Temeschwar ehrt EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola
Die westrumänische Stadt Temeschwar hat am Donnerstag die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, mit ihrem Preis für europäische Werte ausgezeichnet. Bei der Zeremonie ging es aber um mehr als nur um eine Ehrung: Metsola nutzte ihren Besuch für deutliche Worte – über Sicherheit, den Krieg in der Ukraine, die EU-Erweiterung und die Rolle Rumäniens in Europa. Sie würdigte auch die pro-europäische Entscheidung der Rumänen bei der jüngsten Präsidentenwahl. Auch Außenminister Emil Hurezeanu meldete sich zu Wort.

Sorin Iordan und Alex Sterescu, 23.05.2025, 16:33
Die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola aus Malta, ist am Donnerstag mit dem Timișoara-Preis für europäische Werte ausgezeichnet worden – der höchsten Ehrung der westrumänischen Stadt. Der Preis geht an Persönlichkeiten, die sich besonders für die Grundwerte Europas starkmachen. Metsola wurde geehrt für ihre klare Haltung in Krisenzeiten, ihre konsequente Unterstützung für die Ukraine und Moldau – und für ihr Engagement, Rumänien in den Schengen-Raum zu bringen.
Bei der Zeremonie zeigte sich Roberta Metsola erfreut darüber, dass Rumänien einen pro-europäischen Präsidenten gewählt hat. Ein Präsident, so Metsola, der wie sie daran glaubt, dass Europa ein gemeinsames Haus der Werte ist. Zugleich rief sie dazu auf, diese Werte weiter zu verteidigen – und Europa gemeinsam zu stärken.
„Europa wurde von Menschen aufgebaut, die es wagten, an etwas Besseres zu glauben. Es gibt nur wenige Städte, die diesen Geist besser verkörpern als Timișoara – eine Stadt des Mutes, der Hoffnung und des Neubeginns. Deshalb ist es eine große Ehre für mich, diesen Preis im Namen des Europäischen Parlaments entgegenzunehmen. Denn diese Auszeichnung ist mehr als Anerkennung – sie ist Verantwortung.“
Roberta Metsola bedankte sich bei den Rumänen für ihre Solidarität mit der Ukraine und Moldau. Zugleich warnte sie vor der Bedrohung durch Russland – und rief dazu auf, Europas Sicherheit weiter zu stärken.
„Wir dürfen uns bei unserer Sicherheit nicht mehr auf andere verlassen. Wenn wir echten Frieden wollen, müssen wir Verantwortung übernehmen – und die Erweiterung ernst nehmen. Die Ukraine, Moldau und die westlichen Balkanländer dürfen nicht länger warten.“
Auch Rumäniens Außenminister Emil Hurezeanu meldete sich zu Wort. Er lobte Roberta Metsolas Fähigkeit, „mit Verstand und Seele“ über Europa zu sprechen – und das in einer Zeit, in der Wahrheit und Integrität immer seltener werden. Gerade angesichts von Fake News, Desinformation und wachsender Polarisierung sei diese Fähigkeit, so Hurezeanu, besonders wertvoll.
Mit Blick auf die Wahlen vom Sonntag, bei denen Bukarests Bürgermeister Nicușor Dan zum neuen Präsidenten gewählt wurde, sprach Roberta Metsola von einem klaren Signal. Die Rumänen hätten sich für Europa entschieden, sagte sie – und sie freue sich auf die Zusammenarbeit.