Rumänien und USA wollen strategische Partnerschaft weiter ausbauen
In Washington hat Rumäniens Außenministerin Oana Țoiu ihren amerikanischen Amtskollegen Marco Rubio getroffen. Bei dem Gespräch ging es um die Vertiefung der strategischen Partnerschaft zwischen Bukarest und Washington – von der Sicherheit an der NATO-Ostflanke bis zur Zusammenarbeit in Wirtschaft und Energie.
Corina Cristea und Alex Sterescu, 09.10.2025, 15:12
Die Vertiefung der strategischen Partnerschaft zwischen Rumänien und den Vereinigten Staaten war das zentrale Thema der Gespräche, die Außenministerin Oana Țoiu in Washington mit US-Außenminister Marco Rubio geführt hat. Es war das erste bilaterale Treffen der beiden Politiker und fand auf Einladung des US-Außenministers statt – im Anschluss an die multilateralen Formate während der UNO-Hochrangigen Woche.
Im Mittelpunkt des Dialogs standen Fragen der Verteidigung, Sicherheit, Energie und Wirtschaft, aber auch die gemeinsame Verantwortung beider Staaten für Stabilität in ihrer Nachbarschaft. Die rumänische Ministerin hob die strategische Bedeutung der Schwarzmeerregion für die euroatlantische Sicherheit hervor und betonte die enge Zusammenarbeit zwischen Rumänien und den Vereinigten Staaten beim Schutz der NATO-Ostflanke.
Ein wichtiger Punkt war dabei die amerikanische Militärpräsenz in Rumänien, insbesondere die Rolle des Stützpunkts Mihail Kogălniceanu im Südosten des Landes. Dieser gelte als zentraler Pfeiler der Abschreckungs- und Verteidigungshaltung des Bündnisses an der Ostflanke.
Die Gespräche umfassten auch den Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und die Förderung gemeinsamer Investitionen in Schlüsselbranchen. Besondere Aufmerksamkeit galt den Energieprojekten, die für die Energiesicherheit Rumäniens und der gesamten Region von grundlegender Bedeutung sind. Beide Seiten betonten zudem die Notwendigkeit, private Partnerschaften in Bereichen wie Hochtechnologie, Cybersicherheit, Innovation und Künstliche Intelligenz zu fördern.
Auch das Thema Visa-Waiver wurde angesprochen. Die rumänische Seite verwies auf die gute Zusammenarbeit bei der Sicherung der Außengrenzen und die Vorteile, die eine Visumserleichterung für Tourismus und wirtschaftliche Beziehungen mit sich bringen würde.
Der US-Außenminister Marco Rubio würdigte die hohe Qualität der bilateralen Beziehungen und unterstrich das Interesse der Vereinigten Staaten, die Zusammenarbeit mit Rumänien insbesondere im wirtschaftlichen und energiewirtschaftlichen Bereich weiter zu intensivieren. Beide Politiker betonten die Bedeutung des rumänischen Diaspora-Netzwerks in den USA, das als wichtige Brücke zwischen beiden Gesellschaften gilt.
Zum Abschluss vereinbarten Țoiu und Rubio, die bilateralen Kontakte in den kommenden Monaten zu beleben, auch auf höchster Ebene. Im Gespräch ist eine USA-Reise des rumänischen Präsidenten Nicușor Dan im ersten Quartal des kommenden Jahres, bei der ein Treffen mit US-Präsident Donald Trump vorgesehen sein könnte.
Mit den Gesprächen in Washington wollen beide Seiten ihre strategische Partnerschaft festigen und sie zugleich auf neue, zukunftsorientierte Bereiche ausweiten.