Rumänien-Einsatz vermittelt Freiburgerin Svenja Benkeser neue Erfahrungen
In einer globalen Welt, die nicht zuletzt aufgrund der Technik immer mehr zusammenwächst, ist ein Aufenthalt im Ausland für viele junge Menschen zu einer sehr wichtigen Station im beruflichen und persönlichen Werdegang geworden.
Roxana Vasile, 23.01.2015, 16:54
Nach dem Abschluss des Gymnasiums in Freiburg wird die junge Svenja Benkeser aus Deutschland Zahmedizin an der Ludwig Maximilian” Universität in München studieren — das steht fest vermerkt im Plan. Aber nicht jetzt gleich. Denn Svenja wollte schon immer die Welt bereisen, und so kam sie auch als Volontärin zum deutschsprachigen Goethe”-Kolleg in Bukarest, wo sie für Schüler bis zur achten Klasse Lesen und kreatives Schreiben unterrichtet. Bukarest war alerdings nicht ihre Wahle, erzählt Svenja Benkeser: Ich wollte schon immer nach dem Studium ins Ausland gehen. Das war für mich sehr wichtig. Ich wollte eigentlich in ein Land gehen, wo Englisch gesprochen wird, um meine Englischkenntnise aufzubessern. Es gibt diese internationale Organisation — Kulturweit — die überall auf der Welt Arbeitsplätze für Freiwillige vermittelt. Damals hatten sie gerade mehrere Stellen in Osteuropa im Angebot, und mir schien das auch interessant zu sein — ganz zufälligerweise bin ich also in Bukarest gelandet”, berichtet Svenja.
Über Bukarest und Rumänien wusste sie eigentlich wenig — einige Infos aus der Presse, etwas geschichtlichen Hintergrund. Aber das war auch gut so, sagt sie — denn es verhinderte, dass sie mit Vorurteilen im Gepäck kam. Und so konnte Svenja Benkeser vom ersten Moment an einen unbelasteten Kontakt zur Gesellschaft haben. Bukarest und Rumänien findet sie schön, weil es sehr viel zu sehen und auch kulturell viel los ist. Dazu kommt, dass die Menschen hier neugierig sind und es sehr interessant finden, wenn jemand aus dem Ausland kommt. Der Aufenthalt in Bukarest ist auf jeden Fall eine Bereicherung, meint die junge Frau: Ich habe erwartet, selbstbewusster zu werden, auf eigene Faust zurechtzukommen, nachdem ich aus dem Elternhaus ausgezogen bin. Ich habe meine Wohlfühlzone verlassen und bin in ein vollkommen fremdes Land gezogen. Ich spüre schon eine Wirkung — ich bin nicht unbedingt erwachsener geworden, aber ich kann mich gut organisieren und mit den Problemen fertig werden. Ich wollte ein neues Land mit einer ganz anderen Kultur und neue Menschen kennenlernen – das ist mir gelungen”, erzählt Svenja Benkeser.
Ob sie reifer geworden ist oder nicht, das konnten ihre Eltern unmittelbar feststellen, als sie sie in Bukarest eine Woche lang besuchten. Und dass sie Weihnachten zuhause vebracht hat, ist klar — so viel Heimweh darf sein. Aber schon zieht es Svenja weiter. Vielleicht nach Großbritannien, wo sie nach kurzer Auszeit wieder an ihrem Englisch feilen kann.