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Thriller, Heist-Movie und schwarze Komödie: „Traffic” ist der rumänische Beitrag für die Oscars 2016

Der Spielfilm „Jaful secolului“ / „Traffic“ ist kürzlich in die Kinos in den USA, Großbritannien und Kanada gekommen. Die Produktion der Regisseurin Teodora Ana Mihai wurde bereits auf zahlreichen internationalen Festivals preisgekrönt.

Afiş filmul
Afiş filmul "Jaful secolului" (sursă foto: tiff.ro)

, 20.12.2025, 15:00

Die rumänische Produktion gewann 2024 den Großen Preis von Warschau, den Preis für den besten Film beim Tertio Millennio in Rom sowie den Publikumspreis in Shanghai. In Sofia erhielt der Film den Preis Balkan Film, und in Tokio wurde die Schauspielerin Anamaria Vartolomei mit dem Preis für die beste weibliche Hauptdarstellerin ausgezeichnet.

 

„Jaful secolului“, Rumäniens Beitrag zu den Oscar Preisen 2026 (Kategorie Bester internationaler Film), erzählt in einer Mischung aus Thriller, Heist-Movie und schwarzer Komödie eine Geschichte über rumänische Migranten in Europa. Inspiriert von wahren Begebenheiten – dem Raubüberfall, der 2012 von einer Gruppe Rumänen auf ein niederländisches Museum verübt wurde – thematisiert der Film die Ungleichheit der Chancen, Ausbeutung, Komplexe und Anpassungsschwierigkeiten, mit denen viele Migranten konfrontiert sind. Zur Besetzung gehören Anamaria Vartolomei (in ihrer ersten Rolle auf Rumänisch), Rareș Andrici, Ionuț Niculae, Robert Iovan, Macrina Bârlădeanu, Lucian Ifrim, Mirela Nicolau.

 

Rareș Andrici und Ionuț Niculae, die Darsteller der Hauptrollen, verkörpern zwei unterschiedliche Typen von Kriminellen: Der eine ist der „Bad Boy“, skrupellos und ohne Gewissensbisse, während der andere vor allem aufgrund der Umstände und seines schwachen Charakters mit dem Gesetz in Konflikt gerät. Wir haben mit den beiden Schauspielern über ihre Figuren Iță und Ginel gesprochen. Rareș Andrici: „Was die Rolle betrifft, glaube ich, dass vor allem die Chemie zwischen uns entscheidend war, und das ist dem Castingteam zu verdanken, dass sie diese Entscheidungen getroffen haben. Denn eine Rolle gelingt nicht, wenn man keine Kollegen hat, die einen unterstützen oder großzügig sind. Meine Kollegen waren sehr großzügig, und zwischen uns entstand sofort eine Chemie – was, wie gesagt, den Casting-Verantwortlichen zu verdanken ist.

 

 

Danach folgt natürlich unsere eigene Arbeit: die Recherche, die Art und Weise, wie man sich zur Figur verhält und wie man sie angeht, wie man sich dem Drehbuch nähert. Es gibt zahlreiche Faktoren, von denen der Erfolg eines Projekts abhängt. Was die Kollegen betrifft, bin ich besonders mit Ionuț und mit Robert Iovan sehr gut umgegangen. Wir haben uns von Anfang an sehr gut verstanden. Wie ich schon sagte, sie sind sehr großzügig – sonst hätte meine Rolle meiner Meinung nach nicht so funktioniert, wie sie es letztlich getan hat, zumal meine Figur eine überlegene Position einnahm. Und um meine Überlegenheit zeigen zu können, mussten meine Spielpartner eine untergeordnete Position akzeptieren.“ Ionuț Niculae: „Auch für mich war die Rolle von Ginel eine Herausforderung, vielleicht aber nicht ganz so groß wie Iță für Rareș.

 

 

Das sage ich deshalb, weil meine Figur keine sogenannte Kompositionsrolle ist, wie jene von Rareș – das heißt, ich musste nicht im Außen nach Eigenschaften oder Erfahrungen suchen, die in mir selbst nicht vorhanden sind. Wie Ginel bin auch ich ein ausgeglichener Mensch mit gesundem Menschenverstand, daher bestand die größte Herausforderung darin, das richtige Maß zu finden, um die Unterschiede zwischen den Figuren zu bewahren, also zwischen Ginel, Adrian und Iță. Wir mussten vermeiden, dass sich die Charaktere zu sehr ähneln, und das ist das der Regisseurin des Films Teodora Ana Mihai zu verdanken. Am Set gab es sehr viele Gespräche, sowohl mit Teodora als auch mit Cristian Mungiu, dem Drehbuchautor, vor allem in der Probenphase. Mit ihm habe ich viele Details besprochen – etwa den Akzent, die Pausen zwischen den Worten, die Bedeutung der Mimik. Wie Rareș bereits gesagt hat, hat auch die Chemie zwischen uns sehr geholfen.

 

 

Rareș und ich waren Kommilitonen an der Universität, wir kannten uns also sehr gut. Anamaria Vartolomei kannte ich zuvor nicht, aber ich war positiv überrascht, einer äußerst großzügigen Schauspielerin zu begegnen, die trotz ihrer internationalen Anerkennung am Set viel Offenheit gezeigt hat. Die Kommunikation war sehr gut, und ich glaube, das hat dem Projekt enorm geholfen.“

 

„Im Kontext des heutigen Rumäniens und unseres ambivalenten und irreführenden Verhältnisses zum Westen, vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen Souveränismus und Progressivismus, halte ich Jaful Secolului für einen guten Ausgangspunkt für eine tiefere und ehrlichere Diskussion über die Gesellschaft, der wir angehören“, meint Drehbuchautor Cristian Mungiu. Der zweite Spielfilm der Regisseurin Teodora Ana Mihai (die mit dem vielgelobten Film „La Civil“ ihr Debüt gab ) ist eine rumänisch-belgisch-niederländische Koproduktion, an der mehrere renommierte Produzenten aus Rumänien (Cristian Mungiu, Tudor Reu, Vlad Rădulescu) sowie aus dem Ausland (Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne, Annemie Degryse, Jan De Clerq, Delphine Tomson, Jeroen Beker, Linda Van Der Herberg, Sean Wheelan, Kristina Börjeson) beteiligt waren.

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