Das Naturschutzgebiet Vânători-Neamţ ist vor 19 Jahren gegründet worden. Es ist das perfekte Reiseziel in jeder Jahreszeit, obwohl die meisten Touristen ihre Sommer- und Winterferien dort verbringen.
Am Bergfuß im Norden des Kreises Neamţ werden Sie wilde Tiere sehen können, die in anderen Gebieten gefährdete Arten sind, darunter den Wisent. „Ţinutul Zimbrului“ („Das Land der Wisente“) ist die einzige touristische Gegend in Rumänien, die im Top 100 der nachhaltigen Reiseziele eingetragen ist.
Elena Curea, Expertin im Bereich ökologische Erziehung im Naturpark Vânători-Neamţ, sagte uns, das Symbol des Reservats sei der Wisent. Nach einer fast 200 Jahren, seitdem sie als ausgestorben galten, wurden die Wisente beginnend mit März 2012 erfolgreich wieder ausgewildert. Elena Curea dazu:
„Wenn Sie das Reservat Vânători-Neamţ im Winter besuchen, werden Sie sieben Wisente im Tiergarten »Dragoş Vodă« bewundern können. Wir haben auch eine Akklimatisierungskoppel mit einer Fläche von 180 Ha, wo Wisente in Halbfreiheit leben und im Winter gesehen werden können. Weil es einfacher ist, Nahrung zu bekommen als diese zu suchen, kommen die Tiere in die Futterzone, so dass die Touristen aus der Nähe bewundern können. Wenn Sie uns im Sommer besuchen, dann können Sie nur die Tiere in der Akklimatisierungskoppel sehen.“
Ein Besuch des Reservats Vânători-Neamţ sollte mit dem Besucherzentrum des Naturparks beginnen, erklärte Elena Curea:
„Wir haben da ein Sondergebäude, das einzigartig in Rumänien ist. Es heißt Pasarela Suspendată (Die Hängebrücke) und ist aus Holz gebaut. Das Gebäude wurde 2013 eingeweiht und hat eine Länge von 200 m und eine Höhe von 15 m. Das Besucherzentrum wurde 2006 gegründet und beherbergt das Wisent-Museum sowie zahlreiche permanente und zeitlich begrenzte Ausstellungen. Wir organisieren Veranstaltungen anlässlich des Monats der Anpflanzung der Bäume, der Projektwoche, des Europäischen Tags der Parks, des Umwelttages, des Wisenttages, der Wisentnacht usw. In dem Saal für ökologische Bildung werden unterschiedliche Werke zum Thema Umweltschutz, die von den Schülern geschaffen wurden, ausgestellt. Hier können die Kinder ihrer Phantasie freien Lauf lassen.“
Wir gehen danach auf dem sogenannten Bildungsweg durch den Laubwald in Richtung „Dragoş Vodă“-Gehege.
„Es geht um ein Reiseziel, das von Jung und Alt geliebt wird. Nach diesem Besuch kann man sich ein paar Minuten bei dem Kloster Neamţ, das gleich in der Nähe liegt, ausruhen. Das Reservat Vânători-Neamţ stellt den Touristen das touristische Programm »Bison Safari« zur Verfügung. Dank des Programms können Sie die Tiere im Akklimatisierungspark, wo sie in Halbfreiheit leben, beobachten. Unser Park zählt zu den wenigen in Europa, wo Wisente in Freiheit leben. Man kann Aufnahmen und Fotos machen. Die Preise sind nicht hoch: 5 Lei (1,10 Euro). Die Kinder müssen nur 3 Lei (0,65 Euro) zahlen. Die Touristengruppen zahlen sogar weniger: 3 Lei (0,65 Euro), die Kinder nur 2 Lei (0,40 Euro). Die Touristen haben mit der gleichen Karte freien Zugang zum Zoo »Dragoş Vodă«.“
Das Reservat Vânători-Neamţ wird von zahlreichen Touristen besucht. Die meisten kommen durch das Projekt Erasmus. Es sind Jugendliche, die aus der Türkei, Litauen, Lettland, Polen, Österreich, und Ungarn kommen. Das Reservat ist auch Partnerschaften mit Tourismusbüros eingegangen, die Touristen aus Deutschland, Großbritannien, Australien, den USA und sogar Hong Kong schicken.
Im Reservat Vânători-Neamţ gibt es 19 Routen mit einer Gesamtlänge von 130 km. Die meisten schließen die Klöster mit ein. Es gibt Routen, die zur Burg Neamţ, zur Ortschaft Oglinzi oder zur Slatina-Quelle führen. Es handelt sich dabei um eine Quelle mit Salzwasser, die seit 8.000 Jahren fließt. Elena Curea empfiehlt den Touristen, die Handwerksstätten zu besichtigen:
„Das Gebiet hat eine reiche Tradition der Handwerkskunst, der Bildhauerei, Steinskulptur, der Stickerei, Weberei, der Ledererzeugnisse, der Flechtwaren. Die Einheimischen greifen immer noch auf die alten Webstühle zurück und arbeiten mit pflanzengefärbter Wolle. Berühmt sind die Teppichwerkstätte in den Klöstern Agapia und Văratic. Aber auch die Bewohner der Dörfer Valea Seacă, Valea Arini, Bălţăteştin beschäftigen sich mit Handwerkskunst. Die Souvenirläden liegen am Fuße der Burg Neamţ und am Eingang der Klöster. In Târgu Neamţ und Humuleşti gibt es sogar Fachgeschäfte.“
Wenn Sie einen Besuch planen, dann sollten Sie das Programm der Events, die im Land der Wisente („Ţinutul Zimbrului“) organisiert werden, kennen:
„Wir starten am 2. Januar mit der Maskenparade. Es folgt das Festival der mittelalterlichen Kunst Anfang Juli in der Nähe der Burg. Tanz und gute Laune findet beim Besucherzentrum des Reservats Vânători-Neamţ statt. Hinzu kommen die Tage der Gemeinschaften, sowie das Festival der Volksbräuche am 27. Dezember.“
Das Reservat Vânători-Neamţ ist der am drittmeisten besuchte Naturpark in Rumänien – nach dem Bucegi-Gebirge und dem Westgebirge (Apuseni). Seit 2009 genießt es den Status eines europäischen Exzellenzreiseziels.
Nützliche Links
Copyright © . All rights reserved