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Medizinstudentin aus Frankreich: „Ich will den Patienten ein Lächeln ins Gesicht bringen“

Carine Ganguin ist Studentin an der Universität für Medizin Grigore T. Popa“ Iaşi und Vizepräsidentin der Medizinischen Vereinigung der frankophonen Studenten in Iaşi.

Medizinstudentin aus Frankreich: „Ich will den Patienten ein Lächeln ins Gesicht bringen“
Medizinstudentin aus Frankreich: „Ich will den Patienten ein Lächeln ins Gesicht bringen“

, 20.04.2021, 18:00

Carine Ganguin kommt aus dem Osten Frankreichs, aus Besançon. In ihrer Heimatstadt hat sie an der Universität Franche-Comté fast drei Jahre lang Medizin und Biologie studiert. Carine sagt, die Leidenschaft für Medizin verdanke sie ihrer Mutter:



Meine Mutter ist Krankenschwester in der Schweiz und ich wollte schon als Kind Ärztin werden, das war immer mein Traumberuf, weil ich gerne Menschen in Not helfe. Jetzt, da ich schon im vierten Jahr studiere und mit einigen Patienten arbeite, sehe ich, dass die Menschen mir sehr dankbar sind und ich bin glücklich, wenn ich ihnen helfen kann, wenn ich ihnen ein Lächeln ins Gesicht bringen kann.“



Nach einem Auswahlverfahren aufgrund ihrer Bewerbung und vor allem auf Drängen ihres Vaters wurde Carine Ganguin an der Universität für Medizin und Pharmazie Grigore T. Popa“ in Iaşi, in der französischsprachigen Abteilung für Zahnmedizin, angenommen. Sie zog 2017 für ihr Studium nach Rumänien, hatte aber zuvor das Land bereist, in dem ihre Mutter geboren wurde:



Für mich ist Rumänien ein sehr schönes Land, in dem ich einen Beruf erlernen konnte, den ich in Zukunft ausüben möchte. Ich fühle mich hier nicht wie eine Ausländerin, weil meine Mutter Rumänin ist und ich seit meiner Kindheit immer wieder nach Rumänien komme. Meine Gro‎ßeltern leben in Reghin, ebenso meine Pateneltern, und als Kind bin ich mit meinen Eltern nach Reghin gefahren, nach Bistriţa, nach Târgu Mureş, ich war einmal in Cluj, ich war am Meer, in Constanţa, in Mamaia, ich war in den Bergen, in Sinaia, in Bukarest — dort habe ich auch Verwandte, ich war auch in Braşov. Iaşi war für mich eine fremde Stadt, bis ich zum Studium hierher kam, ich hatte nie die Gelegenheit, es zu besuchen, aber es ist eine sehr schöne Stadt, in der ich mich zu Hause fühle.“



Carine Ganguin hat auch zwei Brüder in Frankreich im Alter von 11 und 19 Jahren. Der ältere Bruder studiert Ingenieurwesen in Besançon. Von allen Geschwistern hat Carine am besten Rumänisch gelernt:



Als ich etwa 10 Jahre alt war, verbrachte ich etwa einen Monat mit meinem älteren Bruder im Haus meiner Gro‎ßeltern und von da an begann ich Rumänisch zu lernen. Ich bin dort in die Geschäfte gegangen, mit einer Einkaufsliste, ich musste Mehl, Sahne, was auch immer kaufen. Und Oma beobachtete uns vom Fenster aus, um in den richtigen Laden zu gehen. Und so habe ich Rumänisch gelernt, und vom Fernsehen, aber hauptsächlich von meinen Gro‎ßeltern. Mit meiner Mutter zu Hause spreche ich kein Rumänisch. Aber jeden Sommer bin ich mit meinen Eltern zu meinen Gro‎ßeltern gefahren und habe mich daran gewöhnt, ich habe einfach nach Gehör Rumänisch gelernt. Und als ich in Iaşi ankam, sprach ich nicht sehr gut Rumänisch, aber ich habe mittlerweile Fortschritte gemacht.“



Während der Studienzeit in Iaşi hat sich Carine Ganguin dem Medizinischen Verein der frankophonen Studenten in Iaşi (AMSFI) angeschlossen. Sie ist sogar Vizepräsidentin dieser Organisation. Sie vertritt die Zahnmedizinstudenten an der französischen Abteilung der Universität für Medizin und Pharmazie Grigore T. Popa“ in Iaşi, wobei sie hauptsächlich mit dem Dekanat in Verbindung steht. Trotz der Pandemie gelang es dem Verein am 11. April, das jährliche Wohltätigkeits-Fu‎ßballturnier zu veranstalten, um Geld für humanitäre Aktionen zu sammeln. Carine Ganguin ist auch eine leidenschaftliche Eiskunstläuferin, einen Sport, den sie 10 Jahre lang trieb, und verbringt gerne Zeit mit Freunden, liest und hört Musik. Nach Abschluss ihres Studiums in Rumänien im Jahr 2023 möchte sie nach Frankreich zurückkehren:



Für mich ist Frankreich mein Land und ich vermisse es, vor allem den Ort, an dem ich geboren wurde. Ich kann es kaum erwarten, die Universität zu absolvieren und ein Leben in Frankreich zu führen, wo ich geboren wurde, neben meinen Eltern. Ich denke, ich werde nach Frankreich zurückgehen, dort eine Weile arbeiten und Berufserfahrung sammeln. In Zukunft möchte ich gerne eine eigene Praxis haben. Heute wei‎ß ich nicht genau, wo es sein wird. Es wird von meinem Privatleben und meiner Familie abhängen. Das werden wir sehen. Aber erst einmal werde ich, nachdem ich mein Studium hier beendet habe, nach Frankreich zurückkehren und in einer Praxis als Angestellte arbeiten.“



Zum Schluss unseres Gesprächs kommt Carine Ganguin erneut ans Mikrophon mit einer Botschaft für alle, die in Rumänien studieren wollen, und für ihre Angehörigen:



Das Wichtigste im Leben ist, einen Job zu machen, den man liebt. Ich möchte, dass meine Kollegen, die jetzt in Rumänien studieren, die Chance genie‎ßen, die Rumänien ihnen gegeben hat, einen Beruf zu erlernen, den sie lieben, und ich hoffe, dass sie gute Erfahrungen in Rumänien machen. Ich hoffe, dass ich nach Abschluss meines Studiums einen festen Job haben werde, um mich um meine Brüder, meine Eltern, meine Gro‎ßeltern zu kümmern.“



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