. 1992 schloss er sich der Deutschen Welle als Nachrichtenredakteur in der Zentralredaktion an, zwei Jahre später wurde er zum stellvertretenden Chefredakteur der rumänischen Redaktion ernannt. Von 2000 bis 2020 leitete er die DW-Redaktion in rumänischer Sprache. Im Jahr 2012 erhielt er den Orden „Meritul Cultural“ im Rang eines Kommandeurs für seinen Beitrag zu den deutsch-rumänischen Beziehungen.
Bei den Anhörungen schlug Robert Schwartz als langfristige Strategien die Entwicklung neuer Medienproduktionen, die Erstellung von Programmen für ein jüngeres Publikum sowie die Stärkung der personellen und redaktionellen Ressourcen vor. Unser Ziel, betonte er, müsse folgendes sein: für alle Generationen relevant zu bleiben; in diesem Zusammenhang sei die digitale Transformation eine zentrale Richtung. Ohne eine vollständige Digitalisierung könne das öffentliche Radio nicht wettbewerbsfähig bleiben, warnte Robert Schwartz.
Als Gast der Morgensendung des öffentlich-rechtlichen Senders erinnerte er sich gerne an seine ersten Kooperationen mit zwei herausragenden Radiopersönlichkeiten – Catinca Ralea und Paul Grigoriu, legendären Figuren von Radio Rumänien International. Der neue Direktor sprach zudem über seine Projekte. Robert Schwartz:
„Es ist etwas Unglaubliches zu wissen, dass man in einem Radiosender beginnt, der über 23 % Einschaltquote hat. Das ist fantastisch. Sowohl im städtischen als auch im ländlichen Raum steht Radio România Actualităţi sehr gut da. Die Reform wird eine Aufgabe sein, die wir gemeinsam mit dem Verwaltungsrat, mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und selbstverständlich mit der Unterstützung des Parlaments angehen, denn vor allem brauchen wir die Fortsetzung der Modernisierung des Radios. Hier sprechen wir von Digitalisierung, aber auch von der Aufwertung der Archive, denn Radio România verfügt über ein außergewöhnliches Archiv. Das bedeutet jedoch auch Planungssicherheit beim Budget, denn ohne ein vorhersehbares Budget kann man nicht langfristig planen und muss von Jahr zu Jahr, von Monat zu Monat, manchmal sogar von Tag zu Tag springen, um Projekte umzusetzen, die den Hörerinnen und Hörern dienen. Also: Digitalisierung und weiterhin Transparenz. Ich habe mir ein Motto gesucht und auch gefunden, und dieses Motto umhüllt uns alle, wie ich glaube und hoffe: Innovation, Transparenz und Vertrauen.“
Der neue Generaldirektor erklärte, er wünsche sich, dass Radio Rumänien im gesellschaftlichen Gedächtnis als Anker erhalten bleibe – mit geprüften und überprüfbaren Informationen, als eine Säule der Glaubwürdigkeit für die nächsten hundert Jahre.