Republik Moldau rückt immer näher an die EU heran
Die Präsidentin des Europäischen Parlaments Roberta Metsola war am Freitag zu einem offiziellen Besuch in Chișinău, wo sie im Plenum des Parlaments die Unterstützung Brüssels für den EU-Beitritt der Republik Moldau bekräftigte.
Leyla Cheamil, 10.11.2025, 16:16
Laut Roberta Metsola habe die Republik Moldau bemerkenswerte Fortschritte auf dem Weg zur europäischen Integration durch die Stärkung der Rechtsstaatlichkeit erzielt. Sie betonte, dass die Europäische Union mit dem gleichen Mut und der gleichen Klarheit reagieren soll, sich aber auch auf eine Erweiterung vorbereiten müsse, die die Funktionsweise der Union verändern werde. Die Republik Moldau, so Metsola, mache entschlossene Fortschritte in Richtung der Aufnahme von Beitrittsverhandlungen bis Ende dieses Jahres. Der Präsident des Parlaments in Chișinău, Igor Grosu, erklärte seinerseits, dass die Republik Moldau in einer für den Kontinent schwierigen Zeit Widerstandsfähigkeit bewiesen habe, dass der Staat seinen pro-europäischen Kurs beibehalten habe und dass die Bürger diesen Kurs durch ihre Stimme bestätigt hätten.
Präsidentin Maia Sandu erklärte, dass sich die Republik Moldau auf die Integration vorbereite und weiterhin auf die Unterstützung des Europäischen Parlaments zähle. Maia Sandu: „Heute modernisiert sich Moldau, stärkt seine Institutionen, baut Brücken, Straßen und Stromleitungen, die uns mit der Europäischen Union verbinden, integriert unsere Wirtschaft in den europäischen Markt und bereitet das Land auf den Beitritt vor. Der diese Woche veröffentlichte Erweiterungsbericht bestätigt, dass Moldau von allen Kandidatenländern die größten Fortschritte gemacht hat. Wir haben noch viel zu tun, aber wir haben auch viel Unterstützung. Die Eröffnung des Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments in Chişinău wird uns helfen, unsere nationale Gesetzgebung an die europäische anzupassen. Das ist eine enorme Anstrengung, und die Unterstützung des Europäischen Parlaments wird diesen Prozess klarer und effizienter machen. Wir werden weiterhin ehrgeizig und ernsthaft daran arbeiten und sind zuversichtlich, dass das Tempo von beiden Seiten beibehalten wird. Wir zählen weiterhin auf Ihre Unterstützung, auf die Unterstützung des Europäischen Parlaments, bei diesen für uns, für die Republik Moldau, enormen, aber für die Freiheit und das Wohlergehen unserer Bürger lebenswichtigen Anstrengungen.”
In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Maia Sandu räumte Roberta Metsola ein, dass die Republik Moldau bisher bemerkenswerte Fortschritte in Bezug auf den EU-Beitritt erzielt habe, aber dass noch viel zu tun sei in Bezug auf Reformen im Bereich der Rechtsstaatlichkeit, der Korruptionsbekämpfung, der Funktionsweise demokratischer Institutionen und der effizienten Absorption europäischer Fonds. Laut der Präsidentin des Europäischen Parlaments, werden die Ukraine und die Republik Moldau individuell behandelt. Die Entkopplung der beiden Länder, so Metsola weiter, sei für Chișinău kein Verhandlungsthema, aber es sei klar, dass, wenn ein Land die Bedingungen erfülle, „die Entscheidung getroffen werden muss“.