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Rumänisches Biennale-Projekt zum Thema Arbeit

Rumänien ist auf der 60. Internationalen Kunstausstellung La Biennale di Venezia mit einem Projekt vertreten, das die Arbeit in den Mittelpunkt rückt. "What work is," ein Konzept des Künstlers Șerban Savu wird vom 20. April bis zum 24. November 2024 im rumänischen Pavillon in den Giardini della Biennale und in der Neuen Galerie des rumänischen Instituts für Kultur und humanistische Forschung in Venedig gezeigt.

Rumänisches Biennale-Projekt zum Thema Arbeit
Ein eingespieltes Team: Ausstellungskurator Ciprian Mureșan (links) und Künstler Șerban Savu (Foto: Ștefan Ristache)

, 27.04.2024, 17:27

Șerban Savu, der als bildender Künstler in Cluj lebt und arbeitet und dort auch Kunst studiert hat, thematisiert als realistischer Maler  die Beziehung zwischen Arbeit und Freizeit. Savu hält das Alltagsleben und die zeitgenössische Existenz in Rumänien fest, mit einer Vorliebe für Themen, die mit Arbeit und Vergnügen zu tun haben, wie er selbst erzählt.

„What Work Is“ ist der Titel eines Gedichts von Philip Levine, einem Dichter, der sich mit der Arbeit beschäftigt hat und sich Fragen darüber gestellt hat, was Arbeit ist, und diese dann auf absolut bewundernswerte Weise beantwortet hat. Ich habe mich in seinen Gedichten wiedergefunden.  Ich habe mich schon länger mit diesem Thema beschäftigt oder dafür interessiert. In gewisser Weise habe ich es durch den Filter der Kunstgeschichte betrachtet, indem ich mir die Propagandakunst aus der Zeit vor 1989 angeschaut habe, die immer noch unter uns ist und auch heute noch existiert, aber nicht mehr so sichtbar ist. Wir wissen noch nicht, wie wir damit umgehen sollen. Es ist noch zu wenig Zeit vergangen, als dass wir eine entspannte oder objektive Haltung einnehmen könnten. Wir sind zu subjektiv. Und so haben wir das Thema Arbeit in Angriff genommen und versucht zu verstehen, wer wir heute wirklich sind. Aber eben mit Hilfe der Kunst und der Geschichte der Idee“.

Doch was erwartet die  Besucher der Biennale, was bekommen sie zu sehen?

„Im Zentralpavillon gibt es ein großformatiges Polyptychon mit etwa 40 Werken geben. Eine dominante Wand wird natürlich durch eine Sockelstruktur ergänzt, auf der vier Modelle ausgestellt werden, vier Modelle von ikonischen Gebäuden mit Mosaikeinsätzen. Und in der Neuen Galerie des Rumänischen Kulturinstituts zeigen wir sieben Monate lang ein großformatiges Mosaik mit einer Picknick-Szene, einer entspannenden Szene, einem Maifeiertag, aber anders als früher. Einer, an dem die Menschen frei feiern können, wie sie wollen, ohne Propaganda.“

Warum hat Șerban Savu aber die Form des Polyptychons für die Präsentation seiner Kunst gewählt?

„Ich betrachte die Realität und das, was mich umgibt, durch den Filter der Kunstgeschichte, und das Polyptychon, die Form der religiösen Kunst, dient in gewisser Weise meiner Ideologie, wie die Religion… Früher war die Arbeit Teil der offiziellen Kunst und der Propagandakunst und etwas Grundlegendes im Aufbau der Gesellschaft. Jetzt sind die Dinge natürlich anders, und ich war daran interessiert, zu sehen, wie die heutige Welt ihre Unabhängigkeit finden kann und wie sie die Produktionssysteme umgehen und ihre Autonomie finden kann. Arbeit setzt natürlich einen Zustand der Entfremdung voraus, vor allem wenn man im Ausland arbeitet. Das passiert auch den Leuten, die nach einer langen Zeit im Ausland zurückkehren und in andere Realitäten eintauchen, von denen sie sich entfremdet fühlen.“

Das Projekt auf der Biennale von Venedig wird von dem Künstler Ciprian Mureșan kuratiert, einem Künstlerkollegen und Mitarbeiter von Șerban Savu.

„Künstler haben eine besondere Beziehung zur Arbeit. Ich als Künstler bin eigentlich kein Kurator von Beruf, ich bin jetzt Kurator durch die Umstände, denn ich bin ein Atelierkollege von Șerban , ein Ateliernachbar von Șerban , das heißt, wir teilen uns das Atelier. Aber Arbeit bedeutet für uns Künstler, morgens ins Atelier zu gehen, und bis abends zu arbeiten, ohne unbedingt auch Ergebnisse zu erzielen. Natürlich können Künstler auch Bohemiens sein… Wir haben mit einer Auswahl von Werken begonnen. Wir können sagen, dass wir recht schnell zu einem Ergebnis gekommen sind, weil wir durch das gemeinsame Atelier auf einer Wellenlänge sind. Wir sind irgendwie sehr intuitiv, haben uns umgesehen und sind zu einem Ergebnis gekommen.“

Die Projektauswahl war ein schwieriger Prozess – aber die rumänische Kommissarin für die Biennale Venedig, Ioana Ciocan, rechnet mit einem Erfolg:

“Der rumänische Pavillon auf der Biennale von Venedig lässt die Zuschauer nie kalt. In diesem Jahr sind fast 90 Länder mit nationalen Pavillons vertreten, Rumänien hat seit 1938 das große Glück, einen eigenen Pavillon in den Giardini der Biennale zu haben, und jedes Mal hat Rumänien äußerst wichtige Künstler: von Nicolae Grigorescu, Ștefan Luchian, Henry Mavrodin, Geta Brătescu bis hin zu Adrian Ghenie, um an die gegenwärtige Szene zu erinnern. Es wird uns sicherlich auch diesmal ein sehr beliebter Pavillon gelingen, in dem sich die Menschen treffen und Szenen finden werden, die ihnen sehr vertraut sind.

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