Rumäniens Goldjunge: Popovici krönt sich zum Weltmeister
Er ist erst 20 Jahre alt und schon jetzt eine lebende Legende des rumänischen Schwimmsports: David Popovici sorgt erneut für Furore – bei den Weltmeisterschaften in Singapur holt er Gold über 200 und 100 Meter Freistil. Ein Blick auf seinen beeindruckenden Weg an die Weltspitze.
Florin Orban und Alex Sterescu, 30.07.2025, 14:56
Bei den Schwimm-Weltmeisterschaften, die derzeit in Singapur stattfinden, ist Rumänien mit sechs Athletinnen und Athleten vertreten – vier im Wasserspringen und zwei im Schwimmen. Die größten Hoffnungen lagen dabei auf dem jungen Schwimmstar David Popovici, dem gute Chancen auf einen weiteren WM-Titel eingeräumt wurden.
Am Dienstag und Donnerstag hat Popovici diese Erwartungen erfüllt: Er sicherte sich zuerst die Goldmedaille über 200 und dann auch über 100 Meter Freistil. Bereits in den Vorläufen hatte er die schnellste Zeit erzielt, im Halbfinale ging er es kontrollierter an und zog mit der viertbesten Zeit ins Finale ein. Dort aber ließ er keinen Zweifel an seiner Klasse – und bestätigte einmal mehr seinen Ausnahmestatus.
Popovici lieferte am Dienstag ein taktisch perfektes Rennen ab. Er startete gut, aber ohne volles Tempo – den entscheidenden Schub setzte er auf der letzten Bahn. Dort zog er unwiderstehlich davon und ließ seinen härtesten Konkurrenten, den US-Amerikaner Luke Hobson, klar hinter sich. Mit einer Zeit von 1:43,53 Minuten schlug der Rumäne 29 Hundertstel vor Hobson an, der Silber holte. Bronze ging an den jungen Japaner Tatsuya Murasa, der über eine Sekunde Rückstand auf Popovici hatte.
Der rumänische Ausnahmeschwimmer erzielte damit die weltweit beste Zeit des Jahres über 200 Meter Freistil – und unterbot seinen eigenen bisherigen Saisonrekord, den er im Juni bei den U23-Europameisterschaften im slowakischen Samorin aufgestellt hatte, um elf Hundertstel.
Am Donnerstag war Popovici dann mit der zweitschnellsten Zeit ins Finale eingezogen, gewann aber Gold. Silber ging an den US-Amerikaner Jack Alexy (46,92 Sekunden), Bronze an den Australier Kyle Chalmers (47,17 Sekunden).
Unmittelbar nach dem Rennen sagte der Schwimmer, er könne nur gewinnen, wenn es ihm gelinge, sich mental von seinen Mitstreitern abzukapseln:
„Ich glaube, der gewinnt, der sich von den anderen lösen kann“, erklärte er. „Also habe ich es geschafft, mir Wände zwischen den Bahnen vorzustellen und mir eingebildet, ich würde allein schwimmen. Schau nicht nach links, was Kyle macht. Schau nicht nach rechts, was Jack macht. Ich habe mich nur auf meine Aufgabe konzentriert. Und es hat geklappt.“
Für Popovici ist es bereits der zweite Weltmeistertitel über 100 Meter Freistil – nach dem Triumph 2022 in Budapest. Auch auf kontinentaler Ebene ist er zweifacher Europameister über diese Strecke (2022 und 2024).
Noch nicht einmal 21 Jahre alt – und dennoch schon jetzt der erfolgreichste Schwimmer in der Geschichte Rumäniens: David Popovici. Der in Bukarest geborene Ausnahmesportler – Jahrgang 2004 – ist mehrfacher Weltmeister und hielt zeitweise sogar den Weltrekord über 100 Meter Freistil. Seinen internationalen Durchbruch feierte er 2021 bei den Junioren-Europameisterschaften in Rom: Dort gewann er die Titel über 50, 100 und 200 Meter Freistil – und stellte über die kürzeste Distanz einen Junioren-Weltrekord auf.
Noch im selben Jahr qualifizierte er sich für die Olympischen Spiele in Tokio und verpasste im Finale über 200 Meter Freistil das Podium nur denkbar knapp – mit gerade einmal zwei Hundertstelsekunden Rückstand auf Platz drei.
Seinen ersten großen Titel bei den Senioren gewann David Popovici im November 2021: Bei den Europameisterschaften im russischen Kasan holte er Gold über 200 Meter Freistil. 2022 folgte der internationale Durchbruch – zunächst bei den Weltmeisterschaften im Juni in Budapest. Dort krönte sich Popovici zum Doppel-Weltmeister über 100 und 200 Meter Freistil – ein historischer Erfolg für den rumänischen Schwimmsport. Nur wenige Wochen später setzte er bei den Europameisterschaften in Rom ein weiteres Ausrufezeichen: Mit einer Zeit von 46,86 Sekunden stellte er über 100 Meter Freistil einen neuen Weltrekord auf.
Auch bei den Olympischen Spielen in Paris wurde er den hohen Erwartungen gerecht. David Popovici wurde Olympiasieger über 200 Meter Freistil und sicherte sich zusätzlich die Bronzemedaille über 100 Meter – ein weiterer Meilenstein in der Karriere des jungen Ausnahmetalents.