Züge fahren wieder zwischen Bukarest und Kiew
Ein Direktzug auf der Strecke Kiew–Ungheni–Bukarest Nord und zurück wird ab dem 10. Oktober 2025 eingeführt - das teilte die nationale rumänische Eisenbahngesellschaft CFR Călători neulich mit. Eine entsprechende Ankündigung kam auch von ukrainischer Seite. So wird das ukrainische Schwesterunternehmen eine tägliche Bahnverbindung zwischen Kiew und Bukarest aufnehmen, wie das zuständige Ministerium im Nachbarland verkündete.
Ştefan Stoica, 07.10.2025, 14:24
Die neue Strecke verbindet die Ukraine mit Rumänien über Kiew, Winnyzja, Schmerinka, Mohyliw-Podilskyj, Weltschinets, Ungheni und Iași. Endstation ist der Bukarester Nordbahnhof. Die Fahrtzeit zwischen Bukarest und Kiew beträgt rund 24 Stunden – ebenso in umgekehrter Richtung. Der Fahrpreis ist eher erschwingich: für ein Schlafwagen-Ticket bis Kiew in einem Vierbettabteil werden 73,40 Euro fällig.
Der internationale Zug IR 99/401 Kiew (Abfahrt 06:30 Uhr) – Bukarest Nord (Ankunft 06:47 Uhr) verkehrt ab dem 10. Oktober 2025, während der Zug IR 402/100 Bukarest Nord (Abfahrt 19:10 Uhr) – Kiew (Ankunft 19:34 Uhr) ab dem 11. Oktober 2025 in Betrieb genommen wird.
„Die Einführung dieser Strecke ist ein weiterer Schritt zur Integration der Ukraine in den europäischen Verkehrsraum“, erklärten Vertreter der ukrainischen Bahngesellschaft Ukr-zaliz-nytsia. Der rumänische Staatssekretär im Verkehrsministerium, Ionel Scrioșteanu, hatte bereits im August angekündigt, dass ukrainische Waggons dem Zug *Prietenia* über Chișinău angehängt werden sollen. Seit dem Sommer sind Gespräche über die Wiedereinführung einer Direktverbindung zwischen den beiden Hauptstädten geführt und Testfahrten unternommen worden.
Seit einigen Jahren gibt es keine direkte Zugverbindung zwischen Bukarest und Kiew mehr. Ein wesentlicher Unterschied besteht darin, dass die neue Strecke nun über Ungheni führt und die Republik Moldau durchquert, während der frühere Zug nicht durch die Moldau fuhr, sondern Rumänien am Grenzpunkt Vișcani–Wadu Siret (Ukraine) verließ.
Die Wiederherstellung der Bahnverbindung zwischen den Hauptstädten der beiden Nachbarstaaten gilt als normaler Schritt in einem geopolitischen Umfeld, das durch den Krieg Russlands gegen seinen ehemaligen sowjetischen Vasallen schwer belastet ist und bereits seit über dreieinhalb Jahren andauert. Seit Beginn dieser illegalen und ungerechtfertigten Aggression habe Bukarest – im Einklang mit den NATO-Verbündeten und den Partnern in der Europäischen Union – konsequent an der Seite des Angegriffenen gestanden. Die rumänische Hauptstadt habe den ukrainischen Flüchtlingen humanitäre Hilfe geleistet, militärische Ausrüstung geliefert und den Transit ukrainischen Getreides zu seinen Exportzielen ermöglicht – trotz der feindseligen, scheinbar pazifistischen Rhetorik selbsternannter „Souveränisten“ im eigenen Land, von denen viele Beobachter sagen, sie stimmten lieber Töne an, die Moskau gefallen.