Rumänien rüstet seine Armee auf
Das Verteidigungsministerium in Bukarest setzt seine Bemühungen zur Stärkung der rumänischen Verteidigungskapazität fort.
Daniela Budu und Florin Lungu, 01.10.2025, 14:11
Das Verteidigungsministerium in Bukarest hat das Parlament um die Genehmigung für den Kauf von über 200 hochmodernen Panzern gebeten, die in Rumänien produziert werden sollen. Darüber hinaus sollen bis 2040 Dutzende von Derivaten und Maschinengewehren in den Besitz der rumänischen Armee gelangen. Bukarest wird insgesamt über 7 Milliarden Dollar für die Erneuerung der Armeeausrüstung zahlen, während Russland ständig die militärischen Fähigkeiten der NATO-Mitglieder testet. Ziel ist es laut einer Erklärung des zuständigen Ministeriums, die Einsatzfähigkeit der Armee zu erhöhen, um sowohl die Verteidigungsmissionen des Landes als auch seine internationalen Verpflichtungen erfüllen zu können.
Zur Erinnerung: Rumänien, ein Mitgliedstaat der NATO und der Europäischen Union, hat 2023 einen ersten Vertrag über den Erwerb von 54 Abrams-Panzern aus Beständen der US-Armee im Wert von etwas mehr als einer Milliarde Dollar unterzeichnet, wobei die vollständige Lieferung 2028 abgeschlossen sein soll. Rumänien, das eine 650 km lange Grenze zur Ukraine hat, beherbergt derzeit ein US-amerikanisches Raketenabwehrsystem und eine ständige NATO-Kampfgruppe. Seit Russland begonnen hat, ukrainische Häfen und Infrastruktur jenseits der Donau anzugreifen, haben Drohnen wiederholt den rumänischen Luftraum verletzt.
Kürzlich sagte der EU-Verteidigungskommissar Andrius Kubilius, die Länder an der Ostflanke der Europäischen Union, darunter Rumänien, seien sich über die Notwendigkeit einer „Drohnenmauer“ mit fortschrittlichen Erkennungs-, Verfolgungs- und Abfangfunktionen einig. Andererseits erklärte der zuständige Minister Ionuţ Moşteanu bei einem Besuch in Luxemburg, wo er konkrete Projekte zur Stärkung der rumänischen Verteidigungsindustrie besprach, dass Rumänien starke Partnerschaften, Investitionen in Technologie und einen ständigen Dialog mit Verbündeten brauche.
Und in Polen, auf dem jüngsten Warschauer Sicherheitsforum mit über 2.100 Teilnehmern aus über 80 Ländern, betonte er: „Wenn wir ein sicheres Europa wollen, muss die Ostflanke stark sein.“ Dort diskutierte der Minister mit Amtskollegen aus den NATO-Staaten, dem stellvertretenden Generalsekretär des Bündnisses und Industriepartnern, wie man wirksamer auf die Herausforderungen Russlands reagieren und Investitionen in die Rüstungsindustrie fördern könne. Diese brächten, so Ionuţ Moşteanu, nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch Arbeitsplätze und trügen zur wirtschaftlichen Entwicklung bei.
Angesichts der immer häufigeren russischen Eingriffe mit Drohnen und Flugzeugen in den europäischen Luftraum sagte der Minister: „Die Ostflanke muss gestärkt werden, von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer.“ In diesem Zusammenhang sei auch daran erinnert, dass vom 20. Oktober bis 13. November in Rumänien und Bulgarien die Militärübung „Dacian Fall 2025“ stattfindet, eine groß angelegte Verteidigungsübung zur Stärkung der Sicherheit des Bündnisses in Osteuropa. Truppenverbände mit militärischer Ausrüstung, darunter auch NATO-Panzer, sind bereits ins Land eingetroffen. Über 5.000 Soldaten aus zehn NATO-Staaten werden an der von beiden Ländern ausgerichteten Ausbildung teilnehmen.