Nachrichten 29.07.2025
Die wichtigsten Meldungen des Tages im Überblick
Newsroom, 29.07.2025, 15:55
Premierminister Ilie Bolojan hat am Dienstag die geplante Reform der Sonderrenten vorgestellt. Es geht um jene Renten, die nicht auf dem Prinzip der Beitragszahlung beruhen und von denen vor allem Richter und Staatsanwälte profitieren. Demnach soll das Pensionsalter für Magistrate auf 65 Jahre steigen. Auch die für den Ruhestand notwendige Berufserfahrung wird erhöht – von bislang 25 auf künftig 35 Jahre. Zudem soll die maximale Rentenhöhe künftig 70 Prozent des letzten Nettogehalts betragen – bislang sind es 80 Prozent des Bruttogehalts. Bolojan betonte, dass die Entscheidungen des Verfassungsgerichts bei der Ausarbeitung der neuen Regelungen berücksichtigt worden seien. Die Reform ist Teil des dritten steuerpolitischen Maßnahmenpakets, das im August verabschiedet werden soll. Sie ist auch Voraussetzung für die Auszahlung blockierter EU-Gelder im Rahmen des Wiederaufbauplans – insgesamt geht es um mehrere hundert Millionen Euro. Nach Angaben der Regierung sollen jedoch nicht nur die Sonderrenten für die Justiz, sondern auch die der Militärs und weiterer Berufsgruppen überarbeitet werden – denn sie seien unter den aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen nicht tragbar.
In Rumänien ist zum 1. Juli die Preisdeckelung für Stromtarife weggefallen – die ersten erhöhten Rechnungen werden im August verschickt. Laut Monica David, der Vorsitzenden des Verbands Energia Inteligentă, stehen viele Rumänen vor einer psychologischen Belastungsprobe – denn die neuen Stromrechnungen könnten in manchen Fällen doppelt so hoch ausfallen wie bisher. Besonders stark betroffen sind Haushalte mit einem niedrigen Stromverbrauch – hier ist der Unterschied zu den bisherigen Preisen am größten. Für schutzbedürftige Verbraucher wird der Staat eine monatliche Unterstützung von 50 Lei – also knapp zehn Euro – gewähren. Allerdings muss diese Hilfe künftig aktiv beantragt werden – sie wird nicht mehr automatisch gewährt.
Das Haushaltsdefizit Rumäniens ist laut Finanzministerium bis Ende Juni auf 3,68 Prozent des BIP gestiegen – rund 70 Milliarden Lei bzw. 14 Milliarden Euro. Im Vorjahr lag es zur selben Zeit bei 3,62 Prozent. Mit Blick auf die ab 1. August geltenden Steuererhöhungen rechneten viele Rumänen mit steigenden Preisen und sinkendem Lebensstandard, hieß es in den Medien. Die Regierung habe unter anderem höhere Mehrwertsteuersätze, neue Abgaben auf hohe Renten, das Einfrieren von Renten und Staatsgehältern sowie Einschränkungen bei Zulagen und Neueinstellungen beschlossen. Geplant seien zudem Maßnahmen zur Effizienzsteigerung staatlicher Betriebe und eine Reform der Sonderrenten.
SPORT: Der rumänische Schwimmer David Popovici hat bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Singapur die Goldmedaille über 200 Meter Freistil gewonnen. Er beendete das Finale in einer Zeit von 1:43,53 Minuten. Die Silbermedaille ging an den US-Amerikaner Luke Hobson mit 1:43,84, Bronze an den Japaner Tatsuya Murasa mit 1:44,54. Popovici war auf Bahn sechs angetreten, nachdem er im Halbfinale die viertschnellste Zeit erzielt hatte. Der 20-Jährige ist amtierender Olympiasieger über 200 Meter Freistil und hatte bereits 2022 den Weltmeistertitel auf dieser Strecke gewonnen.
Das Wetter in Rumänien bleibt überwiegend unbeständig, und die Temperaturen gehen in weiten Teilen des Landes zurück. Im Nordosten des Landes haben Überschwemmungen in den vergangenen Tagen hunderte Ortschaften in zwei Kreisen betroffen. Über 200 Menschen mussten aus ihren überfluteten Häusern gerettet werden. Drei Personen wurden von den Wassermassen mitgerissen und kamen ums Leben.
Vor allem im Osten, im Zentrum, in den Bergregionen sowie gebietsweise im Süden und Südosten ist mit starker Bewölkung, Schauern, Gewittern und kräftigem Wind zu rechnen – mit Böen zwischen 50 und 70 Stundenkilometern. Lokal kann es auch zu Sturmböen und Hagel kommen. Innerhalb kurzer Zeit oder durch Ansammlung können Niederschlagsmengen von 20 bis 40 Litern pro Quadratmeter auftreten, örtlich sogar über 50 bis 60 Liter. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 21 und 31 Grad. In Bukarest wird es ebenfalls wechselhaft, am Mittag wurden in der Hauptstadt 28 Grad gemessen.