Rumänischer Spielfilm „Das neue Jahr, das es nie gab“, von der französischen Fachpresse positiv aufgenommen
„Der Film über die rumänische Revolution, den es geben musste“. So beschreibt die französische Fachpresse den Spielfilm „Das neue Jahr, das es nie gab“ von Bodgan Muresanu, der im September 2024 in Rumänien und Ende April 2025 in Frankreich und Belgien, in die Kinos kam.
Valentina Beleavski, 27.06.2025, 16:07
Der Film wurde auf verschiedenen Festivals mehrfach preisgekrönt und erhielt bei der Gopo- Gala 2025 10 Auszeichnungen. Darunter auch der Preis für den besten Hauptdarsteller für die Rolle Gelu, gespielt von Adrian Vancica. Der Darsteller lädt die rumänische Diaspora dazu ein, diesen Film nicht zu verpassen. Hier ist der Grund: „Die Rumänen, die im Ausland sind, sollten diesen Film mit ihren Kindern, mit ihren Freunden sehen, denn der Film zeigt sehr gut die Spannung jener Zeiten, als jeder Angst hatte, jeder von einem Tag auf den anderen lebte und dachte, dass man ihn abhören könnte, dass ihm etwas Schlimmes passieren könnte. Der Film zeigt eine graue Welt, eine Welt, in die ich, ehrlich gesagt, nicht zurückkehren möchte, und eine Welt, in die man so leicht eintreten kann, wenn man nicht aufpasst. Abgesehen von der Realität, die er zeigt, sprechen wir von einem Film mit sehr guten Schauspielern, einer Geschichte, die einen bei Laune hält also ein guter Film“.
Jede Figur stellt sich auf ihre Weise gegen das Regime, weil sie ihr Schicksal unter einem kommunistischen Regime nicht akzeptieren will, sondern versucht, sich auf die eine oder andere Weise dagegen zu wehren, erklärt Adrian Vancica. Seine Figur, Gelu, ist ein einfacher Arbeiter, ein Vater, der verzweifelt versucht, einen Brief seines Sohnes von der Post zu holen, in dem er den Weihnachtsmann bittet, „möge Nea Nicu sterben“, ohne zu wissen, dass dies der Spitzname des Diktators Nicolae Ceaușescu war. Es ist vielleicht eine der stärksten Geschichten des Films. Adrian Vancica erzählt, wie er es geschafft hat, sich in die Haut der Figur zu versetzen: „Ich musste für diese Rolle einfach meine Erinnerungsschubladen öffnen. Denn ich weiß, was eine Familie, die Radio Free Europe hört, bedeutet. So war es in meiner Familie: wir haben langsam diesem Radio zugehört, wir haben mit den Nachbarn geflüstert… Ich habe diese Erinnerungen. Und für die Rolle von Gelu habe ich mich von meinem Vater inspirieren lassen, von anderen Nachbarn, die ich mir gut eingeprägt habe… Die Autorität eines Elternteils, der in der Ecke des Systems gefangen ist… Ich habe die Kälte erlebt, die Hausaufgaben bei Kerzenlicht, die grauen Kleider, die sozialistischen Bauplatten, die nichts Wohlwollendes an sich hatten.“
Man muss dazu sagen, dass Adrian Vancica vor allem für seine TV-Comedy- und Stand-up-Rollen bekannt ist. Wie war also der Übergang zu einer dramatischen Rolle? „Sie kennen das Sprichwort: Wo es viel Licht gibt, gibt’s auch viel Dunkelheit. Wo es viel Komödie gibt, gibt es auch Drama. Ich mag dramatische Rollen. Wann immer sich mir die Gelegenheit bietet, ergreife ich eine. Es war nicht unbedingt mein Mut, sondern der des Regisseurs, der mich für eine solche Rolle ausgewählt hat, und ich danke ihm, denn ich mag sie, ich habe immer noch die Mittel für das Drama. Der Übergang war für mich nicht so schwer, es war eine große Freude. Ich habe mich darauf gefreut, denn im Laufe der Jahre, in denen ich Improvisation, Stand-up, Comedy geschrieben und Comedy gespielt habe, habe ich natürlich eine Stärke für dramatische Rollen entwickelt, denn sie geben dir eine andere Art von Realismus, an den man herangehen muss.“
Und diese Freude hat sich ausgezahlt, denn Adrian Vancica hat dieses Jahr den Gopo-Preis für den besten Hauptdarsteller gewonnen. Was bedeutet dieser Preis für ihn? „Natürlich freue ich mich sehr über diese Auszeichnung. Es bedeutet schließlich Anerkennung für die Zukunft. Dass der Film in die Zeit der Präsidentschaftswahl fiel, die meiner Meinung nach vielleicht die wichtigste Wahl ist, die unser Land je hatte, hat vielleicht auch einen Unterschied gemacht. Und ich bin sehr glücklich darüber, dass der Film viele Zuschauer gefunden hat. Er hat auch Preise auf Festivals bekommen, große Festivals und viele Preise, aber er hat auch ein Publikum gefunden.“