RRI Live!

Hören Sie Radio Rumänien International Live

Fitch reagiert: Kreditausblick für Rumänien jetzt „negativ”

Die Ratingagentur Fitch hat den Kreditausblick Rumäniens herabgestuft. Dabei verwies sie auf die politische Instabilität und das Haushaltsdefizit.

(Foto: Mediamodifier / pixabay.com)
(Foto: Mediamodifier / pixabay.com)

, 19.12.2024, 12:56

Die Ratingagentur Fitch hat im Falle Rumäniens den  langfristigen Kreditausblick für Fremdwährung auf „negativ“ gesenkt. Das Länderrating bleibt jedoch unverändert bei „BBB-“. Als Hauptgrund für die Herabstufung nennt die Agentur den anhaltenden Anstieg der Verschuldung des Landes. Fitch berücksichtigt auch das große Haushaltsdefizit Rumäniens, das die Agentur auf 8,2% des BIP in diesem Jahr schätzt. Sie gehe davon aus, dass die rumänische Staatsverschuldung bis 2028 etwa 70% des BIP erreichen wird, gegenüber 49% im Jahr 2023.

Die Bewertung erfolgte zwei Monate vor dem üblichen Zeitplan. Sie spiegelt die großen Risiken wider, mit denen Rumänien aufgrund der politischen Instabilität, der Ungleichgewichte im Steuerwesen und der steigenden Staatsverschuldung konfrontiert ist. Laut dem Wirtschaftsanalysten Aurelian Dochia überrascht die Entscheidung nicht. Der Hauptgrund sei das sehr hohe Haushaltsdefizit, sagt er.

Der Trend für 2025 ist überhaupt nicht ermutigend. Das Defizit kann im Jahr 2025 nicht ohne weiteres korrigiert werden, da die Wirtschaft eindeutig eine Verlangsamung erlebt. Das Wirtschaftswachstum wird im kommenden Jahr recht niedrig ausfallen. Außerdem  stoßen defizitsenkende Maßnahmen auf der Ausgabenseite auf erhebliche gesellschaftliche und politische Widerstände.” 

Die Entscheidung von Fitch könnte die ohnehin höchsten Kreditkosten in der EU für Rumänien weiter erhöhen. Rumänien befindet sich aufgrund der politischen Instabilität und der jüngsten Annullierung der Präsidentschaftswahlen in einer turbulenten Phase. Die Regierungskoalition werde aber Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung ergreifen, um zu stabilen Aussichten zurückzukehren, versichert die politische Führung in Bukarest.

Im Moment läuten nur die Alarmglocken, sagt Finanzminister Marcel Bolos. Er erklärte, dass die nächsten Maßnahmen in einer Verordnung enthalten sein werden. Die Regierung soll die Verordnung in den nächsten Tagen erlassen. Ministerpräsident Marcel Ciolacu behauptet, dass man die derzeit herrschende Ungewissheit bis Ende des Jahres beseitigen wird. Der PSD-Chef nannte auch die Lösung dafür: die Bildung einer pro-europäischen Mehrheit und einer Regierung, die den auf europäischer Ebene zugesagten Haushaltsplan in Angriff nehmen wird. Ciolacu fügte hinzu, dass Rumänien in der Lage sei, Ressourcen zu mobilisieren, um wieder auf einen „stabilen Weg“ zu kommen.

Auch die  Parteien aus der Opposition reagierten auf die Entscheidung der Ratingagentur. Das Haushaltsdefizit müsse deutlich reduziert werden, sagt der Vorsitzende des Ungarnverbands, Kelemen Hunor. Momentan ist aber noch unklar, wie man den Haushalt ohne Steuererhöhungen sanieren könnte. Die bürgerliche USR spricht sich derweil für eine Kürzung der Staatsausgaben aus. Die Sprecherin der Partei, Cristina Prună, betonte, dass die Entscheidung von Fitch aufgrund der sich verschlechternden Haushaltslage und des enormen Haushaltsdefizits getroffen wurde. Marius Lulea, erster stellvertretender Vorsitzender der nationalistischen AUR, warf der Regierung vor, das Land in eine Apokalypse zu treiben, die bis ins nächste Jahr andauern wird. Das, weil sie keine Maßnahmen zum Abbau des Defizits ergreift und weiterhin Kredite im Ausland zu sehr hohen Zinssätzen aufnimmt.

Government headquarters
RRI Aktuell Montag, 17 November 2025

Reformgespräche der Regierungskoalition gehen weiter

Letzte Woche fanden in Bukarest intensive Verhandlungen innerhalb der Regierungskoalition statt. Im Anschluss daran wurde eine Einigung über die...

Reformgespräche der Regierungskoalition gehen weiter
Energieminister, Bogdan Ivan (foto: gov.ro)
RRI Aktuell Montag, 17 November 2025

Opposition rügt Energieminister

Die Populisten werfen dem Energieministerium völliges Scheitern in allen Bereichen der Regierungsarbeit vor: Planung, Umsetzung, Forschung,...

Opposition rügt Energieminister
Finanzminister Alexandru Nazare
RRI Aktuell Freitag, 14 November 2025

Ecofin bestätigt: Rumänien kann vierte PNRR-Rate beantragen

Rumänien bereitet eine neue, die inzwischen vierte Zahlungsanforderung an die Europäische Kommission vor. Das hat der Minister für Investitionen...

Ecofin bestätigt: Rumänien kann vierte PNRR-Rate beantragen
Fotot: A
RRI Aktuell Donnerstag, 13 November 2025

Gewerkschaften protestieren erneut

Tausende Mitglieder des Nationalen Gewerkschaftsbundes (BNS), einer der größten Gewerkschaften Rumäniens, protestierten am Mittwoch erneut im...

Gewerkschaften protestieren erneut
RRI Aktuell Donnerstag, 13 November 2025

Rumänien plant Neuausrichtung seiner Verteidigung – Strategie bis 2030 vorgestellt

Der zentrale Begriff der Nationalen Verteidigungsstrategie Rumäniens für den Zeitraum 2025–2030 lautet „solidarische Unabhängigkeit“....

Rumänien plant Neuausrichtung seiner Verteidigung – Strategie bis 2030 vorgestellt
RRI Aktuell Mittwoch, 12 November 2025

Regierungskoalition einigt sich über die Reform der öffentlichen Verwaltung

Es gibt eine Einigung über die Senkung der Ausgaben für Gehälter in der öffentlichen Verwaltung, sowohl auf lokaler als auch auf zentraler Ebene,...

Regierungskoalition einigt sich über die Reform der öffentlichen Verwaltung
RRI Aktuell Mittwoch, 12 November 2025

Rumänien verhängt Sanktionen gegen Lukoil

Rumänien wird die internationalen Wirtschaftssanktionen gegen den russischen Ölkonzern Lukoil konsequent durchsetzen und keine Verlängerung der...

Rumänien verhängt Sanktionen gegen Lukoil
RRI Aktuell Dienstag, 11 November 2025

Fürst Ghyka kehrt in seine Heimat zurück

Grigore Alexandru Ghyka, der letzte Herrscher des rumänischen Fürstentums Moldau (Ost), ist der breiten Öffentlichkeit nahezu unbekannt und...

Fürst Ghyka kehrt in seine Heimat zurück

Partner

Muzeul Național al Țăranului Român Muzeul Național al Țăranului Român
Liga Studentilor Romani din Strainatate - LSRS Liga Studentilor Romani din Strainatate - LSRS
Modernism | The Leading Romanian Art Magazine Online Modernism | The Leading Romanian Art Magazine Online
Institului European din România Institului European din România
Institutul Francez din România – Bucureşti Institutul Francez din România – Bucureşti
Muzeul Național de Artă al României Muzeul Național de Artă al României
Le petit Journal Le petit Journal
Radio Prague International Radio Prague International
Muzeul Național de Istorie a României Muzeul Național de Istorie a României
ARCUB ARCUB
Radio Canada International Radio Canada International
Muzeul Național al Satului „Dimitrie Gusti” Muzeul Național al Satului „Dimitrie Gusti”
SWI swissinfo.ch SWI swissinfo.ch
UBB Radio ONLINE UBB Radio ONLINE
Strona główna - English Section - polskieradio.pl Strona główna - English Section - polskieradio.pl
creart - Centrul de Creație Artă și Tradiție al Municipiului Bucuresti creart - Centrul de Creație Artă și Tradiție al Municipiului Bucuresti
italradio italradio
Institutul Confucius Institutul Confucius
BUCPRESS - știri din Cernăuți BUCPRESS - știri din Cernăuți

Mitgliedschaften

Euranet Plus Euranet Plus
AIB | the trade association for international broadcasters AIB | the trade association for international broadcasters
Digital Radio Mondiale Digital Radio Mondiale
News and current affairs from Germany and around the world News and current affairs from Germany and around the world
Comunità radiotelevisiva italofona Comunità radiotelevisiva italofona

Provider

RADIOCOM RADIOCOM
Zeno Media - The Everything Audio Company Zeno Media - The Everything Audio Company