US-General Donahue: Rumänien bleibt Schlüsselstaat an der NATO-Ostflanke
Rumänien bleibt ein zentraler Pfeiler an der Ostflanke der NATO – das hat der ranghöchste US-Kommandeur in Europa und Afrika, General Christopher Donahue, bei einem Besuch der amerikanischen Truppen in der Basis Mihail Kogălniceanu bekräftigt. Es geht dabei nicht nur um politische Signale, sondern auch um neue militärische Fähigkeiten: Rumänien soll in Kürze ein modernes System zur Abwehr von Drohnen erhalten. Der Besuch kam zudem zu einem heiklen Zeitpunkt: Genau an diesem Tag wurde erneut eine russische Drohne tief im rumänischen Luftraum registriert.
Leyla Cheamil und Alex Sterescu, 26.11.2025, 18:14
Der Kommandeur der Landstreitkräfte der Vereinigten Staaten in Europa und Afrika, General Christopher Donahue, hat am Dienstag die in der südostrumänischen Basis Mihail Kogălniceanu stationierten US-Soldaten besucht – und deutlich gemacht, dass Rumänien für die NATO eine zentrale Rolle spielt. „Wir haben uns zu unserer Präsenz hier verpflichtet, und das wird immer so bleiben“, betonte Donahue.
Nach seinen Angaben wird die rumänische Luftwaffe in Kürze ein neues System zur Abwehr von Drohnen erhalten. Es soll die Fähigkeit deutlich verbessern, unbemannte Fluggeräte abzuschießen, die unerlaubt in den rumänischen Luftraum eindringen. Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine arbeite man an einem weit fortgeschrittenen, modernen Antidrohnen-System, das den gesamten NATO-Luftraum besser schützen soll. „Wir haben eine neue Fähigkeit entwickelt, die in der Lage ist, diese Drohnen abzuschießen. Sie befindet sich in der Endphase, und wir arbeiten eng mit der gesamten rumänischen Armee zusammen, damit diese Kapazitäten so schnell wie möglich eingeführt werden können“, sagte Donahue. Rumänische Soldaten und Angehörige der Alliierten seien bereits an diesem neuen System ausgebildet worden.
An der Seite des US-Generals erklärte auch der rumänische Verteidigungsminister Ionuţ Moşteanu, der Besuch sei ein wichtiges Signal – denn es gebe noch sehr viel aufzubauen. „Wir sind seit über 30 Jahren auf einem gemeinsamen Weg der Partnerschaft, und das ist etwas, das uns optimistisch in die Zukunft blicken lässt. Die Tatsache, dass wir diese Truppen hier haben, dass die amerikanische Flagge auf rumänischem Boden steht, ist wertvoll für Rumäniens Sicherheit“, sagte Moşteanu.
Der Minister kündigte an, dass nach dem Abzug der 101. US-Luftlandedivision weiterhin rund 800 amerikanische Soldaten in der Basis Mihail Kogălniceanu stationiert bleiben werden. Damit kehre man zu dem Personalumfang zurück, der vor Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine gegolten hatte. Insgesamt werden – zusammen mit den Standorten Câmpia Turzii und Deveselu – etwa 1.000 US-Militärangehörige in Rumänien bleiben. Die legendäre 101. Division war damit zum zweiten Mal im Land, nach ihrer ersten Stationierung im Jahr 2022.
Ausgerechnet am Tag des Besuchs von General Donahue drang nahe der rumänisch-ukrainischen Grenze eine Drohne so tief in den rumänischen Luftraum ein wie nie zuvor. Die Behörden in Bukarest sprachen von einer gezielten russischen Provokation. Russische Drohnen hatten in der Nacht zuvor ukrainische Donauhafenstädte unweit der Grenze zu Rumänien angegriffen – nur durch den Fluss getrennt. Der Vorfall vom Dienstag war bereits der 13. gemeldete Luftraumverstoß seit Beginn der russischen Invasion 2022.