EU-Agrarkommissar Christophe Hansen bei Gesprächen in Bukarest
Der rumänische Ministerpräsident Ilie Bolojan hat sich am Mittwoch mit dem EU-Kommissar für Landwirtschaft und Ernährung Christophe Hansen in Bukarest getroffen. Der Besuch des EU-Agrarkommissars in Bukarest findet im Zusammenhang mit den Verhandlungen über die neue Gemeinsame Agrarpolitik und den Mehrjährigen Finanzrahmen 2028-2034 statt.
Ştefan Stoica, 09.10.2025, 16:27
Laut Bolojan bei Gesprächen mit dem EU-Agrarkommissar, weise Rumänien in Bereichen wie der Schweinefleischproduktion und der Verarbeitungskapazität erhebliche Defizite auf, was dazu führt, dass das Land Rohstoffe exportiert und Fertigprodukte importiert. Es sei besonders wichtig, die Produktion und Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte zu stärken. Von großer Bedeutung seien auch die Investitionen, die zur Diversifizierung der Produktion führen, einen deutlichen Beitrag zur Entwicklung einer modernen landwirtschaftlichen Infrastruktur bringen und die lokalen Produzenten unterstützen, um die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt zu steigern. Der EU-Kommissar Christophe Hansen stellte seinerseits neue Maßnahmen vor, die dazu abzielen, die europäischen Landwirte zu schützen und die Entwicklung ländlicher Gebiete zu fördern, damit diese für die neuen Generationen attraktiver werden. „Der Schwerpunkt liegt auf der Unterstützung kleiner und familiengeführter Betriebe, der Förderung junger Landwirte sowie der Unterstützung großer Betriebe, unter anderem durch Investitionen in moderne Technologien wie Bewässerungssysteme“, so der Regierung in Bukarest nach den Gesprächen zwischen den beiden.
Nach Ansicht des Premiers sei es von entscheidender Bedeutung, dass die künftige Gemeinsame Agrarpolitik ausgewogen bleibt und über ein angemessenes Budget verfügt, da einige Mitgliedstaaten eine Kürzung der europäischen Mittel vorschlagen. Die Regeln für den Zugang zu Finanzmitteln müssen realistisch sein und dem Entwicklungsstand jedes Staates angepasst werden, um den Schutz der Landwirte und den effektiven Zugang zu den verfügbaren Ressourcen zu gewährleisten, so Premier Bolojan. Außerdem ist Rumänien der Ansicht, dass die Kohäsionsfonds und die für die Gemeinsame Agrarpolitik bestimmten Mittel getrennt bleiben und sich gegenseitig ergänzen sollten.
Das Paket mit Vorschlägen zum mehrjährigen Finanzrahmen 2028-2034 wurde im Juli von der Europäischen Kommission veröffentlicht, und die Verhandlungen sollen etwa zwei Jahre dauern. Ilie Bolojan diskutierte am Mittwoch auch mit Vertretern der großen Produzenten und Verarbeiter aus dem Agrarbereich darüber, wie die Regierung sie dabei unterstützen kann, ihre Produktionskapazität zu steigern und rumänische Produkte auf den nationalen und internationalen Märkten zu fördern. Der Regierungschef führte auch Gespräche zu diesen Themen mit Vertretern des Verbandes der großen Handelsnetze in Rumänien. Diese erklärten sich bereit, zur Förderung rumänischer Produzenten auf ausländischen Märkten beizutragen. Die Vertreter der Unternehmer sprachen über die Schwierigkeiten, mit denen sie bei der Durchführung von Investitionsprojekten konfrontiert sind und zeigten sich bereit, die Beratungen fortzusetzen, um Lösungen zu finden, die die Produktionskapazität steigern und rumänische Produkte in den Geschäften des Landes und auf den ausländischen Märkten unterstützen.