Unwetterserie über Rumänien: Behörden rufen höchste Alarmstufe aus
Rumänien wird derzeit von einer Serie extremer Wetterereignisse heimgesucht – mit heftigen Stürmen, Gewittern und Starkregen. In mehreren Landesteilen kam es zu erheblichen Schäden, es gab Verletzte und sogar Todesopfer.

Leyla Cheamil und Alex Sterescu, 18.07.2025, 14:21
In Rumänien sorgt das Wetter weiter für Chaos. Gewitter, Hagel und Starkregen haben in Bukarest und mehreren Landesteilen erhebliche Schäden angerichtet. Die Meteorologen warnten mit gelben, orangen und sogar roten Wetteralarmen vor extremen Bedingungen. Die höchste Warnstufe – Rot – wurde ausgerufen, begleitet von Ro-Alert-Meldungen auf Handys. Darin rufen die Behörden die Bevölkerung auf, Schutzmaßnahmen zu ergreifen und sich nicht unnötig im Freien aufzuhalten.
Am Donnerstagabend hat ein schweres Unwetter in Bukarest eine Frau das Leben gekostet. Sturmböen mit über 90 Stundenkilometern rissen Teile von Dächern ab. In Otopeni wurde eine 49-jährige Frau von herabfallenden Trümmern tödlich getroffen. Zwei weitere Personen erlitten Verletzungen und kamen bei Bewusstsein ins Krankenhaus. Dutzende Bäume stürzten um, beschädigten Autos und Stromleitungen. Auch Gebäudeteile stürzten auf die Straßen – die Schäden sind erheblich.
Die Einsatzkräfte standen stundenlang im Dauereinsatz. Sie pumpten Wasser aus überfluteten Häusern und Höfen, räumten Trümmer von Dächern – auch zwei öffentliche Gebäude waren betroffen – und beseitigten umgestürzte Bäume sowie Dutzende Strommasten von den Straßen. Sogar an der Polizeiakademie „Alexandru Ioan Cuza“ wurde das Dach beschädigt, mehrere Unterrichtsräume standen unter Wasser. Auch der Verkehr war betroffen: 15 Flugzeuge mussten am Flughafen „Henri Coandă“ in der Luft kreisen, bevor sie verspätet landen konnten. Drei weitere Maschinen wurden zu Ausweichflughäfen umgeleitet.
Auch im Süden Rumäniens wüteten die Unwetter. Im Kreis Ialomița wurden über 30 Häuser überflutet, in Slobozia stand sogar das Erdgeschoss eines Wohnblocks unter Wasser. Im Kreis Prahova waren rund 30.000 Menschen in 40 Ortschaften ohne Strom. In Mizil geriet ein Strommast in Brand, auf der Autobahn stürzte eine große Werbetafel um.
Sturm und Starkregen richteten auch in vielen anderen Landesteilen Schäden an. In den Kreisen Brăila, Buzău, Călărași, Constanța, Tulcea, Argeș, Giurgiu und Teleorman mussten Feuerwehrleute abgedeckte Dächer sichern und umgestürzte Bäume von Autos und Stromleitungen entfernen. Auch im Nordosten Rumäniens herrschten extreme Wetterbedingungen. Dort galten Warnstufen in Orange und Gelb wegen heftiger Regenfälle. Hydrologen warnten zudem vor Hochwasser – betroffen sind Flüsse in fast drei Vierteln des Landes.