RRI Live!

Hören Sie Radio Rumänien International Live

Klaus Iohannis wird neuer Staatspräsident von Rumänien

Der Bürgermeister von Sibiu und Kandidat der Christlich-Liberalen Allianz hat überraschenderweise seinen sozialdemokratischen Kontrahenten und amtierenden Regierungschef Victor Ponta besiegt und die Präsidentschaftswahlen in Rumänien gewonnen.

Klaus Iohannis wird neuer Staatspräsident von Rumänien
Klaus Iohannis wird neuer Staatspräsident von Rumänien

, 17.11.2014, 14:25

Dies ist das Ergebnis einer massiven Beteiligung von ursprünglich unentschlossenen Wählern. Diese hatten sich an der ersten Wahlrunde nicht beteiligt, straften jetzt aber die Regierungspartei auch für die schlechte Organisierung der Wahlen im Ausland ab.



Victor Ponta trat zwar resigniert am Abend des Wahlsonntags vor die Presse, zeigte sich dennoch aber als guter Verlierer:



Ich will erstens allen Rumänen danken, die heute gewählt haben. Das Volk behält immer Recht. Ich habe Herrn Iohannis angerufen und ihm zum Wahlsieg gratuliert. Solange wir im Amt sind, werden meine Kollegen und ich unsere Pflicht dem Land gegenüber tun.“



Das Volk hat ihm den grö‎ßten Karrieresprung aus dem Amt des Regierungschefs in das des Staatspräsidenten versagt. Es entschied sich stattdessen für Klaus Iohannis, der als Au‎ßenseiter und politischer Anfänger galt und selbst von seinem eigenen Wahlbündnis zum Teil nur zaghaft unterstützt wurde. Für den deutschstämmigen Protestanten Iohannis, der nach den Worten des salonunfähigen nationalistisch-populistischen Gro‎ßmauls Corneliu Vadim Tudor — der Ponta in der zweiten Runde unterstützte — volks- und sittenfremd“ war.



Nach dem ersten Wahlgang war der Sozialdemokrat Ponta der gro‎ße Favorit: Er hatte mit über 40% der Stimmen einen Vorsprung von zehn Prozentpunkten vor Iohannis und die Unterstützung von zehn der zwölf ausgeschiedenen Kandidaten. Der 16. November entpuppte sich als richtiger Wahlorkan, der den Vorsprung Pontas und die Hoffnung der Linken hinwegfegte au‎ßer dem legendären Ion Iliescu einen weiteren Präsidenten stellen zu dürfen. Die massive Wahlbeteiligung von 64% — die höchste der letzten 18 Jahre — war nach Ansicht von Politkommentatoren in Bukarest eine Reaktion der Gesellschaft auf die Aussicht, dass eine Partei, die nicht einmal mit ihren eigenen Korrupten aufgeräumt hat, die gesamte Macht konzentriert — Parlament, Regierung und Präsidialamt. Ein Katalysator für die hohe Beteiligung war auch die Solidarität mit den Auslandsrumänen. In vielen europäischen Hauptstädten zwang sie die nicht unumstrittene Organisierung des Wahlablaufs durch die Regierung, stundenlang im Freien auszuharren. Viele kamen nicht mehr dazu, ihre Stimmen abzugeben — Erinnerungen wurden wach an die riesigen, entwürdigenden Warteschlangen im Kommunismus. Ihnen allen zeigte sich Klaus Iohannis in seiner Ansprache am Wahlabend dankbar:



25 Jahre nach der rumänischen Revolution haben die Menschen ihre Wohnung verlassen, um ihr Wahlrecht zu verteidigen. Die Organisierung der Wahlen im Ausland bestätigt mir, dass wir die einschlägige Rechtslage ändern müssen. Die Regierung muss zu dieser Organisierung stehen.“



Der Wahlsieg des Siebenbürgers Klaus Iohannis wurde in Bukarest und anderen Gro‎ßstädten auf der Stra‎ße gefeiert. Der Mann, der Normalität, Taten statt Worten und gute Wertarbeit verhei‎ßen hat, muss jetzt den Politikbetrieb verändern — ohne faule Kompromisse und unter Wahrung von Rechtsstaat und Unabhängigkeit der Justiz.

Foto: presidency.ro
RRI Aktuell Dienstag, 23 Dezember 2025

Gespräche des Präsidenten mit Richtern und Staatsanwälten

Der rumänische Staatspräsident Nicușor Dan hat in Bukarest mit mehreren Richter und Staatsanwälten über die Probleme gesprochen, mit denen das...

Gespräche des Präsidenten mit Richtern und Staatsanwälten
Foto: pixabay.com
RRI Aktuell Montag, 22 Dezember 2025

Vor 36 Jahren: Die rumänische Revolution

1989 begannen die auf Terror, Täuschung und Propaganda basierenden kommunistischen Diktaturen in Osteuropa nacheinander zu verschwinden. Dieser...

Vor 36 Jahren: Die rumänische Revolution
Foto: Emil Kalibradov / unsplash.com
RRI Aktuell Freitag, 19 Dezember 2025

Mindestlohn erst ab Jahresmitte 2026 erhöht

Die Arbeitnehmer fordern, dass die Maßnahme ab dem ersten Tag des Jahres 2026 umgesetzt wird. Sie argumentieren, dass Preise und Steuern gestiegen...

Mindestlohn erst ab Jahresmitte 2026 erhöht
Sursa foto: Septimiu / pixabay.com
RRI Aktuell Donnerstag, 18 Dezember 2025

Regierungskoalition einigt sich auf Anhebung des Mindestlohns

Wie die vier Parteien umfassende Koalition am Mittwoch in Bukarest mitteilte, soll der landesweite Mindestlohn dann auf 4.325 Lei steigen – das...

Regierungskoalition einigt sich auf Anhebung des Mindestlohns
RRI Aktuell Mittwoch, 17 Dezember 2025

Kommission: Verbrenner bleiben auch nach 2035 möglich

Die Europäische Union rückt von ihrem bisherigen Ziel ab, ab dem Jahr 2035 den Verkauf neuer Autos mit Benzin- oder Dieselmotoren vollständig zu...

Kommission: Verbrenner bleiben auch nach 2035 möglich
RRI Aktuell Mittwoch, 17 Dezember 2025

Debatten über Justiz gehen weiter

Präsident Nicușor Dan, der sich aufgrund seiner verfassungsmäßigen Vermittlerrolle an der Debatte über die gravierenden Probleme der Justiz...

Debatten über Justiz gehen weiter
RRI Aktuell Montag, 15 Dezember 2025

Energiespeicherung – eine Notwendigkeit

Rumänien ist in der Energieerzeugung aktiv, steht jedoch vor einem zentralen Problem: dem Mangel an Kapazitäten zur Speicherung von Überschüssen....

Energiespeicherung – eine Notwendigkeit
RRI Aktuell Montag, 15 Dezember 2025

Proteste gegen Unterschlagung der Justiz weiten sich aus

Tausende Menschen gingen in den vergangenen Tagen in Bukarest, aber auch in anderen Städten des Landes – Arad, Cluj, Timișoara, Sibiu, Iași,...

Proteste gegen Unterschlagung der Justiz weiten sich aus

Partner

Muzeul Național al Țăranului Român Muzeul Național al Țăranului Român
Liga Studentilor Romani din Strainatate - LSRS Liga Studentilor Romani din Strainatate - LSRS
Modernism | The Leading Romanian Art Magazine Online Modernism | The Leading Romanian Art Magazine Online
Institului European din România Institului European din România
Institutul Francez din România – Bucureşti Institutul Francez din România – Bucureşti
Muzeul Național de Artă al României Muzeul Național de Artă al României
Le petit Journal Le petit Journal
Radio Prague International Radio Prague International
Muzeul Național de Istorie a României Muzeul Național de Istorie a României
ARCUB ARCUB
Radio Canada International Radio Canada International
Muzeul Național al Satului „Dimitrie Gusti” Muzeul Național al Satului „Dimitrie Gusti”
SWI swissinfo.ch SWI swissinfo.ch
UBB Radio ONLINE UBB Radio ONLINE
Strona główna - English Section - polskieradio.pl Strona główna - English Section - polskieradio.pl
creart - Centrul de Creație Artă și Tradiție al Municipiului Bucuresti creart - Centrul de Creație Artă și Tradiție al Municipiului Bucuresti
italradio italradio
Institutul Confucius Institutul Confucius
BUCPRESS - știri din Cernăuți BUCPRESS - știri din Cernăuți

Mitgliedschaften

Euranet Plus Euranet Plus
AIB | the trade association for international broadcasters AIB | the trade association for international broadcasters
Digital Radio Mondiale Digital Radio Mondiale
News and current affairs from Germany and around the world News and current affairs from Germany and around the world
Comunità radiotelevisiva italofona Comunità radiotelevisiva italofona

Provider

RADIOCOM RADIOCOM
Zeno Media - The Everything Audio Company Zeno Media - The Everything Audio Company