Präsident Dan knüpft Sicherheitskontakte
Außenpolitik steht derzeit ganz oben auf der Agenda von Präsident Nicușor Dan. Am Dienstag hat er das Ausbildungszentrum der NATO in Cincu gemeinsam mit dem spanischen König besucht, am selben Tag reiste er weiter nach Chișinău, und am Mittwoch nimmt er am vierten Gipfeltreffen „Ukraine – Südosteuropa“ im ukrainischen Odessa teil.
Bogdan Matei, 11.06.2025, 13:29
Spanien und Rumänien bekräftigten in Cincu ihre strategische Partnerschaft. König Felipe VI. sprach bei seinem Besuch – dem ersten eines Staatsoberhaupts in Rumänien seit dem Amtsantritt Dans – von einem sichtbaren Beitrag zur Sicherheit durch das NATO-Kampfgruppenkontingent, zu dem auch spanische Soldaten gehören. Dieses Engagement stärke die Ausbildung sowie „wertvolle berufliche Verbindungen zwischen den Armeen der Bündnispartner“, so der König. „Diese Verbindungen werden, davon bin ich überzeugt, die Karrieren unserer Soldaten begleiten. Das ist eine neue Form des europäischen Zusammenhalts“, sagte Felipe VI. weiter.
In Zeiten globaler Unsicherheit und Umbrüche sei es umso wichtiger, bestehende Bündnisse zu festigen – „und wir, Spanien und Rumänien, bekräftigen unsere strategische Partnerschaft, wie sie 2013 vereinbart wurde, auf der stärksten Grundlage: der Verbindung unserer Völker“, sagte der Monarch. Rumänen und Spanier – so Felipe – seien die beiden Endpunkte der europäischen Latinität. Besonders hob er die „große rumänische Gemeinschaft in Spanien“ hervor – über eine halbe Million Menschen, „vollständig integriert, aktiv im Alltag und Mitgestalter unseres Wohlstands und unserer kulturellen und sozioökonomischen Bindungen auf höchstem Niveau.“
Präsident Dan dankte für „die anhaltende Unterstützung dieser Gemeinschaft und die Bemühungen der spanischen Behörden, den rumänischen Staatsbürgern Respekt und Schutz zu gewährleisten.“ Er würdigte außerdem „den kontinuierlichen und konkreten Beitrag Spaniens zur Stärkung der Sicherheit an der Ostflanke der NATO.“ Die Präsenz spanischer Soldaten auf rumänischem Boden sei ein klares Signal für Madrids Engagement in der kollektiven Verteidigung und der Abschreckung gegen jede Bedrohung der regionalen Stabilität.
Nach dem Besuch in Cincu reiste Dan weiter in die Republik Moldau. In Chișinău traf er sich mit den pro-westlichen Verantwortlichen des rumänischsprachigen Nachbarstaats, der früher zur Sowjetunion gehörte. Beim zweiten Wahlgang der rumänischen Präsidentschaftswahlen im vergangenen Monat hatte Dan in der dortigen rumänischen Diaspora überwältigende Zustimmung erhalten – 88 Prozent der rund 138.000 abgegebenen Stimmen gingen an ihn.
Beim Treffen mit seiner Amtskollegin Maia Sandu sprach Dan sich für eine Vertiefung der Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, Infrastruktur und Bildung aus. Zudem bekräftigte er die Unterstützung Bukarests für die EU-Integration Moldaus. Präsidentin Sandu wiederum warnte erneut vor der hybriden Kriegsführung Russlands und den Versuchen des Kreml, die Innenpolitik sowohl Rumäniens als auch der Republik Moldau zu beeinflussen.