Welle von Falschinformationen in Rumänien
In den sozialen Netzwerken werden wieder einmal falsche Informationen verbreitet, die in Rumänien, einem von russischen Truppen überfallenen Nachbarland der Ukraine, Angst auslösen.
Bogdan Matei und Florin Lungu, 23.05.2025, 13:09
Das Außenministerium in Bukarest warnt, dass eine neue Welle von Fake News eine Kampagne anheizt, die durch ausländische Informationsmanipulation und Einmischung unterstützt wird und darauf abzielt, die öffentliche Meinung in Rumänien zu beeinflussen. Es handelt sich um eine aggressive Kampagne, die bereits seit mehreren Jahren andauert – so das Ministerium weiter. Der jüngste Vorfall dieser Art, der fälschlicherweise dem angesehenen Fernsehsender Euronews zugeschrieben wird, würde auf eine Einmischung Frankreichs in die Wahlen in Rumänien hindeuten, mit dem es ein Verbündeter in der NATO und ein Partner in der Europäischen Union ist.
Das Außenministerium weist diesen Inhalt kategorisch zurück – präzisiert der Sprecher der Institution, Andrei Ţărnea: „In den letzten Wochen war Frankreich häufig das Ziel solcher Manipulationen. Jüngste Beispiele wurden während der Präsidentschaftswahlen in Rumänien letzte Woche aufgedeckt. Der gefälschte Artikel, der Euronews zugeschrieben wird, stellt an sich ein Standardelement von Russlands hybridem Arsenal dar.“
In Paris erklärte der Sprecher der französischen Diplomatie, Christophe Lemoine, gegenüber dem Korrespondenten von Radio Rumänien, dass „die Anschuldigungen, die über eine angebliche Einmischung Frankreichs in die Präsidentschaftswahlen in Rumänien kursieren, völlig unbegründet sind. Frankreich weist diese Anschuldigungen kategorisch zurück und fordert alle auf, ihre Verantwortung zu übernehmen, vor allem aber die rumänische Demokratie zu respektieren.“
Das rumänische Verteidigungsministerium (MapN) weist auch auf neue Fehlinformationen im Zusammenhang mit den angeblichen Vorbereitungen für die Mobilisierung von Militärreservisten hin und versichert, dass es keinen Zusammenhang mit dem durch den Einmarsch der Russischen Föderation in der Ukraine entstandenen Sicherheitskontext gibt. Die Desinformation erscheint in dem Kontext, in dem das Ministerium für Nationale Verteidigung vor kurzem Informationen über die Organisation einer Trainingsübung zur Bewertung der Mobilisierungsreserve in den Bezirken Olt, Giurgiu und Teleorman (Süden) mitgeteilt hat.
Das erklärte in einem Beitrag auf der Plattform Inforadar, die der Bekämpfung von Desinformation gewidmet ist, General Constantin Spînu: „Das Verwaltungsdokument, das in dieser Desinformationsaktion verwendet wird, wird von einer Struktur der Metrorex-Gesellschaft (Bukarester Metro – Anm. d. Red.) für die Durchführung von rechtlichen Verfahren in Bezug auf die Akten von Mitarbeitern mit militärischen Verpflichtungen ausgestellt. Diese Verfahren sind Routine, werden jährlich durchgeführt und stehen in keinem Zusammenhang mit dem Sicherheitskontext, der durch den Einmarsch der Russischen Föderation in die Ukraine entstanden ist. Diese Adresse, die fälschlicherweise als angeblicher Beweis für die Einleitung von Vorbereitungen für die Mobilisierung von Reservisten oder die Rückkehr in die militärische Pflichtphase dargestellt wird, ist nichts anderes als ein periodisches Dokument, das zur Erfüllung gesetzlicher Verpflichtungen in Friedenszeiten ausgestellt wird.“
Es ist zu erwarten, dass solche Desinformationsversuche, die darauf abzielen, Angst und Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine zu verstärken, weitergehen werden – warnt auch das Ministerium für Nationale Verteidigung.