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EXT. MAŞINĂ. NOAPTE: ein Film über sein eigenes Making-of

Die Geschichte handelt davon, wie man einen Film NICHT macht - „ein Making-of mit dem Flair einer absurdistisch-postmodernen Chronik" sagt der Regisseur Andrei Crețulescu.

Foto: Adi Mărineci
Foto: Adi Mărineci

, 26.10.2024, 15:16

EXT. MAŞINĂ. NOAPTE ist der zweite Spielfilm von Andrei Crețulescu und in seiner Besetzung sind vier emblematische Schauspieler der Neuen Welle zu finden: Rodica Lazăr, Șerban Pavlu, Andi Vasluianu und Dorian Boguță. Die Produktion besteht aus drei Teilen, die in aufeinanderfolgenden Aufnahmen gedreht wurden, EXT. MAȘINĂ. NOAPTE kombiniert mehrere Genres und Stile und seine Geschichte handelt davon, wie man einen Film NICHT macht – „ein Making-of mit dem Flair einer absurdistisch-postmodernen Chronik“, wie der Regisseur anmerkt. Laut dem Schauspieler Șerban Pavlu ist der Film „in jeder Hinsicht einzigartig: die Art und Weise, wie er geschrieben ist, die Art und Weise, wie er geschnitten ist, die Besetzung des Films, einschließlich meiner Rolle“, sagt der Darsteller.

 

Der Regisseur Andrei Crețulescu: „Es ist ein sehr rumänischer Film. Klar, könnte man sagen, aber alle rumänischen Filme können als sehr rumänisch betrachtet werden. Das stimmt, aber dieser hier, auch wenn er schwierig oder unglaublich erscheinen mag, ist auch sehr retro, er ist auch sehr gesprochen, und deshalb bezeichne ich ihn als „sehr rumänisch“. Es ist ein sehr gesprochener Film, außerdem habe ich das Gefühl – was durch die Reaktion des Publikums sowohl auf dem TIFF als auch bei der Premiere bestätigt wurde – dass es um einen Film handelt, der das rumänischsprachige Publikum ein wenig mehr mitreißen kann. Aber als ich sagte, dass er rumänisch ist, meinte ich natürlich nicht, dass es ein Film ist, der nur für das rumänische Publikum bestimmt ist. Ich sagte, dass er sehr rumänisch ist, denn wie wir bereits wissen, der Film basiert viel auf Konversationen. Deshalb denke ich, dass das Publikum, das Rumänisch als Muttersprache hat, einen großen Vorteil gegenüber den Zuschauern hat, die gezwungen sind, die Untertitel zu lesen, bei denen man natürlich fast die Hälfte des Sinns der Dialoge verliert.

 

 

Die Produktion ist auch schwer zu vermarkten, denn so sehr man auch den Finger darauf legen und sagen möchte, dass er in dieses Genre passt, jede Klassifizierung von vornherein falsch ist, denn man kann praktisch nicht alle Ebenen abdecken, auf denen dieser Film läuft, wie ein Ball in einem Spiel, wenn man so will. Deshalb wird es Zuschauer geben, die ihn als Thriller sehen werden, andere werden ihn als Komödie oder Satire sehen. Alle diese Definitionen sind eigentlich richtig. Es gibt keine perfekte Definition, aber auch keine falsche, sozusagen. EXT. MAŞINĂ. NOAPTE bedeutet viele Filme in einem.“

 

 

EXT. MAŞINĂ. NOAPTE, ein blutiger Thriller, der zu seinem eigenen „Making of“ wird, aber auch zu einem Gespräch über Film, Angst und Fiktion, wurde während der rumänischen Filmtage auf dem TIFF (Transilvania International Film Festival) uraufgeführt und ist vor kurzem in die Kinos des Landes gekommen. Andrei Crețulescu: „Eigentlich hatte ich ursprünglich einen richtigen Thriller geplant, einen klassischen Thriller sozusagen, einen Thriller mit 10 Figuren, die in einer Berghütte wegen eines Sturms eingeschlossen werden und sich am Ende aus verschiedenen Gründen gegenseitig umbringen. Es war eine sehr blutige Geschichte, und auf dem Papier klang sie als Drehbuch großartig. Aber dann kam die Pandemie, und wir mussten das ganze Unternehmen neu überdenken.

 

 

Und zu der Pandemie kam noch hinzu, dass ich Vater wurde und ich dachte, dass ein Film, in dem sich Menschen gegenseitig umbringen, zu diesem Zeitpunkt vielleicht nicht das Richtige für mich ist. Deswegen dachte ich, es wäre vielleicht spannender, einen Film darüber zu machen, wie man einen Thriller macht, einen Film über Leute, die einen blutigen Thriller produzieren wollen. Der ursprüngliche Thriller ist also irgendwie auch in diesem Film vorhanden, er hat nur eine andere Perspektive. Zudem dachte ich, es wäre einfacher, wenn wir statt eines Films mit zehn Schauspielern einen Film mit nur vier Schauspielern hätten. Aber diese vier Schauspieler spielen insgesamt etwa 12 Figuren. Wir haben also sozusagen gewonnen und nicht gewonnen.

 

 

Und es war viel schwieriger, weil wir uns von Anfang an diese Struktur auferlegt haben, den Film aus drei großen Teilen zu machen, die in Folge gedreht werden, also ohne Schnitt. Das war für alle im Team schwer, außer für mich, sagen wir mal. Es ist für absolut jeden schwer, aber gleichzeitig ist es auch spannend. Ohne Schnitt passiert alles, was passiert, direkt vor deinen Augen. Keine Schnitte, keine Nahaufnahmen. Ich, als Autor des Films, zwinge die Zuschauer nicht – durch den Schnitt – zu sehen, wen oder was sie sehen sollen. Die Zuschauer haben ein Bild, und sie entscheiden sich dafür, das anzuschauen, wovon Sie glauben, dass es sie begeistert oder fasziniert. Deshalb scheint mir die Sequenzaufnahme ein ehrlicher Vorschlag in unserer ganz besonderen Beziehung Regisseur – Zuschauer zu sein.“

 

 

Codruța Crețulescu, Vlad Rădulescu und Claudiu Mitcu sind die Produzenten des Films, im Auftrag von Kinosseur, Avanpost Media und Wearebasca. Die Kameraführung stammt von Andrei Butică, der Schnitt von Cătălin Cristuțiu, Bühnenbild und Kostüme von Mălina Ionescu. Alexandru Dragomir ist der Tontechniker und Marius Leftărache ist der Sounddesigner. Andrei Crețulescu wurde 2015 von der Kritik gefeiert, als sein Kurzfilm RAMONA in der Sektion „Semaine de la Critique“ in Cannes einen Preis gewann. Sein Spielfilmdebüt CHARLESTON (2017) feierte seine Weltpremiere im Wettbewerb von Locarno, wurde auf mehr als 30 internationalen Festivals gezeigt und war ein Publikumserfolg in den rumänischen Kinos.

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