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Die „Pinselfabrik“ in Klausenburg

Im Oktober 2009 entstand in Cluj/Klausenburg ein sehr spezieller Raum für zeitgenössische Kunst – die Pinselfabrik. Die Pinselfabrik ist das erste kollektive große Projekt dieser Art in der rumänischen Kulturwelt und wurde im ganzen Land bekannt.

Die „Pinselfabrik“ in Klausenburg
Die „Pinselfabrik“ in Klausenburg

, 03.02.2013, 14:25


Im Oktober 2009 entstand in Cluj / Klausenburg ein sehr spezieller Raum für zeitgenössische Kunst — die Pinselfabrik. Die Pinselfabrik ist das erste kollektive gro‎ße Projekt dieser Art in der rumänischen Kulturwelt und wurde im ganzen Land bekannt. In der Zeitspanne 2009 — 2011 wurden in der Pinselfabrik mehr als 40 Shows, 50 Ausstellungen, 30 Workshops und 10 Festivals organisiert.


Über die Entstehung dieses Raums unterhielten wir uns mit Miki Branişte, der Leiterin des Künstlerverbands ColectivA. Sie ist Mitgestalterin des Projekts Pinselfabrik“.


Es ist eine gemeinsame Initiative. Sie stellt praktisch die Crème de la Crème der Zivilgesellschaft dar. Ich schlage Ihnen vor, Cluj zu besuchen, in der Pinselfabrik werden sie sowohl Galeristen, als auch Bildhauer treffen, Künstler aus dem Video- und Installationen-Bereich oder Maler. Andererseits sind hier NGOs tätig, die Tanz- oder Theateraufführungen schaffen oder Konzerte organisieren. Wir sind eine Gruppe sehr unterschiedlicher Menschen, die sich in einem Zeitpunkt ihres Lebens nur Eines wünschten: einen Ort für zeitgenössische Kunst zu schaffen. Ich glaube, dass hat uns zusammen gebracht und zusammen gehalten. Die Mietpreise sind gesunken und wir konnten folglich alle zusammen einen sehr gro‎ßen Raum von 3000 Quadratmetern mieten.“


Die Pinselfabrik bedeutet 40 zeitgenössische Künstler, 5 Galerien für zeitgenössische Kunst, 10 Kulturvereine und 2 Aufführungssäle. Hier war wirklich eine Pinselfabrik tätig und das kann man noch erkennen. Kulturmanagerin Miki Branişte dazu:


Wir haben versucht, die anfänglichen Identitätsdetails des Raumes zu erhalten. Als wir da umgezogen sind, gab es viele Plakate mit unterschiedlichen Pinselarten, die dort hergestellt wurden, und weitere Plakate mit Sicherheitsvorschriften. Diese haben wir alle behalten und ausgestellt. Wir zeigen so unseren Repekt vor der Arbeit derer, die hier vor uns tätig waren.“


In Krisezeiten findet man schwer Finanzierung für Kulturereignisse, insbesondere aus dem unabhängigen Bereich. Die Art und Weise, in der die Pinselfabrik-Vermieter überleben, stellt ein Beispiel für die Begriffe Gemeinschaft und Solidarität dar. Miki Branişte erklärt:


Wir alle, die in der Pinselfabrik tätig sind, versuchen, für unsere kulturellen Projekte Finanzierung zu bekommen. Ich meine hier eher NGOs. Die Künstler verkaufen ihre Werke, nehmen an internationalen Messen, an Ausschreibungen teil. Wichtig zu erwähnen ist, dass im Juni letzten Jahres mehrere Künstler aus der Pinselfabrik ihre Werke für ein Ausschreiben beim Auktionshaus Tajan in Paris gespendet haben. Ihre Werke haben 90.000 Euro eingebracht. Dieses Geld bekam die Pinselfabrik im Nachhinein und wurde für Investitionen, für Reparaturen und für die teuere Beheizung im Winter ausgegeben.


Ich glaube, dass dieses Zusammenleben zwischen den bildenden Künsten und den darstellenden Künsten sehr positiv ist. In den ersten zwei Jahren wurde dieser Raum vorrangig durch die Tätigkeit der anwesenden NGOs finanziert. Letztes Jahr hat man die Bedeutung der bildenden Künstler gespürt. Durch ihre Spenden für die Ausschreibung haben sie viel beigetragen. Wir helfen uns gegenseitig der Reihe nach. Dieses Jahr wird es eine neue Ausschreibung geben beim selben Auktionshaus in Paris. Die Veranstalter in Frankreich waren auch zufrieden mit dem, was mit der Finanzierung geschah, und wollen uns weiter helfen, die Tätigkeit fortzusetzen. Diese widerspiegelt den Wert der Menschen und der Projekte in der Pinselfabrik .“


Ein Teil des Geldes wurde für die Sanierung eines Sozialisierungsraumes benutzt. Hier soll eine Kunstbibliothek entstehen, die allen zugänglich sein wird. Laut Miki Branişte war dieser Raum der Traum vieler Künstler aus der Fabrik. Deshalb werden sie einen Teil ihrer Zeitschriften-Sammlungen, Alben und Kunsttheorie-Bücher spenden.


Die Künstler und die Verbände, die in der Pinselfabrik agieren, zählen nach wie vor auf Interaktion und Eindingung in der Gemeinschaft. Es ist das Publikum, das sie motiviert, weiter zu machen.


Audiobeitrag hören:


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