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Kahlschlag: bis zu 20 Mio. Kubikmeter jährlich illegal abgeholzt

Illegaler Holzschlag ist ein großes Problem in Rumänien. Mittlerweile wurde sein Ausmaß erkannt – eine aktuelle Waldinventur wurde nämlich veröffentlicht.

Kahlschlag: bis zu 20 Mio. Kubikmeter jährlich illegal abgeholzt
Kahlschlag: bis zu 20 Mio. Kubikmeter jährlich illegal abgeholzt

, 09.12.2019, 18:00

Der Kahlschlag in den Karpaten macht viele wütend. Naturschützer haben schon dagegen demonstriert, insbesondere seitdem mehrere Förster von Holzdieben verletzt oder sogar ermordet wurden. Mehr als 38 Millionen Kubikmeter Holz werden jährlich in Rumänien eingeschlagen. Mehr als die Hälfte dieser Menge werde illegal abgeholzt, sagte der rumänische Umweltminister Costel Alexe anlässlich einer Pressekonferenz, bei der er den Bericht zur Waldinventur in Rumänien für den Zeitraum 2013–2018 vorstellte. Das bedeutet, dass jedes Jahr 20 Millionen Kubikmeter Holz aus dem Wald entwendet werden. Das Nationale Statistikamt meldete aber nur eine zugelassene Holzmenge von 18 Millionen Kubikmetern. Also durften laut Unterlagen nur 18 Millionen Kubikmeter gefällt werden. Auch der 10. Bericht von Greenpeace Rumänien wies das Ausma‎ß der Katastrophe in den Wäldern Rumäniens auf. Laut dem Bericht würden die Kontrollbehörden lediglich 1% des gesamten illegalen Holzschlags aufdecken, also nur 200.000 Kubikmeter von den jährlich insgesamt 20 Millionen m3 illegal eingeschlagenem Holz. Zur Verdeutlichung — das sind etwa 3 Waldhektar pro Stunde. Valentin Sălăgeanu ist der Geschäftsführer von Greenpeace Rumänien. Er erklärte uns Folgendes:



Die 20 Millionen Kubikmeter Holz, die illegal eingeschlagen werden, resultierten nach der Beendung des zweiten nationalen Waldinventurzyklus. Die Ergebnisse zeigten deutlich, dass aus den rumänischen Wäldern jährlich 38 Millionen Kubikmeter Holz entfernt werden. Wenn wir daraus die legal abgeholzte Menge abziehen — also rund 18–19 Millionen Kubikmeter — resultiert, dass eine beträchtliche Menge Holz ohne weiteres aus dem Wald verschwindet. Dafür gibt es überhaupt keine Erklärung. Wahrscheinlich ist ein kleiner Prozentsatz davon auf natürliche Vorgänge zurückzuführen. Dieser Prozentsatz ist allerdings gering, denn totes, abgetrocknetes Holz wird gesondert berechnet. Eine öffentliche Institution meldete also offiziell die Menge von 20 Millionen Kubikmetern und die Behörden weigerten sich, die Zahl öffentlich bekannt zu geben. Erst als investigative Journalisten die Realität vor Ort untersuchten, kam die Wahrheit ans Licht. Im Zusammenhang mit dem Greenpeace Bericht ist durchaus Besorgnis erregender, dass die Behörden lediglich 1% des Phänomens aufdeckten. Und damit meine ich Kontrollbehörden wie z. B. die Polizei Rumäniens, die Waldüberwachungsbehörden, die Gendarmerie. Das Nationale Statistikamt verwendete diese Zahlen. Bis jetzt meldeten auch wir nur die 200.000 Kubikmeter Holz, von denen wir wussten, dass sie aus dem Wald entwendet würden. Doch die Waldinventur zeigte zweifellos, dass es um einen Prozent geht. Das hei‎ßt, der illegale Holzschlag ist eigentlich 100 Mal grö‎ßer in unserem Land.“




Die 20 Millionen Kubikmeter Holz, die aus dem Wald verschwinden und in keinerlei Papieren dokumentiert sind, belaufen sich auf einen Betrag zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Euro im Jahr, erklären die Vertreter von Greenpeace. Der neue Umweltminister versprach, so schnell wie möglich einen Nationalplan für die Bekämpfung des illegalen Holzschlags fertigzustellen. Die von den Behörden vorgesehenen Ma‎ßnahmen weisen auf die obligatorische Installierung von GPS-Geräten in LKW hin, die Holzmaterial transportieren. Darüber hinaus sollen auch die Kontrollen intensiviert werden. Nach der Verletzung und sogar Ermordung mehrerer Förster durch Holzdiebe wurde im Abgeordnetenhaus ein Gesetz verabschiedet, dass den Rangers erlaubt, tödliche Waffen zu tragen.

foto: pixabay.com

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