Kirche in Deseşti, um 1770 erbaut, heute auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes
In Deseşti befindet sich eine der acht Kirchen der Maramuresch, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Die Gemeinde Desești liegt etwa 42 km von Baia Mare und 23 km von Sighetu Marmației entfernt und wird von den Flüssen Mara und Râușor durchflossen.
Eugen Cojocariu und Ana-Maria Cononovici, 30.09.2025, 15:51
Desești ist unterhalb des Gipfels Creasta Cocoșului gelegen. Hier befindet sich eine der acht Kirchen der Maramuresch, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, wie der Pfarrer Ioan Ardelean erzählte: „Wir sind immer stolz darauf und sagen, dass unsere Kirche die schönste ist! In Deseşti gibt es eine Kirche, die 1770 erbaut und 1780 bemalt wurde. Sie ist wahrscheinlich die Kirche mit den am besten erhaltenen Malereien im postbyzantinischen Stil, aber mit einem rustikalen Charakter. Hier kann man auch die Blumenmotive bewundern, die auch auf den Blusen der Frauen aus dem Fürstentum Maramuresch zu sehen sind“.
Eine Sixtinische Kapelle der Maramuresch, sagte der Pfarrer Ioan Ardelean und fügte hinzu: „Eine Kirche entsteht immer aus dem Glauben einer Gemeinschaft. Die Dorfbewohner haben sich in einer Zeit wie der des 18. Jahrhunderts unter enormen Schwierigkeiten bemüht, die Kirche mit ausgewählten Gemälden und wertvollen Ikonen zu schmücken. Die älteren Menschen des Dorfes sagen, dass der Preis einer Ikone dem eines Ochsenpaares entsprach. In dieser Kirche treffen sich aus künstlerischer Sicht Radu Munteanu, der Maler, der aus dem Dorf Ungureni in der Region Lăpuş stammt, und Alexandru Ponehalschi.“
Die Aufnahme der Kirche in die Liste des Weltkulturerbes erforderte eine umfassende Restaurierung: Ioan Ardelean: „Im Jahr 1999 wurde die Kirche in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. In den Jahren 1996-1998 wurde die Bewerbung vorbereitet und dafür umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Die Malereien sind in ihrer ganzen Pracht zur Geltung gekommen, sie sind lebendig, warm, in Pastellfarben gehalten. Dann wurden alle 14 Ikonen restauriert, von denen einige aus der alten Kirche stammen, die 1717 bei der letzten Invasion der Tataren niedergebrannt wurde. Wir haben drei Ikonen aus der alten Kirche, die älteste aus dem Jahr 1650, zwei weitere aus dem Jahr 1690.“
Ebenfalls auf Initiative des Pfarrers Ioan Ardelean wird hier das Kunst- und Solidaritätscamp „Satul copilăriei” (Das Dorf der Kindheit) organisiert, in dem Kunst zu therapeutischen Zwecken eingesetzt wird. Seit vielen Jahren findet hier auch ein renommiertes Kreativcamp statt, an dem große Maler aus Rumänien teilgenommen haben. Ebenfalls in Deseşti findet seit über vier Jahrzehnten ein berühmtes Poesiefestival statt, das heute den Namen des Dichters Nichita Stănescu.