Nachrichten 04.09.2025
Die Meldungen des Tages im Überblick.
Newsroom, 04.09.2025, 17:00
Bukarest: Die vier Misstrauensanträge der opositionellen Partei AUR gegen die Koalitionsregierung unter Führung des Liberalen Ilie Bolojan wurden heute im Parlament vorgelegt. Die Misstrauensanträge der rechtxextremen populistischen Partei betreffen vier der fünf Gesetzesentwürfe, für die die Exekutive die Verantwortung übernommen hat. Die Reformen im Gesundheitswesen, die dem Staatshaushalt mehr Geld bringen sollen, würden sich direkt auf die Patienten auswirken, so AUR. Außerdem ist die Partei der Ansicht, dass die Reform der staatlichen Unternehmen eine vollständige Politisierung darstellen würde und dass die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung der autonomen Behörden oberflächlich und ohne wirkliche Auswirkungen auf das Funktionieren der Wirtschaft wären, da sie keine Leistungskriterien oder Qualitätsstandards einführen. Die Debatten und die endgültige Abstimmung über die Misstrauensanträge sind für Sonntag im Plenum des Parlaments angesetzt. Die Opposition benötigt 233 Ja-Stimmen, um die Regierung zu entlassen, was unter den gegebenen Umständen schwer zu erreichen ist, da die aus PSD, PNL, USR, UDMR gebildete Koalition und den nationalen Minderheiten über eine große Mehrheit verfügt. Andernfalls gelten die Entwürfe als angenommen und die Umsetzung der Maßnahmen wird für die Exekutive verbindlich.
Bukarest: Das Parlament in Bukarest hat angesichts der alarmierenden Zunahme von Fällen häuslicher Gewalt die Sonderkommission „Rumänien ohne Gewalt” eingerichtet. Statistiken zeigen, dass allein in der ersten Jahreshälfte über 61.000 solcher Fälle registriert wurden, was einem Anstieg von 110 % gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht. Die liberale Abgeordnete Alina Gorghiu, die zur Vorsitzenden dieser Kommission ernannt wurde, sagte, dass die hohe Zahl der Fälle häuslicher Gewalt auf die Nichtbeachtung von Schutzanordnungen in den letzten vier Jahren zurückzuführen sei. 25 Mitglieder aus allen Fraktionen werden Teil dieser Struktur sein. Sie werden die Gesetzgebung analysieren, zu den zur Debatte stehenden Initiativen Stellung nehmen und neue Maßnahmen zur Bekämpfung von häuslicher Gewalt und geschlechtsspezifischer Gewalt vorschlagen.
Bukarest: Die Proteste der Beschäftigten im rumänischen Bildungswesen gegen die Sozial- und Lohnpolitik der Regierung gehen weiter. Die Gewerkschaftsführer haben angekündigt, dass die Lehrkräfte den Beginn des Schuljahres boykottieren werden, da sie unter anderem mit der Erhöhung der Unterrichtsstunden, der Erhöhung der Schülerzahl pro Klasse und der Zusammenlegung von Schulen unzufrieden sind. Ressortminister Daniel David zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die Schüler am Montag, dem 8. September, in den Schulen empfangen werden, auch wenn es in einigen Einrichtungen zu Boykotten kommen könnte. Er forderte die Schulleiter auf, die Eltern darüber zu informieren, ob zur Eröffnung des neuen Schuljahres Feierlichkeiten zur Begrüßung der Schüler stattfinden werden oder nicht.
Lissabon: In Lissabon ist die historische Seilbahn »Elevador da Glória« entgleist und umgekippt. Nach Berichten portugiesischer Medien starben dabei mindestens 15 Menschen, darunter möglicherweise auch Touristen aus dem Ausland. Laut Angaben der Einsatzkräfte wurden 18 Personen verletzt, vier davon schwer. Ein Sprecher des Einsatzteams machte keine Angaben zu den Nationalitäten der Opfer. Portugals Regierung rief für Donnerstag einen nationalen Trauertag aus. Der Unfall ereignete sich am Mittwochabend aus bislang unbekannter Ursache im Zentrum der portugiesischen Hauptstadt. In einer ersten Reaktion gab das Außenministerium in Bukarest bekannt, dass bislang keine Informationen über rumänische Opfer vorliegen und keine Anträge auf konsularische Unterstützung eingegangen sind.
Sport: Die rumänische Fußballnationalmannschaft trifft am Freitagabend in Bukarest in einem Freundschaftsspiel auf die kanadische Nationalmannschaft. Am Dienstag, dem 9. September, bestreiten die Rumänen auswärts ein offizielles Spiel gegen Zypern in der Gruppe H der Vorrunde zur WM im nächsten Jahr in Kanada, den USA und Mexiko. Tabellenführer ist Bosnien mit 9 Punkten, gefolgt von Österreich und Rumänien mit jeweils 6 Punkten, Zypern mit 3 Punkten und San Marino mit null Punkten. Das letzte Mal war Rumänien 1998 in Frankreich bei einer WM dabei.